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Garten & Balkon | Kakteen vermehren: So machen sie aus einem Kaktus mehrere


Schritt-für-Schritt-Anleitung
Kakteen vermehren: Sie haben mehrere Möglichkeiten

Sie lieben Kakteen und möchten gerne mehr von den kleinen, robusten Pflanzen zu Hause haben? Dann vermehren Sie Ihre Schmuckstücke doch einfach selbst.

Aktualisiert am 14.09.2023|Lesedauer: 3 Min.
Von t-online, jb
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Kakteen können Sie auf verschiedene Arten vermehren. Die gängigsten sind: Ableger, Stecklinge und Aussaat. Welche ist am besten für Ihre Bedürfnisse geeignet? Finden Sie es in diesem Artikel heraus.

Einen Kaktus können Sie zum Beispiel über Stecklinge vermehrenVergrößern des Bildes
Einen Kaktus können Sie zum Beispiel über Stecklinge vermehren (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Kakteen vermehren: Stecklinge

Info

Gut vermehren lassen sich die Stecklinge der Sorten Blattkakteen (Epiphyllum), vielen Säulenkakteen wie Silberkerzenkakteen (Cleistocactus strausii), Opuntien (Opuntia spec.) und Weihnachtskakteen (Schlumbergera spec.).

Kakteen lassen sich leicht durch Stecklinge vermehren. Bei einigen ist das auch die einzige Methode, da sie keine oder kaum Sprossen beziehungsweise Samen bilden. Allerdings bilden sie Triebteile, die sie wie Stecklinge für die Kakteenvermehrung nutzen können. Die Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  • Vorbereitung: Schneiden Sie vorjährige, robuste und gesunde Triebteile von dem Kaktus ab. Der ideale Zeitpunkt ist in der Wachstumszeit zwischen April und August.
  • Werkzeug: Verwenden Sie ein scharfes Messer, das Sie vor und nach dem Gebrauch desinfizieren. So verhindern Sie, dass sich Keime in die Schnittwunde dringen.
  • Schnitt: Schneiden Sie einen jungen Trieb vom Kaktus ab, vorzugsweise in einem Zug, um Zellquetschungen zu vermeiden. Der Schnitt sollte sauber und an einer möglichst dünnen Stelle des Triebes erfolgen. Dadurch ist die Schnittwunde kleiner. Ausnahme: Bei den Arten Epicactus und Epiphyllum sollten Sie die dickste Stelle für den Schnitt wählen.
  • Vorbereitung des Stecklings: Spitzen Sie das untere Ende des Stecklings leicht an, um die Wurzelbildung zu fördern. Lassen Sie die abgeschnittenen Stecklinge einige Tage lang seitlich an der frischen Luft liegen, um Fäulnis beim Einpflanzen zu vermeiden. Sie können die Schnittstellen auch mit Holzkohlepulver behandeln. Nach kurzer Zeit bildet sich eine dünne Schutzhaut über der Schnittstelle.
  • Einpflanzen: Wenn die Triebe Wurzeln entwickelt haben, pflanzen Sie sie senkrecht in spezielle Kakteenerde oder ein Gemisch aus Sand und Pflanzenerde. Die Erde sollte möglichst nährstoffarm und trocken sein. Dadurch wird die Wurzelbildung zusätzlich angeregt. Zudem verhindert es die Fäulnisbildung. Der Topf sollte an einem hellen, warmen (21 bis 25 Grad Celsius) stehen. Gießen Sie sie nach etwa einer Woche.

Info: Flachtriebige Kakteen

Bei flachtriebigen Kakteen wie beispielsweise beim Ostkaktus (Rhipsalidopsis) oder Weihnachtskaktus (Schlumbergera) schneiden Sie einen etwa sieben Zentimeter langen Trieb an. Bei Kakteen, die Nahtstellen haben – wie beispielsweise Opuntien – wird das Sprossenglied beziehungsweise das Blatt an der Nahtstelle abgebrochen.

Eine weitere Besonderheit bei der Stecklingsvermehrung gibt es bei Blattkakteen. Hier werden die Triebe (Blattsteckling) knapp unter zwei Areolen, die sich gegenüberliegen, abgeschnitten. Anschließend wird das Ende des Stecklings mit dem Messer nicht gespitzt, sondern abgerundet.

Kakteen durch Warzen vermehren

Die Arten Mammillaria (Mammillaria plumosa, Mammillaria longimamma, Mammillaria schiedeana) werden über Warzen vermehrt. Diese werden sanft herausgebrochen, getrocknet und dann eingepflanzt. Auch hier sollten Sie mit der Zugabe von Wasser etwas warten. Denn die trockene Erde verhindert, dass die Schnittstelle fault.

Kakteen vermehren: Propfen

Die Technik des Propfens ermöglicht es, zwei Kakteen zu vereinen. Im Gegensatz zu den vorgenannten ist sie jedoch etwas komplizierter und bedarf etwas Geduld. So funktioniert es:

  • Vorbereitung: Sie benötigen zwei Kakteen, von denen einer mindestens fünf Zentimeter hoch ist, ein scharfes, dünnes Messer und zwei Gummiringe.
  • Schnitt: Schneiden Sie die Spitze des größeren Kaktus, der als Basis dient, und das untere Ende des kleineren Kaktus ab. Achten Sie darauf, dass die Schnittflächen sauber und gleich groß sind.
  • Verbindung: Setzen Sie die beiden Kakteen zusammen und fixieren Sie sie mit den Gummiringen. Der gepropfte Kaktus sollte eine Woche lang nicht gegossen werden. Nach zwei Wochen sollten sie zusammengewachsen sein.

Tipp

Vor besonders stacheligen Exemplaren sollten Sie sich mit Gartenhandschuhen und einer Küchenzange schützen.

Kakteen vermehren: Aussaat

Die Vermehrung von Kakteen durch Aussaat erfordert ebenfalls Geduld und nimmt viel (Warte-)Zeit in Anspruch. So klappt es:

  • Vorbereitung: Sie benötigen Saatgut, Sand, eine flache Schale, eine Glasplatte und einen Abstandhalter wie ein Holzstück.
  • Substrat: Legen Sie die Schale mit Sand aus, befeuchten Sie das Substrat und streuen Sie die Samen gleichmäßig darüber.
  • Abdeckung: Decken Sie die Schale mit einer Glasplatte ab und verwenden Sie den Abstandhalter, um Luftzirkulation zu ermöglichen. Alternativ können Sie ein Zimmergewächshaus verwenden.
  • Standort: Stellen Sie die Schale an einen warmen, hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung und halten Sie das Substrat leicht feucht.
  • Keimung: Je nach Art kann es etwa fünf Wochen dauern, bis die Samen keimen.

Kakteen fühlen sich in Tontöpfen besonders wohl, da Ton atmungsaktiv ist und Übergießen verhindert.

Fazit

Sie können Kakteen auf verschiedene Weisen vermehren. Die einfachste Methode ist die Stecklingsvermehrung. Wichtig ist, dass Sie Fäulnisbildung an den Schnittstellen verhindern und erst nach einer kurzen Trocknungsphase den Trieb einpflanzen. So dann schnell ein schöner, neuer Kaktus gedeihen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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