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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Das sollten Mieter wissen Darf ich meine Wäsche in der Wohnung trocknen?
Im Sommer trocknet die Wäsche schnell und bequem im Garten, im Winter muss der Wäschetrockner ran. Aber was ist, wenn beides nicht vorhanden ist?
Darf der Vermieter verbieten, Wäsche in der Wohnung zu trocken?
In vielen Mietverträgen ist eine Klausel enthalten, die untersagt, die Wäsche in der Wohnung zu trocknen. Das ist jedoch nicht zulässig. Laut allgemeiner Rechtsauffassung gehört das Waschen und Trocknen von Wäsche zum normalen Gebrauch einer Wohnung.
Sind in dem Mietshaus Möglichkeiten zum Trocknen von Wäsche außerhalb der Wohnräume vorhanden – beispielsweise ein Trocknungsboden oder -keller, eine Wäscheleine im Hinterhof oder Garten – ist der Mieter nicht verpflichtet, diese zu nutzen. Wäsche, besonders in geringer Menge, darf sowohl in der Wohnung als auch auf dem Balkon getrocknet werden.
Allerdings sollten Mieter wissen: Wenn sie ihre Wäsche in der Wohnung trocknen, können sie dadurch für die Bildung von Schimmel verantwortlich gemacht werden.
Kann ich meine Wäsche im Keller trocknen?
Kellerräume haben in der Regel eine höhere Luftfeuchtigkeit als Wohnräume. Die Gefahr, dass sich hier Schimmel bildet ist daher höher. Zudem werden die meist unterirdischen Räume nur schlecht und selten gelüftet. Das fördert die Schimmelbildung zusätzlich.
Wenn Sie Ihre Wäsche im Keller trocknen möchten, sollten Sie einiges beachten. Beispielsweise die Jahreszeit. Im Winter ist das Aufhängen der feuchten Wäsche effektiver als im Sommer. Aufgrund der geringeren Luftfeuchte in der kalten Jahreszeit, trocknet feuchte Kleidung schneller. Im Sommer, wenn die Temperaturen höher sind, kann die Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen: Der Raum fühlt sich schwül und klamm an. Das verlangsamt den Trocknungsprozess.
Sollte ich meinen Keller zum Wäschetrocknen beheizen?
Heizungsluft ist generell trockener. In einem unbeheizten Keller würde daher das Trocknen der Wäsche länger als in einem beheizten Keller dauern. Dabei ist es wichtig, dass die Raumtemperatur zwischen 18 und 22 Grad Celsius liegt.
Stellen Sie darüber hinaus zusätzlich ein Hygrometer auf, damit Sie die Höhe der Luftfeuchte im Blick haben. Das ist vor allem im Keller wichtig, da diese Räume von vorne herein eh anfälliger für die Schimmelbildung sind.
Warum riecht meine Wäsche nach dem Trocknen muffig?
Hängen Sie Ihre feuchte Wäsche nur zum Trocknen in den Keller, wenn dieser ausreichend belüftet ist und sich nicht schon Schimmel an den Wänden gebildet hat. Denn frisch gewaschene Kleidung nimmt schnell den muffigen Kellergeruch auf. Die Folge: Sie müssten die Wäsche erneut waschen.
Wie trockne ich meine Wäsche im Winter am besten?
Insofern Sie die Möglichkeit haben, sollten Sie Ihre Wäsche im Winter zum Trocknen nach draußen hängen. Kühle Temperaturen, der Wind und die trockene Luft helfen, dass die Wäsche ihre Feuchtigkeit an die Umgebung abgibt.
Auch bei Minusgraden können Sie die Wäsche draußen aufhängen. Zwar gefriert der feuchte Stoff zunächst und erhärtet, danach verdampft das gefrorene Wasser jedoch. Sobald die Wäsche trocken ist, wird sie weich. Wichtig ist, dass Sie die Wäsche bei Frost so lange draußen hängen lassen, bis sie trocken ist. Damit vermeiden Sie, dass die Fasern brechen und Schäden an den Textilien zurückbleiben. Zudem sollte sich die Wäsche beim Trocknen weder gegenseitig noch die Wäschestange berühren.
Möchten Sie Ihre Wäsche nicht in den Garten, Hinterhof oder auf Ihren Balkon hängen, können Sie sie im Badezimmer trocknen. Dabei sollte allerdings der Luftabzug laufen, um die abgegebene Feuchtigkeit aufzunehmen. Achten Sie auch darauf, anschließend ausreichend im Badezimmer zu lüften.
Wäsche im Sommer nicht im Keller trocknen
Es klingt wie ein Widerspruch: Im Sommer trocknet die Wäsche im Keller schlechter als im Winter. Dies ist jedoch tatsächlich häufig der Fall. Schuld daran ist Schwitzwasser, welches sich aufgrund des Unterschieds zwischen Innen- und Außentemperatur bildet und dafür sorgt, dass die Wäsche sich oft über mehrere Tage feucht und klamm anfühlt. An heißen Sommertagen ist die Luft draußen um ein Vielfaches wärmer als im kühlen Keller. Außerdem ist die Außenluft, die durch die Kellerfenster ins Innere strömt, feuchter als die im Keller, da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte. Wenn sich diese warme Luft im Keller abkühlt, muss sie gleichzeitig ein Teil ihrer Feuchtigkeit in den Raum abgeben und kondensiert so. Zusammen mit der von der Wäsche abgegebenen Nässe entsteht so ein feuchtes Klima, wodurch das Wäschetrocknen erschwert wird.
Allgemein sind im Sommer die unterirdischen Räume feuchter als im Winter, da Wände und Boden dort sehr lange brauchen, bis sie sich erwärmen. Das kann die Gefahr für Schimmelbildung erhöhen.
Halten Sie, wenn Sie im Sommer Ihre Wäsche im Keller trocknen, die Fenster geschlossen und lüften Sie erst danach ausgiebig. So verhindern Sie, dass zusätzlich Feuchtigkeit in den Raum strömt und der Trocknungsprozess verlangsamt wird.
Den Keller im Sommer nur nachts lüften
Um die Luftfeuchtigkeit im Keller zu verringern, hilft in erster Linie lüften, wobei Sie darauf achten sollten, dass Sie richtig lüften. Am besten ist es, wenn Sie nicht tagsüber, sondern morgens zwischen 5 und 6 Uhr die Fenster aufreißen. Die Außentemperatur ist dann geringer. Lüften Sie auf keinen Fall tagsüber bei schwülem Wetter, da sonst feuchtes Klima vorprogrammiert ist.
Auch Luftentfeuchter oder Abluft-Wärmepumpen tragen dazu bei, dass die Luft im Keller trockener wird. Diese sollten aber lediglich ergänzend zum Lüften eingesetzt werden.
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- Deutscher Hausfrauen Bund
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