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Heizen mit Kerzen: Wärmt das wirklich einen Raum?


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Heizen mit Kerzen: Wärmt das wirklich einen Raum?

Um Heizkosten zu sparen oder wenn bei einem Stromausfall die Heizung nicht funktioniert, wollen manche mit Kerzen heizen. Was das bringt, hat t-online getestet.

Aktualisiert am 04.11.2022|Lesedauer: 3 Min.
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Kann man mit Kerzen einen Raum heizen?

Die Flamme einer Kerze kann bis zu 1.400 Grad Celsius heiß werden. Folglich gibt sie auch entsprechend Wärme ab. Da die Flamme jedoch im Vergleich zum Raum sehr klein ist, ist das Heizen mit Kerzen eher schwierig – beziehungsweise eine Frage der Anzahl von Kerzen. Und genau hierdurch ergibt sich ein Problem: Damit Sie auf Ihre Heizung verzichten können, benötigen Sie sehr viele Kerzen. Das kann teuer werden – und gefährlich. Ob es auch mit wenigen Kerzen geht, haben wir daher getestet.

Wärmequelle: Kerzen sollten nicht unbeaufsichtigt gelassen werden.Vergrößern des Bildes
Wärmequelle: Kerzen sollten nicht unbeaufsichtigt gelassen werden. (Quelle: Imgorthand)

Wie teuer ist das Heizen mit Kerzen?

Kerzen sind in der Anschaffung nicht gerade günstig. Die Stückpreise liegen bei etwa 0,05 Euro für ein Teelicht (Brenndauer vier Stunden), etwa 0,99 Euro für eine Grabkerze (Brenndauer 105 Stunden) und 1,45 Euro für eine Stumpenkerze (Brenndauer 28 Stunden).

Damit die von den Kerzen ausgehende Wärme einigermaßen spürbar ist – zumindest in unmittelbarer Nähe des Feuers –, haben wir fünf Kerzen verwendet. Das macht: etwa 0,2 Euro für Teelichter, 4,95 Euro für die Grabkerzen und 7,25 Euro für die Stumpenkerzen.

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Wie warm wird es mit Kerzen?

Um herauszufinden, wie groß die Wärmeentwicklung ist und ob es einen Unterschied macht, welche Kerzenart genutzt wird, haben wir einen kleinen Test durchgeführt und jeweils fünf der drei Kerzenvarianten in einen zehn Quadratmeter großen Raum gestellt und die Temperaturentwicklung gemessen.

Teelichter

Fünf Teelichter brennen drei Stunden lang ununterbrochen. Wir messen die Umgebungstemperatur einmal unmittelbar neben den Kerzen und einmal mit einem kleinen Abstand – wenn die Kerzen also beispielsweise auf einem Beistelltisch neben dem Sofa oder beim Abendbrot auf dem Esstisch stehen.

Vor dem Versuch beträgt die Temperatur neben dem Sofa 20,7 Grad Celsius. Nach drei Stunden hat sie sich auf 23,5 Grad Celsius erhöht.

Unmittelbar neben dem Teller steigt die Temperatur innerhalb des Versuchs von 20,7 Grad Celsius auf 22,6 Grad Celsius.

Ein Temperaturanstieg von 1,9 und 2,8 Grad Celsius ist also möglich.

Grablichter

Der Vorteil von Grablichtern ist ihre Ummantelung. Sie schützt die Flamme vor Wind – in Wohnungen dann vor Zugluft. Aber: Grablichter eignen sich nicht für den Innengebrauch! Sie sollten nur im Freien verwendet werden – wofür sie auch entsprechend konzipiert wurden.

Zwar müssen die Kerzen auch bestimmte Sicherheitsvorschriften einhalten. Dennoch stellten wir in unserem Test fest, dass nach drei Stunden Brenndauer die Raumluft im Vergleich zu den anderen Tests sehr unangenehm wurde.

Die Starttemperatur im Raum betrug bei diesem Test 20,2 Grad Celsius – direkt neben den Kerzen und in unmittelbarer Nähe. Nachdem die Kerzen drei Stunden ununterbrochen gebrannt hatten, war die Umgebungstemperatur erhöht auf 22,5 Grad Celsius direkt neben den Kerzen und auf 21,9 Grad Celsius in unmittelbarer Nähe. Es gab somit einen Temperaturanstieg von 1,7 bis 2,3 Grad Celsius.

Stumpenkerze

Im Gegensatz zu Teelichtern sind Stumpenkerzen besser für die Umwelt, da sie keine Aluminium-Ummantelung haben. Allerdings leitet das Material die Wärme besser.

Die fünf Stumpenkerzen brennen ununterbrochen, drei Stunden lang. Wir messen die Temperatur einmal zu Beginn des Tests und einmal zum Ende. Es gibt zwei Messpunkte: direkt neben den Kerzen und in unmittelbarer Umgebung.

Die Starttemperatur beträgt 19,1 Grad Celsius. Nach drei Stunden ist die Umgebungstemperatur auf 22,2 Grad Celsius direkt neben den Kerzen und auf 22,1 Grad Celsius in unmittelbarer Umgebung gestiegen – wie es beispielsweise der Fall ist, wenn die Kerzen auf dem Esstisch stehen oder auf dem Couchtisch neben dem Sofa.

Die Temperatur hat sich bei beiden Messpunkten um 3 Grad Celsius erhöht.

Anmerkung

Bei der Messung muss beachtet werden, wie gut der Raum und die Fenster gedämmt sind, wie hoch die Decke ist, ob gegebenenfalls noch elektrische Geräte in Betrieb sind und somit zusätzlich Wärme absondern.

Unser Testraum ist gut gedämmt, die Deckenhöhe beträgt 2,55 Meter und es wurden keine elektrischen Geräte betrieben. Die Tür war im Testzeitraum verschlossen.

Heizen mit Kerzen: Fazit

Neben brennenden Kerzen ist es zwar wärmer, allerdings sollte dabei auch der gesundheitliche Aspekt beachtet werden: Kerzen verbrauchen Sauerstoff und beim Verbrennen können laut Stiftung Warentest gesundheitsschädliche Gase freigesetzt werden. Zudem benötigen Sie eine große Anzahl an Kerzen, damit die Wärmeentwicklung spürbar ist. Weiterhin sollten Sie das Feuer nie unbeaufsichtigt lassen. Auch die Kosten sind ein Faktor, den Sie beim Heizen mit Kerzen nicht außer Acht lassen sollten.

Mit Kerzen zu heizen, ist demnach keine echte Option – außer im Katastrophenfall, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, sich zu wärmen, und Sie stets vor Ort sind, um das Feuer zu bewachen. Denken Sie dabei auch daran, regelmäßig zu lüften. t-online rät deutlich vom Heizen mit Kerzen ab.

Info

Der Heizwert von Wachs liegt bei etwa 11 Kilojoule pro Kilogramm. Es kommt dabei allerdings auch auf die Zusammensetzung. Und: Ein Teelicht wiegt ohne Aluminiumschälchen etwa 11 Gramm.

Verwendete Quellen
  • Preiskontrolle bei den Drogeriemärkten dm, Rossmann, Müller, Budni Oktober 2022
  • Eigene Recherche
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