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Waschbären vertreiben mit Essig: Hilft das Hausmittel?


Schädlinge vertreiben
Essig gegen Waschbären: Hilft das Hausmittel?

Die kleinen Raubtiere sehen zwar possierlich aus. Doch ihre scharfen Zähne zeigen: Legen Sie sich lieber nicht mit Waschbären an. Zu Recht?

Aktualisiert am 18.09.2023|Lesedauer: 3 Min.

Waschbären können zu einer lästigen Herausforderung werden, wenn sie in menschlichen Siedlungen nach Nahrung suchen oder dort Schaden anrichten. Es gibt verschiedene Maßnahmen, mit denen Sie die Kleinbären wirksam vertreiben können. Zählt Essig dazu?

Wütender Waschbär (Procyon lotor) zeigt seine Zähne: Der Kleinbär kann ein Chaos hinterlassen.Vergrößern des Bildes
Wütender Waschbär (Procyon lotor) zeigt seine Zähne: Der Kleinbär kann ein Chaos hinterlassen.

Waschbären erkennen

Waschbären (Procyon lotor) gehören zu den Kleinbären und sind in vielen Regionen der Welt beheimatet. Sie können bis zu 85 Zentimeter groß und bis zu 10 Kilogramm schwer werden. Sie haben ein charakteristisches gräuliches Fell sowie eine auffällige Gesichtsmaske, die sich von ihrer Stirn bis zu ihren Wangen erstreckt. Der Schwanz ist schwarz-weiß geringelt.

In den Abend- und Nachtstunden sind Waschbären auf Nahrungssuche und daher besonders aktiv. Dafür halten sie sich nicht nur in Wäldern und auf Wiesen auf. Immer häufiger zieht es sie in urbane Regionen. Tagsüber suchen Waschbären normalerweise Unterschlupf in Bäumen, Felsspalten oder anderen geschützten Bereichen.

Waschbären ernähren sich unter anderem von Regenwürmern, Schnecken, Insekten, jungen Vögeln, Fischen, Fröschen, Beeren, Samen und Früchten. Allerdings zählen sie auch zu den Allesfressern. Daher nutzen sie in städtischen Gebieten ihre geschickten Hände, um in Mülltonnen, Kompostplätzen und anderen Behältern nach Nahrung zu suchen.

Vorsicht: Auch wenn Waschbären teilweise possierlich und lieb aussehen, ist es wichtig, Abstand zu ihnen zu bewahren. Denn wenn sie sich bedroht fühlen, können sie sich wehren, was zu tiefen Bisswunden führen kann (mehr dazu in diesem Artikel).

Waschbären mit Essig vertreiben – hilft das Hausmittel?

Um den Räuber vom Garten und Haus fernzuhalten, soll es helfen, Essig an bestimmte Stellen zu gießen. Dazu zählen beispielsweise die Mülltonnen, der Komposthaufen oder jegliche Einstiegsmöglichkeiten in das Haus oder den Geräteschuppen. Der beißende Geruch der Säure soll die empfindlichen Nasen der Waschbären so reizen, dass sie das Weite suchen.

Der Naturschutzbund Deutschland e.V. (Nabu) hat zu dem Trick eine klare Meinung. Laut ihm sind gängige Vergrämungsmethoden, wie beispielsweise Duftstoffe, weitgehend wirkungslos. Es sei sinnvoller, einen Waschbärenbesuch zu verhindern und ihm die Gründe für ein Eindringen in den Garten oder in das Haus zu entziehen.

Achtung

Essig darf auf versiegelten Flächen nicht angewendet werden. Es droht eine Geldstrafe. Die Hintergründe haben wir Ihnen in diesem Artikel aufgeschlüsselt.

Natürliche Pflanzenabwehr – funktioniert sie?

Teilweise wird empfohlen, bestimmte Pflanzen gegen die Kleinbären zu pflanzen. Dazu zählen beispielsweise Lavendel, Pfefferminze oder Knoblauch. Der Geruch der Gewächse soll die Waschbären fernhalten. Laut Naturschutzbund funktioniert der Trick, genau wie der Essig-Trick, jedoch nicht.

Bewegungsmelder mit Licht und Geräuschen – sind sie ihr Geld wert?

Waschbären sind dämmerungs- und nachtaktiv. Sie scheuen das Licht und fühlen sich somit von Helligkeit gestört. Daher sollen Bewegungsmelder mit Licht oder Geräuschen die Kleinbären vom Grundstück fernhalten. Sicherlich können die Maßnahmen im ersten Augenblick die Waschbären erschrecken. Sind sie jedoch fest entschlossen, dem intensiven Nahrungsgeruch nachzugehen, lassen sie sich durch diese Maßnahme nicht abhalten.

Waschbären am Haus und im Garten verhindern

Noch besser ist es, Maßnahmen zu ergreifen, mit denen Sie verhindern können, dass sich ein Waschbär bei Ihnen Zuhause breitmacht. Dazu zählen:

  • Nahrungsquellen minimierenWaschbären werden von Nahrungsquellen wie Mülltonnen und Kompostplätzen angezogen. Indem Sie diese Bereiche sicher verschließen oder unzugänglich machen, entziehen Sie den Waschbären die Hauptmotivation, in Ihrer Nähe nach Nahrung zu suchen. Weitere Tipps lauten: Stellen Sie auch kein Hunde- oder Katzenfutter abends auf die Terrasse. Legen Sie den Gelben Sack erst am Morgen der Abholung vor die Tür. Sammeln Sie Fallobst von der Erde auf und entsorgen Sie es.
  • Unterschlupfmöglichkeiten verhindernStellen Sie sicher, dass mögliche Unterschlüpfe wie Dachböden, Schuppen, Keller oder Garage verschlossen sind, sodass die Waschbären nicht hineingelangen können. Dazu zählen: Halten Sie Fenster und Türen möglichst geschlossen. Montieren Sie vor den Fenstern Gitter. Verschließen Sie Ritzen und Spalte, um den Waschbären den Zugang zu diesen Bereichen zu verwehren. Hierfür können Sie beispielsweise auch Kaninchendraht verwenden.
  • Professionelle Hilfe
    Wenn sich Waschbären bei Ihnen ausgebreitet haben und Sie sie trotz Ihrer Bemühungen nicht loswerden, sollten Sie sich an einen professionellen Wildtierexperten oder Schädlingsbekämpfer wenden. Versuchen Sie nicht, die hartnäckigen Kleinbären mithilfe von Chemikalien selbst zu vertreiben. Meist sind die Mittel weniger effektiv oder/und sie schaden der Umwelt.

Fazit

Waschbären können im Garten oder im Haus ein großes Chaos anrichten. Um das zu verhindern, sollen Hausmittel wie Essig helfen. Der beißende Geruch der Säure soll die empfindlichen Nasen der Raubtiere reizen, weshalb sie das Weite suchen. Laut Experten funktioniert der Trick jedoch nicht. Besser ist es, von vorneherein Maßnahmen zu treffen, mit denen Sie Ihr Haus und Ihren Garten für den Waschbären uninteressant machen.

Verwendete Quellen
  • Ndr.de "Waschbären aus Haus und Garten vertreiben"
  • Nabu.de "Waschbären"
  • Umweltbundesamt.de "Waschbär"
  • Marburg.de "Waschbär"
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