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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Das raten Experten Essig als Weichspüler: Was taugt das Hausmittel?
Zum Verfeinern von Salaten oder zum Entfernen von hartnäckigen Kalkablagerungen auf Oberflächen und in Haushaltsgeräten: Essig gilt als Wunderwaffe im Haushalt. Aber auch, wenn es um weiche Wäsche geht?
Viele geben Essig zu ihrer Wäsche in die Waschmaschine. Kein Wunder: Das Allround-Mittel beugt Kalkablagerungen vor, bekämpft sie und soll auch noch die Wäsche weich machen. Aber was taugt Essig als Ersatz für Weichspüler?
Darum ist Essig als Weichspüler nicht geeignet
Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) rät davon ab, Essig als Weichspüler-Ersatz zu verwenden. Häufig sei die genaue Konzentration des Essigs nicht bekannt. So fehlen Informationen, wie hochprozentig das Hausmittel ist und mit wie viel Wasser es in der Maschine in Berührung kommt und somit verdünnt wird.
Ist der Essig zu hoch konzentriert – Essigessenz oder über fünf-prozentiger Haushaltsessig –, kann er der Waschmaschine schaden und ihre Lebensdauer verringern. Denn: Die Säure greife vor allem Gummi- und Kunststoffteile wie Dichtungen und Schläuche an und mache das Material porös. Wird dies zu spät bemerkt, kann es im schlimmsten Fall zu einem Wasserschaden kommen.
Und: Bestimmte synthetische oder Regeneratfasern sind sehr empfindlich. Essig könne ihre Strukturen und Oberfläche zerstören. Achten Sie also unbedingt auf die in der Kleidung angebrachten Etiketten, bevor Sie das Hausmittel als Weichspüler verwenden.
Darum ist Essig als Weichspüler geeignet
Es gibt aber auch Stimmen, die von Essig als Weichspüler-Ersatz nicht abraten – wenn bestimmte Punkte beachtet werden. So rät die Herstellerinitiative Hausgeräte+, nur fünfprozentigen Essig zu verwenden. Davon können maximal 30 bis 60 Milliliter – je nach Größe der Waschmaschine und beim Wäschegang verwendeter Wassermenge – in die Weichspülkammer der Maschine gegeben werden.
Waschen Sie Ihre Wäsche mit der Hand, können Sie hierfür ruhig Essig als Weichspüler-Alternative verwenden. Laut Forum Waschen, sorge das nicht nur für weichere Textilien, das Hausmittel frische auch die Farben auf.
Wichtig ist, so die Initiative, nur klaren Haushaltsessig zu verwenden. Apfelessig oder anderer Fruchtessig sollten nicht verwendet werden. Sie können die Wäsche verfärben.
Achtung
Verwenden Sie Essig niemals zusammen mit Bleiche oder bleichmittelhaltigen Waschmitteln. Zusammen mit dem Essig können chemische Reaktionen entstehen, durch die gefährliche Gase freigesetzt werden.
Essiggeruch nach der Wäsche?
Essig hat einen sehr intensiven Geruch. Dieser verfliegt jedoch schnell wieder. Die Wäsche riecht nach dem Waschen also nicht nach Essig. Spätestens nach dem Trocknen der Wäsche sollte der Geruch verflogen sein.
Wenn doch ein leichter Essiggeruch wahrnehmbar ist, wurde zu viel Essig in die Spülkammer gegeben. Waschen Sie dann einfach Ihre Wäsche erneut.
Tipp
Als Essigalternative eignet sich Zitrone. Sie verleiht der Wäsche nicht nur einen angenehmen Duft. Das Hausmittel entfernt auch Kalk und sorgt somit für weiche Wäsche.
Waschmittel ist die naheliegende Alternative
Essig sollte nicht nur dazu verwendet werden, Kalkablagerungen auf der Kleidung und in der Waschmaschine zu verhindern. Denn die meisten guten Waschmittel enthalten bereits einen Entkalker. Achten Sie beim Kauf einfach auf die Inhaltsstoffe des Produktes.
Wichtig ist auch, sich an die Dosierangaben des Herstellers zu halten – zum einen, um Geld zu sparen und die Umwelt nicht zu stark zu belasten, zum anderen, damit das Waschmittel beim Waschgang wieder vollständig aus den Fasern entfernt wird.
Zum Entkalken der Maschine, so Experten, sollten Sie zu Entkalkern aus dem Drogerie- oder Supermarkt greifen und sich hier an die Angaben des Herstellers halten.
- Nachrichtenagentur dpa-tmn