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Toilettenspülung läuft nach? So lösen Sie das Problem


Schritt-für-Schritt-Anleitung
Wie Sie eine plätschernde Klospülung stoppen

Sie läuft und läuft und läuft: Eine undichte, plätschernde Toilettenspülung ist ärgerlich und kann die Wasserrechnung in die Höhe treiben. Meist steckt das Problem im Spülkasten selbst – lässt sich aber einfach beheben.

Aktualisiert am 06.10.2022|Lesedauer: 5 Min.
t-online, sm
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Stiftung Warentest hat es vorgerechnet: Ein kaputter Spülkasten der Toilette lässt viel Wasser ungenutzt ablaufen. Schon ein Tropfen pro Sekunde summiert sich im Verlauf eines Jahres zu mehreren Kubikmetern.

Defekter Spülkasten: Heimwerker können ihn oft selbst reparieren.Vergrößern des Bildes
Defekter Spülkasten: Heimwerker können ihn oft selbst reparieren. (Quelle: Panthermedia/imago-images-bilder)

Damit das Wasser in der Klospülung nicht mehr nachläuft, empfehlen die Experten, in den Kasten hineinzusehen und dessen Funktionsteile zu prüfen: Sind sie beschädigt oder verunreinigt? Schuld ist in den meisten Fällen eine verschlissene Dichtung an der sogenannten Hebeglocke – ein Stopfen, der beim Spülvorgang angehoben wird, damit Wasser fließt –, oder ein defektes Zulaufventil.

Wasser läuft nach: Häufige Ursache

Ein sogenannter Schwimmer regelt den Wasserstand des Zulaufventils und ist oft verantwortlich, wenn der Wassernachlauf nicht mehr korrekt funktioniert. Der Schwimmer befindet sich im Normalfall an der Wasseroberfläche im Spülkasten. Erreicht der Wasserstand im Spülkasten den Höchstpegel, schließt er normalerweise das Ventil und stoppt damit den Wassernachlauf.

Hat sich der Schwimmer jedoch verfangen, kann dies dazu führen, dass entweder gar kein Wasser nachläuft oder dass zu viel Wasser nachläuft. Schlagen Sie einmal leicht gegen den geschlossenen Spülkasten. So löst sich der Schwimmer eventuell. Hilft der Schlag nicht, sollten Sie den Kasten öffnen.

Schritt 1: Wasserzufuhr abdrehen

Bevor Sie einen Spülkasten öffnen, sollten Sie die Wasserzufuhr abdrehen, um im Bad Überschwemmungen zu verhindern. Den Hahn finden Sie meist an der Wand neben oder hinter der Toilette. Schließen Sie das kleine, meist seitlich vom Spülkasten befindliche Eckventil und sperren Sie damit den Wasserzulauf ab. Jetzt den Spülkasten durch Auslösen der Spültaste entleeren.

Schritt 2: Spülkastendeckel öffnen

Der Spülkasten liegt über oder unter dem Putz der Wand. Entweder ist die Abdeckung des Kastens festgesteckt oder sie ist verschraubt. Eine aufgesteckte Abdeckung können Sie aufziehen. Verwenden Sie eine Zange, falls es Ihnen mit den Händen nicht gelingt. Verschraubte Abdeckungen lösen Sie mit einem Schraubenzieher. Haben Sie den Deckel entfernt, spülen Sie, um die Mechanik besser sehen zu können.

Schritt 3: Funktionsteile herausnehmen und säubern

Damit kein Wasser mehr nachläuft, säubern Sie die Funktionsteile des Spülkastens und tauschen Sie poröse Dichtungsringe aus. Die Experten von Stiftung Warentest empfehlen hierbei, auch die Hebeglocke möglichst weit unten mit einer Hand zu umgreifen, deren Bajonettfassung mit einer knappen Linksdrehung zu lösen und sie oben herauszuheben. Kaufen Sie im Baumarkt einen Dichtungsringsatz für Ihr Spülkastenmodell und bereiten Sie zu Hause eine Schüssel mit Essigreiniger oder Entkalker vor.

Unser Tipp
Erstellen Sie eine Skizze von der Mechanik des Toilettenkastens, um alle Teile später ordnungsgemäß einsetzen zu können.

