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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Rot nur als Akzent Graue Gartenmöbel bleiben im Trend
Köln (dpa/tmn) - Die Zeiten von schwachen Plastikstühlen, knarzenden Holzbänken und klebrigen Kunststoffliegen auf Balkon und Terrasse sind vorbei. Gartenmöbel sind inzwischen so hochwertig, dass sie im Winter im Wohnzimmer stehen könnten, ohne aufzufallen.
Auf der Gartenmesse Spoga+Gafa (2. bis 4. September) in Köln waren schon die Trends für die Saison 2019 zu sehen. Nach dem Supersommer 2018 verwundert diese Aufwertung nicht, könnte man denken. Schließlich konnten die Deutschen je nach Wohnort gut und gerne über 100 warme Tage in ihrem Freiluft-Wohnzimmer verbringen. Wer wünscht sich da nicht gute Möbel?
Aber: Die Entwicklung zu mehr Qualität draußen ist nicht neu, seit Jahren geht es in diese Richtung. Die Materialien werden besser, witterungsfeste Stoffe werden erfunden und weiterentwickelt. Sogar Teppiche gibt es inzwischen für den Balkonboden. Die Folge: Die Deutschen geben mehr Geld für Gartenmöbel aus. Zahlen des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie zeigen: 35 Euro pro Kopf und Jahr waren es 2016, zehn Jahre zuvor erst 17 Euro.
Der lange stiefmütterlich behandelte Bereich erlebt auch stilistisch eine Aufwertung. Keine namhafte Firma im Outdoor-Bereich arbeitet noch ohne Designer, erklärte Trendanalyst Frank A. Reinhardt in einem Vortrag auf der Spoga+Gafa. Bemerkbar ist der Optikwandel besonders an den Esstischen: Die Beine sind anmutig, schreiben die Experten der Koelnmesse in ihrem Trendbericht. "Die Platten in geringer Materialstärke wirken schwerelos." Häufig sieht man Flechtmöbel. "Dank innovativer High-Tech-Materialien schwören Designer auf spannende Strukturen, die das klassische - von der Natur inspirierte - Flechtwerk neu interpretieren", so die Koelnmesse weiter.
Vor allem für Hotels, Restaurants und Unternehmen entwerfen Designer besondere Einzelstücke und Hingucker. Diese Sofas, aber auch Hanging Chairs und Freiluftbetten zum Beispiel, wanderten mehr und mehr auf die Wunschliste der Privatkunden - und die Branche reagiert darauf. Das gilt inzwischen auch für Firmen mit günstigeren Einstiegspreisen, wie sich auf der Kölner Gartenmesse zeigt.
Die Art der Möbel hat sich auch verändert: Im Freiluft-Wohnraum stehen Sofas und passende Tische, lange Esstafeln und Lounge-Sessel - so bequem wie möglich soll es sein. "Wir sehen viele Trends, die zuerst im Wohnbereich vorkamen", bestätigt Stilexperte Reinhardt.
"Ein großer Trend ist auch das Dekorieren", ergänzt er. Es finden sich witterungsfeste Teppiche, Kissen, Leuchten für draußen, aber auch Figuren und nicht zuletzt die Gartendeko Nummer eins: Pflanzen in stylishen Töpfen. "Dafür braucht man Ablagefläche." Und so finden sich im Handel immer mehr Balkon- und Terrassenregale.
Da hier aber meistens der Platz begrenzt ist, arbeiten Hersteller an Multifunktionslösungen. Zum Beispiel kann ein langer Esstisch in einem Handgriff hochgeklappt und zum Regal für die Pflanzen werden.
Geht man durch die Hallen der Spoga+Gafa, erkennt man bei den Farben erst mal wenig Neues: Auch für die Saison 2019 setzen Hersteller vornehmlich auf graue Möbel und Accessoires - "und zwar in allen Abstufungen bis hin zu Schwarz", so Reinhardt. "Es eignet sich auch vorzüglich für den Outdoor-Bereich."
Bei den Dekorationen bleibt ebenfalls ein alter Bekannter 2019 erhalten: Der Flamingo ziert noch immer viele Produkte oder steckt als Figur in Töpfen. Weiterhin beliebt ist zudem der Shabby Chic bei Töpfen und Dekorationen - sie sind auf alt gemacht. Aber: Rot schleicht sich als knalliger Akzent ein und verdrängt das Grün von 2018. Vor allem aber wird das Grau oder Schwarz mit Pastell ergänzt.
Und auch beim zweiten Blick auf die Möbel fällt auf: Viele sind neuerdings tiefergelegt. Sofas haben geringe Einstiegshöhen, Liegen fehlen teils sogar die Füße, und die Auflage setzt direkt am Boden an.
Außerdem wird die Frage nach Stauraum zum Thema: Wo mehr und hochwertigere Gartenmöbel sowie Accessoires wie Kissen vorhanden sind, muss auch Platz für deren Lagerung bei schlechtem Sommerwetter und natürlich für den Winter her. Viele Hersteller setzen hier inzwischen auf stylishe Boxen und große Kästen.