Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Kamin Kanonenofen: Heizen mit dem historischen Ofen
Die Bezeichnung Kanonenofen leitet sich vom Aussehen des Kaminofens ab: Form und Farbe erinnern an ein Kanonenrohr. Wer solch ein Fundstück auf dem Antikflohmarkt oder im Internet entdeckt, sollte zuschlagen. Im Einzelhandel sind die kunstvoll verzierten Öfen heutzutage nämlich kaum noch erhältlich.
Kaminofen mit kompakter Bauweise
Die Grundform dieses Kaminofens ist zylindrisch, das Material in der Regel aus Gusseisen. Befeuert wird ein Kanonenofen üblicherweise mit Kohle. Andere feste Brennstoffe wie Holz oder Torf sind aber ebenso verwendbar. Unter dem Ascherost im Feuerraum befindet sich ein Aschekasten. Der Rauchabzug bei einem Kanonenofen geht entweder senkrecht oder seitlich vom oberen Teil ab. Zwar verfügt solch ein Kaminofen ebenso wie moderne Schwedenöfen über eine Tür, diese ist jedoch nicht aus Glas, sondern ebenfalls aus Gusseisen.
Adelige schätzten die verschnörkelte Form
Schon im 19. Jahrhundert wurden Kanonenöfen in Mitteleuropa zum Heizen genutzt. Noch stärker als heute symbolisierte ein Kaminofen früher Heimeligkeit, gemütliches Beisammensitzen und Familienleben. Kein Wunder, waren die Menschen doch auf den zentralen Ofen als Wärmequelle angewiesen.
Dank ihrer kompakten Bauweise fanden Kanonenöfen auch in kleinen Räumen Platz und sorgten für warme Temperaturen – aufgrund des vergleichsweise geringen Heizwertes aber nur in einem einzigen Raum. Adelige und wohlhabende Kaufleute wollten mit einem Ofen aber nicht nur heizen, sondern auch protzen. Sie leisteten sich einen aufwendig gearbeiteten und prunkvoll verzierten Kanonenofen.
Heizen mit einem Kanonenofen
Aufgrund ihres dekorativen Charakters sind Kanonenöfen heute echte Sammlerstücke. Die Preisspanne reicht von 100 bis 1.000 Euro. Nach dem neuen Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) sind die antiken Kaminöfen allerdings nicht mehr zulässig. Wer also einen originalen Kanonenofen kauft oder ersteigert, darf ihn nicht mehr zum Heizen, sondern nur noch zur Raumverschönerung verwenden.
Moderne Replikate der klassischen Kanonenöfen sind jedoch schwer im Kommen. Die schmucken Nachbauten sind zugelassen und punkten mit einer deutlich besseren Heizleistung als ihre historischen Vorbilder. Das hat allerdings seinen Preis: Dieser liegt bei 1.000 Euro aufwärts.