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Hühner halten: So funktioniert die Hühnerhaltung im Garten


Gartengestaltung
Hühner im Garten: Und jeden Tag ein Ei

Frischer als aus der eigenen Hühnerhaltung kann ein Ei gar nicht sein. Garantiert Bio und vom glücklichen Huhn ist es auch – wenn das Huhn entsprechend gehalten wird.

Aktualisiert am 07.02.2024|Lesedauer: 4 Min.
Von dpa-tmn
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Wer also genügend Platz für Hühner im Garten hat und sich nicht am Gegacker stört, für den können Hühner eine schöne Bereicherung im Garten sein. Was auf jeden Fall tabu ist und was man beachten sollte, damit sich die Hühner auch wirklich glücklich fühlen.

Hühner fühlen sich auch im Garten wohl.Vergrößern des Bildes
Hühner fühlen sich auch im Garten wohl. (Quelle: Fredrik von Erichsen)

An der Hühnerhaltung im eigenen Garten findet Leopold Peitz vor allem den Kontakt zu den Tieren besonders schön: "Hühner können sehr zahm und zutraulich werden. Das geht so weit, dass man sie auf den Arm nehmen kann." Peitz hat mehrere Bücher zu dem Thema geschrieben.

Zwar sind Hühner keine Schmusetiere wie Katze und Hund, aber trotzdem für Familien mit Kindern geeignet. Dabei sollte der Nachwuchs in einem Alter sein, in dem man ihm den richtigen Umgang mit Hühnern erklären kann: "Wenn sie ständig hinter den Hühnern her laufen und diese fangen wollen, machen sie die Tiere nur scheu", sagt Peitz.

Bei Hühnerhaltung die Nachbarn fragen

Wer Interesse daran hat, Hühner zu halten, sollte zunächst seine Nachbarn um Erlaubnis bitten. Hühner können ganz schön laut gackern. Das Halten von einem Hahn in Wohngebieten sei tabu, erklärt Theodor Mantel, Präsident der Bundestierärztekammer und langjähriger Geflügelzüchter. "Das muss nicht sein, dass der um drei oder vier Uhr früh zu krähen anfängt." Ohne einen Hahn müsse man aber noch lange nicht auf Küken verzichten. Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit, von einem Züchter befruchtete Eier zu bekommen und sie von der eigenen Henne ausbrüten lassen, rät Peitz.

Hühnerstall muss im Winter gedämmt sein

Im Prinzip können Hühner in jedem Garten gehalten werden. Für eine stabile Hühnergemeinschaft empfehlen Experten eine Gruppe von vier oder fünf Hennen. Pro Henne kann die Legeleistung bis zu 200 Eier pro Jahr betragen – dies hängt allerdings sehr von der Rasse ab. Zwerghühner legen auch weniger. Peitz rät, den Stall in einer Hälfte eines Gartenhauses mit mindestens drei Quadratmetern Grundfläche einzurichten. Darin finden Futterschüsseln, Tränken, Nester und erhöhte Sitzstangen für etwa vier Tiere Platz. Die zweite Hälfte des Häuschens kann für Futter, Einstreu und Geräte zum Ausmisten genutzt werden. Wichtig ist, dass der Stall etwas erhöht steht, damit der Boden nicht feucht wird. Für den Winter muss dieser mit Isoliermaterial gegen Kälte gedämmt sein.

Hühner brauchen genügend Auslauf

Um sich die Beine zu vertreten und die Flügel zu schwingen, brauchen die Tiere zusätzlich einen Auslauf, der an den Stall anschließt. Er sollte ebenfalls drei Quadratmeter umfassen. Der Auslauf ist am besten von allen Seiten geschlossen – auch von oben: "Nicht nur, damit die Tiere nicht wegfliegen, sondern auch, um sie vor anderen Tieren und Krankheiten, die diese übertragen, zu schützen." Bei vorgefertigten Hühnerställen ist der Auslauf beispielsweise von drei Seiten mit Maschendraht umgeben und von einem festen Dach geschützt, das sich auch über den angrenzenden eigentlichen Hühnerstall erstreckt.

Hühner sind relativ resistent gegen Krankheiten

Halter schauen am besten regelmäßig nach den Tieren, sagt Mantel. "Wenn man sieht, die Tiere fressen nicht richtig, oder machen sonst einen kranken Eindruck, sollte eine Kotprobe zur Untersuchung gebracht werden." Meistens sind Parasiten die Ursache. Davon abgesehen seien Hühner aber relativ robust. Regelmäßige Untersuchungen fallen bei ihnen keine an, sie müssen nur gegen Geflügelpest geimpft werden.

Hühner müssen registriert werden

Um die Tiere vor Geflügelpest zu schützen, gibt es verschiedene Meldepflichten und Haltungsvorschriften. Wer Hühner hält, muss zunächst das zuständige Veterinäramt darüber informieren, erklärt das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV). Auch Angaben zu Zahl und Haltungszweck werden verlangt. Laut Vorschrift müssen Futter, Wasser und Einstreu vor Wildvögeln geschützt sein. Das minimiert die Ansteckungsgefahr der Hühner. Zu den Pflichten eines Halters gehört es darüber hinaus, in einem Register genau zu vermerken, wenn ein Tier hinzukommt oder eines abgegeben wird.

Zwerghühner eignen sich gut für die Hühnerhaltung

Wer sich eine Übersicht über die vielen Rassen verschaffen will, kann eine der zahlreichen Geflügelausstellungen besuchen, empfiehlt Mantel. Diese finden meist von Oktober bis Dezember statt und bieten Gelegenheit, Kontakt zu Züchtern aufzunehmen. Besonders beliebt in der privaten Hühnerhaltung sind Zwerghühner.

Sie brauchen weniger Platz und weniger Futter als ihre großen Artgenossen, legen aber auch kleinere Eier. Trotzdem: "Die Relation von Futterverbrauch zu Legeleistung ist bei Zwerghühnern optimal", erklärt Mantel. Wer Küken haben möchte, dem empfiehlt Peitz eine ruhige Rasse wie Weyandotten zu halten. Denn nicht jede Hühnerrasse zieht ihre Küken selbst auf.

Hühnerhaltung ohne großen Aufwand

Den Arbeitsaufwand, den die Haltung von vier bis fünf Hühnern mit sich bringt, ist laut Mantel "minimal": In einer Viertelstunde seien die Hühner versorgt. Der Stall muss im Sommer etwa einmal wöchentlich saubergemacht werden. Im Winter täglich, um zu verhindern, dass sich Feuchtigkeit bildet.

Trockenfutter, das aus Gerste, gebrochenen Maiskörnern, Weizen und anderem Getreide besteht, bildet die Basis der Hühnernahrung. Das Futter können Hühnerhalter im Handel oder bei einer Mühle kaufen. Als Eiweißträger sind dem Trockenfutter oft Stücke von getrockneten Krebsen oder Muschelschalen beigefügt, erklärt Peitz. In einer natürlichen Umgebung decken Hühner ihren Eiweißbedarf über Insekten.

Hühner sind gut als Schädlingsbekämpfer

Und auch Gärtner profitieren von Hühnern: Für kurze Zeit und unter Aufsicht ins Gemüsebeet entlassen, sind sie erstklassige Schädlingsvernichter.

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