Zeitpunkt, Werkzeug, Schnitt Kirschbaum schneiden – was ist zu beachten?
Wer auf eine reiche Kirschernte hofft, sollte seinen Kirschbaum jährlich nach der Ernte schneiden, damit er im Folgejahr viele Früchte trägt. Dann wuchert der Kirschbaum auch nicht zu stark. Mehr über den genauen Zeitpunkt, das richtige Vorgehen und das passende Werkzeug erfahren Sie in unserer Anleitung.
Die richtige Pflege für Kirschbäume
Kirschbäume neigen zu einem starken Wachstum – das gilt insbesondere für Süßkirschen. Wird ein Süßkirschbaum nicht regelmäßig zurückgeschnitten, kann er eine Höhe von bis zu 30 Metern erreichen. Das ist nicht nur zu groß für die meisten Gärten, sondern birgt auch die Gefahr, dass Äste zu schwer werden und abbrechen.
Schneiden Sie den Kirschbaum daher regelmäßig und entfernen Sie überschüssige Triebe. So sorgen Sie nicht nur für mehr Sicherheit, sondern auch für mehr Sonnenlicht für die Früchte, die so besser reifen können.
Der richtige Zeitpunkt zum Schneiden
Kirschbäume sollten einmal im Jahr zurückgeschnitten werden. Ein Schnitt direkt nach der Ernte ist empfehlenswert, da er das Wachstum bremst. Der beste Zeitpunkt zum Schnitt liegt zwischen August und September, kann aber je nach Sorte und Klima variieren.
Wie das Consortium Deutscher Baumschulen (CDB) erklärt, können Sie jedoch bereits im Frühjahr Ihren Kirschbaum schneiden – in diesem Fall wird der Baum zum Wachstum angeregt.
Das passende Wetter zum Beschneiden
Sie sollten für den Schnitt auf jeden Fall einen trockenen, niederschlagsfreien Tag wählen. Denn Feuchtigkeit erhöht das Risiko, dass Krankheitserreger eindringen können. Als besonders ungünstig gilt daher der Herbst. Neben der schlechten Witterung heilen Baumwunden in dieser Zeit schlechter.
Sind Ihre Kirschen besonders anfällig für Holzkrankheiten, sollte der Schnitt idealerweise zu Beginn einer langen Trockenheitsperiode erfolgen, rät das CDB.
Die Äste ausdünnen
Der Baumschnitt sollte zum Ziel haben, die Krone des Kirschbaums auszudünnen. Auch die Zweige im Inneren der Krone sollten viel Sonne und Wind abbekommen. Entfernen Sie Zweige, wenn sie Richtung Baumstamm wachsen, da sie sehr kräftezehrend für den Baum sind. Wenn sich zwei Zweige überkreuzen, dann schneiden Sie einen davon ab, so dass die Zweige nicht aneinander reiben.
Wenn Sie nicht wissen, welche Äste Sie entfernen dürfen, können Sie sich an dem Schnittplan eines Apfelbaum orientieren:
Weitere Informationen erhalten Sie in unserem Kirschbaumratgeber.
Viele Wunden am Baum vermeiden
Der Radiosender WDR 5 empfiehlt bei der Pflege auf viele kleine Schnitte zu verzichten. Besser ist es, mit einer Baumsäge ganze Äste herauszuschneiden. So entstehen weniger Baumwunden, die für Krankheiten anfällig sind.
Junge Seitentriebe beschneiden
Der Schnitt sollte immer über einem jungen Seitentrieb erfolgen. Entfernen Sie auf jeden Fall auch die Seitentriebe am Stamm. Die sogenannten Bukett-Triebe, also Gruppen von Knospen, die einem Quirl ähneln, müssen jedoch stehenbleiben – diese erbringen dank ihrer vielen Blüten später die meisten Früchte.
Wichtig ist ein sauberer Schnitt
Wenn Sie Ihren Kirschbaum schneiden, können durchaus auch Schnittstellen entstehen, die mehr als zwei Zentimeter Durchmesser haben. Versorgen Sie die Wunden mit einem Wundverschlussmittel. Ob das immer notwendig und nützlich ist, ist unter Experten jedoch umstritten. Wichtig ist in jedem Fall, dass die Schnittfläche glatt und sauber ist und das Holz nicht ausfranst. Dazu sollte das verwendete Werkzeug, ob Rosenschere, Baumschere oder Säge, möglichst scharf sein. Dann kann sich das Holz regenerieren.
- Eigene Recherche