Gemütlich und warm Kamin, Ofen, Kaminofen – Tipps rund um die Heizsysteme
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ein flackerndes Feuer, die wohlige Wärme und der angenehme Duft nach brennendem Holz – so lässt sich die kalte Jahreszeit aushalten. Daneben ist ein Kaminofen auch eine gute Möglichkeit Heizkosten zu sparen. Erfahren Sie mehr zu den verschiedenen Heizsystemen und was Sie vor dem Kauf beachten sollten.
Inhaltsverzeichnis
Die Unterschiede: Offener Kamin, Ofen und Kaminofen
Die Begriffe Kamin, Ofen und Kaminofen werden häufig synonym verwendet. Dabei handelt es sich aber um verschiedene Systeme: Früher sollte der in die Wand gebaute, offene Kamin Wärme spenden, heute vermittelt er Romantik und Behaglichkeit.
Seine Heizleistung entspricht jedoch längst nicht mehr modernen Standards. Auch produzieren die alten Modelle zu viel Feinstaub. Daher dürfen offene Kamine nach der aktuellen Bundesimmissionsschutz-Verordnung nur noch gelegentlich betrieben werden. Eine regelmäßige Nutzung zur Wohnraumbeheizung ist damit untersagt.
Im Gegensatz zum Wandkamin, kann ein Kaminofen relativ frei im Raum installiert werden. Durch eine Glastür können Sie in die geschlossene Brennkammer sehen. Ein klassischer Ofen wie ein Kachelofen hat hingegen häufig Türen aus Gusseisen oder Stahl und dient vor allem der Wärmeerzeugung. Die Kacheln können die Wärme festhalten und über einen längeren Zeitraum kontinuierlich an den Raum abgeben.
Das sagt die Bundesimmisionsschutz-Verordnung
Mit dem Inkrafttreten der Bundesimmissionsschutzverordnung im Jahr 2010 wurden neue Vorgaben zum Betrieb von sogenannten Einzelraumfeuerungsanlagen festgelegt. Dazu zählen Kaminöfen, Kachelöfen, Herde und offene Kamine zur Beheizung einzelner Räume. Diese dürfen bestimmte Grenzwerte für Feinstaub und Emissionen nicht überschreiten.
Je nach Alter der Anlage müssen diese bis spätestens 2024 umgerüstet oder stillgelegt werden. Auch beim Kauf einer neuen Anlage sollten Sie darauf achten, dass Sie vom Verkäufer eine Typbescheinigung erhalten. Diese sollte die Einhaltung der Grenzwerte bestätigen. Erkundigen Sie sich am besten im Vorfeld bei ihrem Schornsteinfeger.
Kaminofen kaufen: Das sollten Sie vorab bedenken
Wenn Sie einen neuen Kaminofen kaufen möchten, ist es wichtig, die Leistung, Qualität und Kosten der verschiedenen Modelle zu vergleichen, damit das ausgewählte Exemplar Ihren persönlichen Bedürfnissen entspricht. Faktoren wie die Raumgröße, die erhoffte Heizwirkung, der optische Anspruch und die finanziellen Mittel sollten vor der Anschaffung bedacht werden, wie die Seite "energie-kosten-reduzieren.de" berichtet.
Auch zum Brennmaterial sollten Sie Überlegungen anstellen, denn längst nicht jeder Kamin oder Ofen wird mit Holz betrieben. Es gibt beispielsweise Gaskamine oder mit Pellets betriebene Kaminöfen. Sogenannte Bioethanol-Kamine oder Gelkamine werden mit Ethanol betrieben und benötigen keinen Kaminabzug. Allerdings dienen sie nur optischen Zwecken und sind zum Heizen nicht geeignet.
Neben dem Kaminofen muss auch Ihr Wohnraum entsprechende Bedingungen für die Zulassung erfüllen. Das gilt auch für den Rauchabzug, das Ofenrohr oder den Schornstein. Gegebenenfalls kann eine Schornsteinsarnierung vor der Installation eines Kaminofens notwendig sein. Fragen Sie Ihren Schornsteinfeger.
Kamin- oder Kachelofen: Welche Modelle gibt es?
Kaminofen
Kaminöfen sind meistens aus Gusseisen oder Stahlblech hergestellt und verfügen über eine Glastür. So haben Sie freien Blick auf den Brennraum. Kaminöfen werden auch als Schwedenöfen bezeichnet und sind in der Regel nicht fest eingebaut. Neben lackiertem Metall sind Kaminöfen häufig mit anderen wärmespeichernden Materialien wie Naturstein ummantelt.
Specksteinofen
Mit Speckstein verkleidete Kaminöfen werden als Specksteinöfen bezeichnet. Im Gegensatz zu Kaminöfen ohne Ummantelung geben sie die Wärme nicht direkt an die Umgebung ab, sondern speichern sie im Stein. Der Ofen kann so weiter Strahlungswärme an den Raum abgeben, auch wenn das Feuer bereits erloschen ist.
