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Vintage-Möbel selber machen: So funktioniert der Vintage-Stil


Deko
Vintage-Möbel selbst gestalten

Neu muss nicht immer attraktiv bedeuten. Zumindest beim Möbeldesign heißt der große Trend Vintage: Möbel, die aussehen, als kämen sie gerade vom Omas Dachboden. Wer keine Möbel vererbt bekommen hat und auch auf dem Flohmarkt nicht fündig geworden ist, der kann sich einfach auf alt getrimmte neue Möbel kaufen. Dabei sind Möbel mit vorgeblichen Gebrauchsspuren nicht unbedingt billiger – jeder Trend hat seinen Preis. Der geübte Heimwerker gestaltet seine Vintage-Möbel daher einfach selbst, mit Beize, Kalk und Lasuren.

30.01.2013|Lesedauer: 3 Min.
Von dpa-tmn
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Ein altersbedingte Verfärbung lässt sich durch Beizen nachahmen. "Beizen verfärbt das Holz dunkler", erklärt Michael Pommer, Trainer an der Heimwerkerschule DIY Academy in Köln. Die typische Holzstruktur bleibt sichtbar, obendrein treten die Jahresringe deutlicher hervor.

Vintage-Stil lässt sich auch gut selbst umsetzenVergrößern des Bildes
Der Vintage-Stil lässt sich gut selbst umsetzen (Quelle: dpa/Bosch/DIY Academy)

Beizmittel nicht in Metallgefäße schütten

Als Beizmittel stehen dem Heimwerker gebrauchsfertige Flüssigprodukte und Pulver zur Verfügung, erklärt Hans-Jürgen Reinbold, Ratgeberautor für die Stiftung Warentest in Berlin. Beizpulver wird in heißem Wasser aufgelöst und ist sofort nach dem Erkalten einsetzbar. Die Lösung darf nicht in metallische Gefäße kommen, weil der Kontakt mit dem Metall die Farbwirkung der Beize beeinflusst. Besser sind Behältnisse aus Kunststoff oder Keramik. Auch der Pinsel sollte keine Metallzwingen haben.

Holz muss sauber und unbehandelt sein

Der Wirkstoff muss ungehindert ins Holz eindringen können. Deshalb müsse die Oberfläche unbehandelt und fettfrei sein, sagt Reinbold. Auf Weichholzmöbeln, die mit Lauge behandelt wurden, können sich Flecken bilden, wenn sich noch Farbreste im Holz befinden und es die Beize daher unregelmäßig aufsaugt. Gegebenenfalls muss die Oberfläche abgeschliffen werden. "Die Beize trägt man mit einem Pinsel oder einer Bürste auf", sagt Pommer. Überschüssige Flüssigkeit nimmt anschließend ein Schwamm auf.

Beim Trocknen der Beize richten sich kleine Holzfasern auf. Der Heimwerker muss die Oberfläche daher mit feinem Schleifpapier oder Vlies wieder glätten, erläutert Ratgeberautor Reinbold. Beize bildet keine Schutzschicht auf dem Holz. Soll das Holz geschützt werden, kann man die Fläche beispielsweise mit einem Klarlack versiegeln. Wobei aber gerade unlackiertes Holz mit seiner natürlichen Ausstrahlung dem Vintage-Look bestens entspricht.

Vintage-Look durch angeblich alten Anstrich

Um auf dem Möbelstück Reste eines alten Anstrichs vorzutäuschen, werden die Poren des Holzes mit einem Kalkbrei gefüllt. "Füllpaste auf Wachsbasis gibt es gebrauchsfertig zu kaufen", sagt Pommer. Beliebt sind weiße und pastellige Töne. Kalken darf man nur Massivhölzer, keine furnierten Hölzer.

Mit der Wurzelbürste auf das Holz losgehen

Zunächst muss der Heimwerker die Poren der Holzoberfläche öffnen. Diese bearbeitet er dafür mit einer Messingdrahtbürste kräftig und gleichmäßig, erläutert Pommer. Die Füllmasse reibt er dann mit einem groben Leinentuch quer zur Faserung in die Poren. Ist die Masse getrocknet, wird die nun gekalkte Fläche blank gerieben. Ein extra Oberflächenschutz sei nicht nötig, das Wachs in der Paste schütze ausreichend.

Weiße Farbe durch Vintage-Effekt verschleiern

Einen ähnlichen Effekt ergeben weiße Innenraumfarbe und darüber eine dunkle Dünnschichtlasur auf dem Möbel, sagt Ludger Küper, Direktor des Paint Quality Instituts in Schwalbach im Taunus. Die Innenraumfarbe wird mit 20 bis 30 Prozent Wasser verdünnt und mit einem Lappen aufgetragen. Ist sie durchgetrocknet, folgt der Anstrich mit einer Dünnschichtlasur in den Tönen Kastanie oder Mahagoni. Die weiße Farbe schimmert noch durch den Lack, was dem Möbel ein altes Aussehen gibt.

Reißlack gibt der Oberfläche den Vintage-Look

Reiß- oder Krakelierlack, den es im Bastelbedarf gibt, imitiert die Haarrisse eines gealterten Lacks. Farbexperte Küper empfiehlt, den Lack erst an einem Holzrest auszuprobieren. Grundsätzlich eigne sich die Methode eher für kleine Flächen an einem Möbel. Zunächst kommt ein normaler Grundlack auf die Oberfläche. Sobald dieser Anstrich trocken ist, folgt der Speziallack, am besten aus dem gleichen Farbsystem. Wenn er trocknet, reißt er ein - und das charakteristische Muster alter Farbe entsteht.

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