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Kaukasus-Glanzfetthenne: Nicht für die Dachbegrünung verwenden


Vorsicht bei diesen Gewächsen
Invasive Pflanzen breiten sich auf deutschen Dächern aus


Aktualisiert am 13.08.2024Lesedauer: 2 Min.
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Kaukasus-Glanzfetthenne: Die Pflanze gilt als sehr robust. (Quelle: xWirestockx via imago-images.de/imago)

Auf deutschen Dächern breiten sich invasive Pflanzen aus, die erhebliche Schäden verursachen können. Aktuell warnt die Verbraucherzentrale vor einem bestimmten Gewächs.

Begrünte Dächer sind nicht nur ästhetisch, sondern leisten einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Es gibt jedoch auch Gewächse, die dort unerwünschterweise wachsen und dann die Struktur des Daches gefährden. Ein besonders problematisches Beispiel ist die Kaukasus-Glanzfetthenne.

Warum ist die Kaukasus-Glanzfetthenne auf dem Dach unerwünscht?

Die Kaukasus-Glanzfetthenne (Phedimus spurius) zählt zu den bei Dachbegrünungen am häufigsten genutzten Pflanzen. Allerdings hat sich das Gewächs in den vergangenen Jahren als sehr problematisch erwiesen, berichtet die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Die Fähigkeit des Dickblattgewächses, sich schnell auszubreiten und auch in ungünstigen Bedingungen zu gedeihen, macht es zu einem invasiven Neophyten (was das ist, lesen Sie weiter unten). Dies führt dazu, dass sie andere Pflanzenarten auf dem Dach verdrängt, wodurch die Artenvielfalt reduziert wird. Zudem können ihre starken Wurzeln die Dachstruktur beschädigen, da die Pflanze in der Lage ist, in Ritzen und Spalten einzudringen. Dies erhöht das Risiko von Schäden an der Dachabdichtung und kann langfristig zu teuren Reparaturen führen.

Was sind Neophyten?

Neophyten sind Pflanzenarten, die durch menschlichen Einfluss in neue Gebiete gelangt sind. Sie können sich in ihrer neuen Umgebung stark ausbreiten und heimische Pflanzen verdrängen. Das wiederum stört das ökologische Gleichgewicht. Einige Neophyten gelten daher als invasive Arten und stellen eine Bedrohung für die heimische Flora dar.

Das Bundesamt für Naturschutz führt die Kaukasus-Glanzfetthenne auf der schwarzen Liste, stuft sie also als invasive Pflanze ein. Ein Handelsverzicht wird empfohlen. Und auch die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen rät Haus- und Gartenbesitzern, bei der Dachbegrünung auf Pflanzen der Art Sedum spurium zu verzichten und stattdessen auf einheimische Arten zu setzen.

Warum sind invasive Pflanzen auf dem Dach problematisch?

Invasive Pflanzen stellen aus mehreren Gründen eine ernsthafte Gefahr dar. Zum einen verdrängen sie die speziell angepflanzten, angepassten Arten, die eigentlich für das Dach vorgesehen sind. Dies führt zu einem Verlust der geplanten Vegetation und kann langfristig die Funktionalität des Gründachs beeinträchtigen. Zum anderen schädigen einige invasive Arten das Dachmaterial. Ihre Wurzeln dringen tief in das Material ein, wodurch es an Stabilität einbüßt. Auch Abdichtungen werden nicht verschont. Durchdringen die Pflanzen diese mit ihren Wurzeln, werden diese beschädigt, was wiederum zu Feuchtigkeitsschäden führen kann. Die Folge sind Wasserschäden und hohe Reparaturkosten.

Zu den aktuell problematischen Pflanzen auf Dächern zählen beispielsweise:

  • Bambus
  • Schilf
  • Rhizom
  • Amerikanische Goldrute
  • Schmalblättriges Greiskraut
  • Kaukasus-Glanzfetthenne

Laut dem Verband Schweizer Gebäudehüllen-Unternehmungen sind zudem das Einjährige Berufkraut, Sommerflieder, oder auch Schmetterlingsstrauch oder Buddleja genannt, problematisch.

Wer diese Pflanzen dennoch auf seinem Dach wachsen lassen möchte, sollte Verblühtes schnellstmöglich entfernen, damit die Pflanze keine Samen bilden und sich vermehren beziehungsweise ausbreiten kann. Wichtig ist, die Fruchtstände anschließend im Restmüll zu entsorgen. Das verhindert ebenfalls die Ausbreitung der Pflanzenarten.

Was können Hausbesitzer tun?

Wenn auf Ihrem Dach diese invasiven Pflanzen wachsen, sollten Sie sie am besten bekämpfen. Das bedeutet: Sie entfernen die Gewächse mitsamt dem Wurzelwerk. Anschließend kontrollieren Sie, ob die Drainage beschädigt oder weiterhin dicht ist. Damit sich in der hinterlassenen Lücke keine anderen invasive Arten ausbreiten, sollten Sie nun neue, heimische Gewächse dort einsetzen. Eine Liste finden Sie bei der Verbraucherzentrale NRW unter www.mehrgruenamhaus.de/mehrgruen-pflanzen.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung der Verbraucherzentrale NRW "Wussten Sie schon, dass sich eine invasive Pflanzenart auf unseren Dächern ausbreitet?"
  • lfu.bayern.de "Neophyten - gebietsfremde Pflanzen"
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