Mit der Zange ziehen Sie alle sichtbaren Gummidichtungen von den Funktionsteilen herunter und entfernen das Sieb aus der Zulaufsleitung. Dann geben Sie alle demontierten Teile zum Entkalken und Reinigen in die vorbereitete Schüssel. Nach zwei Stunden nehmen Sie die Einzelteile heraus und säubern sie mit einem Haushaltstuch.

Schritt 4: Spülkasten wieder zusammensetzen

Anhand Ihrer Skizze können Sie den Spülkasten wieder zusammensetzen. Wechseln Sie zuvor alle entfernten Gummidichtungen durch die neuen Dichtungsringe aus. Zum Aufziehen der Dichtungen auf die Funktionsteile verwenden Sie erneut eine Zange. Beim Wiedereinbau verbinden Sie die Dichtungen der demontierten Teile nach Skizze mit den vorgesehenen Anschlüssen und Vorrichtungen. Wichtig ist, dass der Bajonettverschluss wieder sicher einrastet und kein empfindliches Kunststoffteil bricht.

Wichtig: Gehen Sie genau vor, da die Toilette beim nächsten Spülen sonst eventuell überläuft.

Schritt 5: Wasserstand prüfen

Bevor Sie die Abdeckung für den Spülkasten zusammenstecken oder -schrauben, sollten Sie den Wasserstand prüfen. Dafür öffnen Sie das seitliche Eckventil, sodass wieder Wasser einströmen kann. Hier gilt eine Faustregel: Bleibt der Wasserstand im Innern des Behälters unterhalb einer Markierungslinie, dann ist alles okay. Steigt er darüber, können Sie an einer senkrecht angebrachten Stellschraube am Schwimmer nachjustieren. Es ist ratsam, einige Zentimeter unterhalb der Markierung zu bleiben, damit auf Dauer auch Wasser gespart werden kann.

Schritt 6: Probelauf starten

Nachdem der Spülkasten wieder verschlossen ist, spülen Sie nun einmal. Läuft das Wasser immer noch nach, kann das daran liegen, dass auch das Schwimmerventil nicht mehr sicher schließt. Auch hierfür gibt es Ersatz. Komplette Schwimmerventile sind ab zehn Euro im Handel erhältlich. Laut Stiftung Warentest sei der Austausch ähnlich einfach wie der Ersatz der Dichtung. Treten weiterhin Probleme auf, sollten Sie mit der Reparatur einen Installateur beauftragen.

Extra-Tipp: Spülkasten entkalken

Auch wenn das Wasser im Spülkasten nicht nachläuft und er voll funktionstüchtig ist, setzt sich mit der Zeit an den Innenwänden hässlicher Kalk ab. Ein Grund: zu hartes Wasser. Die Ablagerungen lassen sich aber oftmals mit Hausmitteln entfernen. Tragen Sie dafür am besten Reinigungshandschuhe.

Zitronensäure

  1. Lösen Sie zwei bis drei Teelöffel Zitronensäure-Pulver in lauwarmem Wasser (unter 40 Grad) auf. Alternativ können Sie auch flüssige Zitronensäure verwenden. Achten Sie beim Mischverhältnis auf die Anweisung auf der Verpackung.
  2. Füllen Sie die säurehaltige Lösung in den geöffneten und mit Wasser gefüllten Spülkasten.
  3. Lassen Sie diese über mehrere Stunden einwirken. Tipp: am besten über Nacht!
  4. Betätigen Sie danach die Spültaste und prüfen Sie, ob sich die Ablagerungen gelöst haben.
  5. Gegebenenfalls können Sie Rückstände jetzt mit einem Spülschwamm leicht entfernen.

Essigessenz

  1. Mischen Sie die Essigessenz im Verhältnis 1:4 mit heißem Wasser.
  2. Gießen Sie die säurehaltige Lösung in den gefüllten Spülkasten.
  3. Lassen Sie diese etwa eine Stunde einwirken.
  4. Betätigen Sie danach die Spültaste und prüfen Sie, ob sich die Ablagerungen gelöst haben. Auch hier können Sie gegebenenfalls mit einem Spülschwamm nachhelfen.

