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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nachgefragt Alufolie soll vor Einbrechern schützen – stimmt das?
Im Internet kursieren einfache Sicherheitstipps, die mit Alufolie, Vorhängen und Gittern Schutz vor Einbrechern versprechen. Doch Experten warnen.
Einbruchsichere Fenster und Türen, Alarmanlagen und Bewegungsmelder schützen das Haus und die Wohnung vor Kriminellen, kosten jedoch viel Geld. Günstiger und leichter umsetzbar sollen zwei Tricks sein, die im Internet kursieren. Laut Berichten sollen Alufolie oder ein Fußgitter Einbrecher genauso wirksam abschrecken wie teure Technik. Stimmt das? t-online hat Experten gefragt.
Der Alufolien-Trick
Beim Alufolien-Trick wird der Türgriff einfach von außen locker mit Alufolie umwickelt. Wenn der Einbrecher dann den Türgriff umfasst, entsteht durch das Zusammenknüllen der Folie ein entsprechendes Geräusch. Da Einbrecher aber möglichst leise vorgehen wollen, schrecken sie vor mit Alufolie umwickelten Türgriffen zurück und suchen sich ein anderes Haus, in das sie eindringen können. So zumindest lauten die Argumente für den Trick in den Foren.
Der Perlenvorhang
Der Perlenvorhang oder Türvorhang soll vor allem Fliegen und Mücken vom Eindringen in die Wohnung oder das Haus abhalten. Aber auch gegen Einbrecher sollen die aufgefädelten Perlen schützen. Beim Durchtreten geraten die Fäden in Bewegung. Die Perlen stoßen aneinander und erzeugen dadurch Geräusche. So macht der Einbrecher unfreiwillig auf sich und seine Tat aufmerksam, heißt es in Foren.
Der Gitterrost
Wer keine Alufolie um die Türklinke wickeln oder einen Perlenvorhang aufhängen möchte, um sein Hab und Gut vor Einbrechern zu schützen, kann laut Forenbeiträgen auch ein Gitter oder einen Gitterrost vor die Tür auf den Boden legen. Will der Einbrecher durch die Tür in die Wohnung, muss er auf das Gitter treten. Und das klappert meist laut.
Alufolie, Rost und Vorhänge: Das sagen Experten
t-online hat bei der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes nachgefragt, ob diese Tricks und Tipps Einbrecher wirklich abschrecken. Die Antwort ist eindeutig: "Die genannten Methoden, um Einbrecher abzuschrecken, empfiehlt die Polizei nicht."
Dafür gibt es mehrere Gründe: Zum einen kommen Einbrecher nicht immer durch die Tür. Sie versuchen auch, durch Fenster, Balkontüren oder Keller- und Garageneingänge ins Haus zu gelangen. Zum anderen achten die Kriminellen auf viele Details, die ihnen dabei helfen, dass ihre Straftat möglichst lange unentdeckt bleibt. So steigen sie beispielsweise nur im Schutz der Dunkelheit und in Abwesenheit der Bewohner ein. Das Rascheln der Alufolie würde ohnehin niemand hören.
"Vielmehr kann schon ein sicherheitsbewusstes Verhalten helfen, sich vor Einbruch zu schützen", so die Polizei. Ihre Tipps lauten unter anderem:
- Schließen Sie die Haustür ab, sobald Sie Ihr Haus – auch nur für kurze Zeit – verlassen.
- Verschließen Sie immer Fenster, Balkon- und Terrassentüren. Einbrecher können auch durch gekippte Fenster in Ihr Haus gelangen.
- Verstecken Sie Ihren Schlüssel niemals draußen. Einbrecher finden jedes Versteck.
- Tauschen Sie bei einem Schlüsselverlust das Schloss umgehend aus.
- Achten Sie auf Fremde in Ihrer Wohnanlage oder auf dem Nachbargrundstück und informieren Sie bei verdächtigen Beobachtungen sofort die Polizei.
Außerdem sollten Sie beim Einbruchschutz auf mechanische Sicherungen aller Fenster und Türen setzen. Und auch eine Einbruch- und Überfall-Meldeanlage sind sinnvolle Maßnahmen gegen ungebetene Gäste.
- Schriftliches Interview mit der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes