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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Gut zu wissen Kann man Backpapier durch Alufolie ersetzen?
Der Ofen ist vorgeheizt, doch es ist gerade kein Backpapier im Haus. Bevor stattdessen Alufolie zum Einsatz kommt, gibt es ein paar Dinge zu beachten.
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, Backpapier in Ausnahmefällen durch Alufolie zu ersetzen. Das glänzende Verpackungsmaterial hält Temperaturen bis zu 250 Grad stand – und damit mehr als herkömmliches Backpapier. In Kombination mit Lebensmitteln besteht jedoch immer die Gefahr, dass sich Partikel lösen und mit der Nahrung aufgenommen werden. Deshalb sollte bei der Verwendung auf die Kontaktdauer sowie den pH-Wert der Lebensmittel geachtet werden.
Alufolie: Geeigneter Backpapierersatz oder Gesundheitsrisiko?
Egal ob als Backunterlage, Grillschale oder Imbissverpackung – auch bei kurzem Kontakt wird bereits Aluminium an Lebensmittel abgegeben. Passiert dies gelegentlich, bewegt sich das aufgenommene Aluminium innerhalb eines Toleranzrahmens, der für den Körper unbedenklich ist.
Anders sieht es jedoch aus, wenn Lebensmittel über einen längeren Zeitraum in Alufolie gelagert werden oder salz- und säurehaltige Flüssigkeiten mit dem Aluminium reagieren. Folgen können Verfärbungen der Folie, Lebensmittel mit einem metallischen Geschmack oder sich lösende Aluminiumflöckchen sein. Im schlimmsten Fall können sich zu viel über die Nahrung aufgenommene Partikel auf das Nervensystem, die Fruchtbarkeit oder die Knochenentwicklung auswirken.
Als Faustregel gilt daher, dass nur pH-neutrale Lebensmittel in Berührung mit Aluminiumfolie kommen sollten. Auch beim Grillen in Aluminiumschalen sollte die Kontaktdauer so kurz wie möglich gehalten und erst nach Entnehmen gesalzen werden.
Wer kein Risiko eingehen will, verzichtet ganz auf Alufolie und greift stattdessen auf wiederverwendbare Alternativen aus Keramik oder Glas zurück. Damit wird nicht nur der Geldbeutel, sondern auch die Umwelt geschont.
Deshalb ist Alufolie kein guter Backpapierersatz
Denn nicht nur die kurze Lebensdauer der Folie macht sie zum Umweltsünder, auch in der Herstellung ist sie alles andere als umweltfreundlich. Da sich das zur Produktion benötigte Aluminiumerz Bauxit vorrangig im Boden von Regenwäldern befindet, wird durch die Gewinnung die Rodung der Wälder angekurbelt. Auch die weiteren Produktionsschritte verbrauchen nicht nur viel Energie, sondern produzieren auch giftige Abfälle. Klimatechnisch gesehen ist Alufolie also keineswegs ein Ersatz für Backpapier.
Verwendung im Ofen: Darauf gilt es zu achten
Wer dennoch zur Alufolie greift, sollte auf die richtige Anwendung achten:
- Zum Garen von Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch oder Gemüse im Backofen sollte die matte Seite nach außen zeigen. So nimmt die Folie mehr Hitze aus dem Ofen auf und der Garprozess wird beschleunigt.
- Ist das Gericht bereits gegart und soll in der Folie lediglich warmgehalten werden, sollte die glänzende Seite nach außen zeigen. Durch die erhöhte Wärmereflexion können Speisen so auch bei geringer Temperatur ganz einfach warmgehalten werden.
- verbraucherzentrale.nrw: Alufolie: Gefahr für die Gesundheit?
- verbraucherzentrale.nrw: Aluminium in Lebensmitteln und Verpackungen weit verbreitet
- eat.de: Alufolie im Backofen: Wie gefährlich ist das?
- laves.niedersachsen.de: Kontakt mit Säuren und Laugen vermeiden: Alufolie, Grillschale & Co.
- Eigene Recherche