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Solaranlage: So viel Strom erzeugt eine Solaranlage bei bewölktem Himmel


Für eine vierköpfige Familie
Nachgerechnet: Das bringt eine Solaranlage bei Bewölkung

Von t-online, jb

27.09.2024 - 08:25 UhrLesedauer: 3 Min.
StromzählerVergrößern des BildesStromzähler: Eine gute Solaranlage kann dazu beitragen, dass der Stromzähler langsamer läuft. (Quelle: Sina Schuldt/dpa/dpa)

Wie viel Strom produziert eine Solaranlage bei bewölktem Himmel im Vergleich zu einem sonnigen Tag? Eine Berechnung zeigt, wie viel Solarstrom in verschiedenen Wetterlagen erzeugt wird – und wofür dieser ausreicht.

Die Stromproduktion einer Solaranlage variiert stark je nach Wetterlage. Viele gehen davon aus, dass sie sich nur bei strahlend blauem Himmel lohnt. Eine Analyse des Energieunternehmens Eon zeigt jedoch: Der Einsatz von Photovoltaik rechnet sich selbst bei Bewölkung. Doch wie viel Strom genau fällt dabei ab? Und wofür reicht die so gewonnene Energie aus?

Für die Berechnung gehen die Experten von Eon von einer durchschnittlichen Photovoltaikanlage auf einem Einfamilienhaus aus. Die Ausrichtung ist gen Westen. Der Berechnungszeitraum ist April bis September. Und die Standorte des Hauses waren München sowie Essen. Die Neigung des Daches beträgt 35 Grad. Die Module werden nicht durch einen Schattenwurf bedeckt.

Wie viel Sonnenstrom wird produziert?

Das Ergebnis: Selbst bei bewölktem Himmel kann der Alltagsstrombedarf einer vierköpfigen Familie gedeckt werden.

Konkret kann die durchschnittliche Solaranlage an einem bewölkten Tag in München etwa 15,39 kWh und in Essen 17,78 kWh Solarstrom produzieren. Bei Sonnenschein verdoppelt sich dieser Wert fast: In Bayern werden etwa 40,02 kWh erreicht, in Nordrhein-Westfalen sind es rund 37,39 kWh.

Wofür reicht die Muster-Solaranlage aus?

Die von der Muster-Solaranlage an sonnigen Tagen produzierte Energiemenge reicht aus, um den Solarbatteriespeicher eines Einfamilienhauses vollständig zu laden und das Elektroauto zu etwa 25 Prozent mit Solarenergie zu versorgen, erklärt Eon.

An sonnigen Tagen reicht die erzeugte Energie in beiden Städten für den Energiebedarf der Familie, das Aufladen des Solarstromspeichers sowie für das Laden des Elektroautos – zwar nicht vollständig, aber immerhin um 25 Prozent in Bayern (Fahrstrom: 17,5 kWh) und 21 Prozent in NRW (Fahrstrom: 14,8 kWh).

Selbst an bewölkten Tagen kann in Essen der Solarstromspeicher noch zu 38 Prozent geladen werden. Das entspricht einer Energiemenge von 2,9 kWh, die der Musterhaushalt dann für den Eigenbedarf nutzen kann.

Wichtige Grunddaten für die Berechnung

Die Berechnung beruht auf einer durchschnittlichen Solaranlage mit einer Leistung von 8 kWp sowie einem Solarbatteriespeicher mit 7,7 kWh Kapazität. Die durchschnittliche Batteriekapazität eines Elektroautos wurde mit 70 kWh angenommen.
Für die Studie wurden die Basis-Wetterdaten des Jahres 2020 aus den Monaten April bis September vom Deutschen Wetterdienst (DWD) verwendet. Dabei war der Sommer 2020 eher wechselhaft. Zeitweise gab es zwar stabile Wetterlagen, diese brachten jedoch nur kurzzeitig hochsommerliche Wärme, so der DWD.
Mithilfe von EU-Datenbanken wurde dann die Solarstromausbeute für die entsprechenden Wetterlagen berechnet.

So können Sie die gewonnene Sonnenenergie verwenden

Doch wie hoch ist der Energieverbrauch und was bedeutet "Energiebedarf einer Familie"? Diese Frage beantwortet Eon ebenfalls anhand einer Beispielrechnung. Dabei gehen sie von einer Familie aus, die Haushaltsgeräte mit durchschnittlichem Energieverbrauch verwendet und bei der ein Haushaltsmitglied im Homeoffice arbeitet:

  • Licht anschalten bei Bedarf: 0,78 kWh
  • Duschen und Warmwasser in einem Vier-Personen-Haushalt; Warmwasserbereitung erfolgt mithilfe einer Wärmepumpe: 6,23 kWh/Tag
    und anschließendes Haareföhnen (20 Minuten/Person): 0,44 kWh insgesamt.
  • Zubereitung von vier Tassen Filterkaffee: 0,12 kWh
  • Zubereitung einer Kanne Tee mit dem Wasserkocher: 0,1 kWh
  • Homeoffice für eine Person (8-Stunden-Tag): Arbeit am Laptop 0,17 kWh plus Monitor 0,16 kWh.
  • Zubereitung des Mittag- und des Abendessens (2 x 30 Minuten Herd und Backofen einschalten): 1,2 kWh.
  • Spielekonsole spielen (1 Stunde): 0,2 kWh/Konsole plus 0,11 kWh/Fernseher.
  • Wäsche waschen mit der Waschmaschine (Eco-Waschgang): 0,56 kWh
  • Staub saugen (1 Stunde): 0,65 kWh
  • Spülmaschine nutzen: 0,74 kWh
  • gemeinsamer Filmabend (1,5 Stunden): 0,17 kWh.
  • Grundlast, wie Kühlschrank, Router etc., läuft im Hintergrund. Sie beinhaltet alle Stromverbrauche, die ununterbrochen anfallen – auch nachts –, ohne dass dafür etwas extra angeschaltet wird: 3,26 kWh.

"Mit dem Strom einer durchschnittlichen Photovoltaikanlage lässt sich in den Monaten April bis September auch bei bewölktem Himmel rechnerisch der Alltagsbedarf einer vierköpfigen Familie decken“, resümiert Philipp Klenner, Geschäftsführung von Eon Deutschland. Er empfiehlt Interessenten, sich vor dem Kauf einer Solaranlage umfangreich über deren Größe beraten zu lassen. Denn nur so könne der eigene Strombedarf mithilfe der Sonnenenergie optimal gedeckt werden.

Verwendete Quellen
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