Pelletkaminofen
Eine besondere Form des Kaminofens ist der Pelletkaminofen. Dabei werden anstelle von Scheitholz Holzpellets verbrannt. Sie bestehen aus gepressten Holzspänen, die als Abfallprodukt in der Sägeindustrie anfallen. Pelletöfen werden vor allem als Heizsystem eingesetzt, da Holzpellets einen höheren Wirkungsgrad haben, als die gleiche Menge Holzscheite.
Zudem verfügt der Ofen über einen Vorratsbehälter für die Pellets. Aus ihm wird das Brennmaterial automatisch in den Brennraum befördert. So entfällt das konstante Nachlegen per Hand. Allerdings sind Pelletöfen weniger auf die Optik ausgelegt, da die Frontscheibe im Vergleich zu normalen Kaminöfen eher klein ist.
Kachelofen
Der Klassiker unter den Kachelöfen ist der sogenannte Grundofen oder Speicherofen. Er ist aus keramischen Speichermaterialien aufgebaut und kann die Wärme daher über einen langen Zeitraum gleichmäßig abgeben. Dafür wird ein System aus steigenden und fallenden Heizgaszügen aus Schamottsteinen gemauert. Heizgaszüge verbinden den Feuerraum mit dem Kamin. Die Züge können durch die Wand gebaut werden, wodurch der Grundofen gleich mehrere Räume beheizen kann. Die Strahlungswärme wird je nach Größe des Ofens bis zu 24 Stunden lang an den Raum abgegeben. Die Verkleidung mit Kacheln speichert die Wärme zusätzlich.
Warmluftkachelofen und Kombi-Kachelofen
Eine weitere Variante des Kachelofens ist der Warmluftkachelofen. Im Gegensatz zum Grundofen erreicht dieser seine optimale Heizleistung in sehr kurzer Zeit. Der Warmluftkachelofen arbeitet nach dem Prinzip der Konvektion. Dabei wird die kalte Raumlauft vom Ofen angesogen, im Inneren erwärmt und über mehrere Öffnungen wieder in den Raum geleitet. Ein moderner Kombi-Kachelofen vereint die Wärmespeicherfähigkeit des Grundofens mit der kurzen Einheizzeit des Warmluftkachelofens.
Heizkosten sparen durch Kaminofen
Je besser Sie die Anschaffung eines Kaminofens planen und sich gezielt für ein Brennmaterial entscheiden, desto eher können Sie Heizkosten sparen. Im Vergleich zu gewöhnlichen Heizkörpern gibt ein Kaminofen seine Wärme sehr viel gleichmäßiger an den Raum und die nähere Umgebung ab. Allerdings unterscheiden sich auch die Heizleistungen verschiedener Ofenmodelle.
Besonders effizient heizen Sie mit einem wasserführenden Kaminofen. Dieser unterstützt Ihre Zentralheizung und dient neben der Raumbeheizung auch zur Erwärmung des Nutzwassers.
Das Heizen mit einem Kaminofen ist außerdem klimafreundlich. Denn Holz als Brennstoff gilt als CO2-neutral. Das bedeutet, dass bei der Verbrennung nur so viel CO2 freigesetzt wird, wie bei der natürlichen Verrottung des Holzes ohnehin entstanden wäre.
Zubehör für Kamin und Ofen
Wer einen Kamin oder Ofen besitzt, braucht auch das richtige Zubehör. Offene Kamine sollten Sie unbedingt mit einem Funkenschutz ausstatten. Ein Kaminofen muss auf einer Sicherheitsplatte aus Glas, Edelstahl oder Stein stehen. Für den Holztransport vom Unterstand zum Haus benötigen Sie einen Kaminholzkorb oder einen Kaminholzwagen. Darauf können die Holzscheite auch im Haus noch nachtrocknen. Mit speziellen Kaminanzündern, Anzündholz und der richtigen Technik gelingt das Entfachen des Feuers dann fast wie von selbst.
Kaminofen reinigen und Kaminbrand vorbeugen
Beim Verbrennen von Holz und anderen Brennmaterialien bildet sich Ruß. Dieser setzt sich mit der Zeit an der Kaminscheibe und im Ofenrohr fest. Das kann im schlimmsten Fall einen Kaminbrand auslösen. Damit Ihre Feuerstelle betriebstauglich und sicher bleibt, sollten Sie daher den Kaminofen regelmäßig reinigen. Hierfür gibt es spezielle Reinigungsmittel.
Doch auch mit einfachen Hausmitteln können Sie den Innenraum, die Scheibe und die Oberfläche des Kaminofens reinigen. Zur Grundausstattung für die Reinigung zählen außerdem Kehrbesen, Schaufel und Ascheeimer. Die professionelle Reinigung des Kaminabzugs übernimmt der Schornsteinfeger.