Wichtig: Essigessenz sollten Sie nur verwenden, wenn kein Metall im Spülkasten verbaut ist. Der Grund: Einige Legierungen vertragen keine Essigsäure. Sie kann das Material angreifen. Essigessenz kann zudem Gummidichtungen schädigen.

Gebissreiniger

Von wegen Gebissreiniger ist nur etwas für die Dritten. Tatsächlich ist eine Reinigungstablette vielseitig verwendbar, zum Beispiel zum Entkalken des Wassersprudlers, aber auch eines Spülkastens:

  1. Geben Sie drei bis vier Tabs in den gefüllten Spülkasten.
  2. Lassen Sie diese am besten über Nacht einwirken.
  3. Betätigen Sie am Morgen die Spültaste. Haben sich die Ablagerungen noch nicht gelöst, wiederholen Sie den Vorgang.

Sollten die Hausmittel nicht den gewünschten Erfolg bringen, versuchen Sie es mit einem chemischen Entkalker aus der Drogerie. Achten Sie jedoch darauf, dass dieser weitgehend umweltverträglich ist und lesen Sie aufmerksam die Gebrauchsanleitung sowie Warnhinweise auf der Verpackung.

Egal ob Sie mit Hausmitteln oder chemischen Reinigern den Spülkasten entkalken möchten: Betätigen Sie nach jedem Prozedere die Spültaste mehrmals, sodass mögliche Säurereste herausgespült werden und den Kunststoff des Kastens nicht angreifen können.

Defekte Toilettenspülung: Wie hoch sind Kosten für Reparatur?

Sind Sie Haus- oder Wohnungseigentümer und können den laufenden Spülkasten nicht selbst reparieren, sollten Sie sich an eine Fachfirma (Klempner) wenden. Diese kann dann vor Ort überprüfen, warum die Toilettenspülung nicht funktioniert. Es ist gut möglich, dass nur ein beschädigtes Teil ausgetauscht werden muss. Kommen die Experten aber zu dem Schluss, dass der komplette Spülkasten auszuwechseln ist, sollten Sie Material-, Arbeits- und Anfahrtskosten einplanen.

Info
Deshalb ist es sinnvoll – schon bevor Sie einen Termin ausmachen –, einen kleinen Kostenvoranschlag einzuholen. Dieser gibt Ihnen einen groben finanziellen Überblick.

Im Hinblick auf einen neuen Spülkasten sollten Sie mit Materialkosten ab etwa 20 Euro (Aufputz-Spülkasten) aufwärts rechnen. Ist ein kompletter Unterputz-Spülkasten defekt, fallen zumeist höhere Preise (ab 60 Euro) an. Einzelne beschädigte Teile sind günstiger.

Kaputter Spülkasten in Mietwohnung: Was muss man tun?

Sind Sie Mieter und läuft Ihr Spülkasten nach, sollten Sie umgehend Ihren Vermieter informieren und ihn zur Beseitigung des Schadens auffordern. Zwar ist der Vermieter nach dem Gesetz sowohl für große als auch für kleine Reparaturen zuständig, doch hat er laut dem Deutschen Mieterbund auch das Recht, die Kosten auf den Mieter abzuwälzen.

Ihr Mietvertrag muss in diesem Fall aber eine sogenannte Kleinreparaturklausel enthalten. Diese enthält dann den Zusatz, wonach der Mieter die Kosten für die Beseitigung von Bagatellschäden zahlen muss – allerdings unter bestimmten Voraussetzungen: Zum Beispiel darf eine Reparatur 75 Euro nicht übersteigen. Oft sind diese Klauseln aber unwirksam oder fehlen ganz. Dann müssen Sie als Mieter keinen Cent übernehmen.

Wichtig: Melden Sie den kaputten Spülkasten also unbedingt Ihrem Vermieter. Zudem ist es Aufgabe des Vermieters – nicht des Mieters – einen Handwerker zu bestellen. Denn: Wenn Sie Schäden selbst reparieren, ohne Ihren Vermieter zu informieren, müssen Sie auch allein die Kosten tragen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Deutscher Mieterbund (DMB): "Kleinreparaturen"
  • Utopia: "Spülkasten entkalken"
  • Heimwerker: "Wie Sie einen Spülkasten entkalken"
  • Süddeutsche Zeitung: "Wer bei Reparaturen in der Mietwohnung zahlen muss"
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