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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Anleitung im Video Löcher stopfen ohne Nadel und Faden
Socken, Pullover und Hosen zu reparieren, kann sich lohnen. Vor allem wenn es sich um hochwertige Produkte handelt. Nicht immer sind dafür Nadel und Faden notwendig.
Wer stopft heute eigentlich noch Socken? Oder flickt Löcher in Pullover oder Hosen? Schließlich ist Kleidung doch so günstig wie nie. Tatsächlich lohnt sich diese zeitaufwendige Arbeit bei vielen Gebrauchssocken des Alltags nicht. Aber wenn wirklich gute und hochwertige Kleidung Löcher aufweist, kann das Stopfen durchaus sinnvoll sein.
Löcher ohne Nadeln und Faden stopfen
Ist das Loch im Socken oder Pullover noch sehr klein, benötigen Sie zum Reparieren weder Faden noch Nadel. Lediglich etwas Futterstoff – in zwei unterschiedlichen Stärken – sowie ein Bügeleisen. (Das Vorgehen sehen Sie auch hier im Video.)
- Drehen Sie das kaputte Kleidungsstück auf links.
- Legen Sie es dann auf das Bügelbrett. Das Loch zeigt nach oben.
Alternativ können Sie es auch auf Ihre Küchenarbeitsplatte legen. Hier sollten Sie jedoch ein Handtuch unterlegen, damit die Oberfläche nicht beschädigt wird. Zudem sollte die Arbeitsplatte entsprechend hitzebeständig sein. - Schneiden Sie zwei gleich große Stücke aus dem Futterstoff aus. Diese sollten von ihrer Größe her das Loch gut verdecken.
- Schalten Sie das Bügeleisen auf "Wolle".
- Schieben Sie nun den Stoff um das Loch vorsichtig mit Ihren Fingern zusammen. Vermeiden Sie dabei die Bildung von Falten.
- Legen Sie erst den dünnen und darüber den dickeren Futterstoff auf das Loch.
- Befeuchten Sie den Futterstoff sowie den Bereich um das Loch.
- Legen Sie ein bügelfestes, fusselfreies Tuch auf den Futterstoff.
- Befeuchten Sie es ebenfalls.
- Stellen Sie das heiße Bügeleisen für rund zehn Sekunden auf das feuchte Tuch, an die Stelle, wo sich das Loch befindet.
Der Futterstoff sollte sich durch die Behandlung mit dem Material des Kleidungsstücks verbunden und somit das Loch verschlossen haben.
Anleitung: Ein Loch im Socken oder Pullover stopfen
Das Stopfen eines Lochs erfolgt in drei Schritten: sichern, waagerecht arbeiten und senkrecht schließen. Für diese Reparatur benötigen Sie Feingefühl und – je nach Lochgröße – etwas Zeit.
- Sichern: Zunächst umschließen Sie das Loch großzügig mit Faden: Sie fädeln einen Stopffaden in kleineren Stichen um den Rand des Lochs herum. Dabei muss etwas Abstand zum Loch eingehalten werden. Diese Näharbeit dient als Sicherung, sodass der Strumpf nicht weiter Maschen zieht.
- Waagerecht arbeiten: Nun spannen Sie in Hin- und Rückfäden untereinander Fäden waagerecht und quer über das Loch. Die Fäden müssen dicht liegen. Beginnen Sie die jeweilige Rückreihe immer am Sicherungsfaden, der umschlossen wird.
- Senkrecht schließen: Nun kommen die senkrechten Fäden an die Reihe, die Ihre Stopfarbeit vervollständigen. Sie arbeiten ebenfalls in Hin- und Rückreihen, die wieder im Sicherungsfaden eingehängt werden. Allerdings zieht man nun nicht einfach die Fäden über das Loch. Sie fädeln diese – ähnlich einer Webarbeit – abwechselnd über und unter die bereits vorhandenen waagrechten Fäden. Dabei entsteht ein flächiges und sehr haltbares Kreuzmuster.
Handgestrickte Wollsocken und -pullover stopfen
Sie wollen handgestrickte Kleidungsstücke stopfen? Dann wäre ideal, wenn Sie vom verwendeten Garn noch einen kleinen Rest auf Vorrat haben. In allen anderen Fällen sollte ein Garn gewählt werden, das farblich und von Garnart und -stärke zu den Socken oder dem Pullover passt. Auch spezielle Stopfgarne gibt es mittlerweile im Handel zu kaufen.
Außerdem sollten Sie eine passende Stopfnadel mit einer leicht abgerundeten Spitze für die Arbeit nutzen. So geht die Fädelarbeit leichter von der Hand. Für Anfänger ist zusätzlich ein Stopf-Ei oder ein Stopf-Pilz hilfreich. Dieses Holzteil legen Sie unter die Arbeit – so überblicken Sie die "Sachlage" besser und verhindern ein Zusammenziehen des Loches.
Risse oder kleine Löcher in Socken beheben
Beim Reparieren von Kleidungsstücken kommt es auf die Schadstellen und deren Größe an. Liegt beispielsweise nur ein kurzer Riss oder ein kleines Loch vor, können Sie beide Schäden getrost mit Nadel und Garn zusammenziehen. In vielen Fällen ist es außerdem notwendig, mit einigen geraden Stichen die Stelle rund um den Riss oder das Loch zu verstärken. Wichtig ist, dass Sie dabei lose Maschen mitfassen, damit diese nicht weiterlaufen können.
Soll eine dünne Stelle im Pullover, der Hose oder dem Socken verstärkt werden, noch bevor ein Loch entsteht, sollten Sie dort großzügig Fäden in waagerechten und senkrechten Reihen hindurchziehen. Arbeiten Sie mit kleinen Stichen und ziehen Sie die Fäden nicht an – so bleibt der Stoff dehnbar.
- Eigene Recherche
- Focus