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Dekotipp: Upcycling-Produkte aus Gartenabfällen herstellen


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Deko aus Geäst und Co.
"Bin überzeugt, dass jeder schöne Upcycling-Projekte herstellen kann"

  • T-Online
InterviewVon Jennifer Buchholz

Aktualisiert am 24.10.2021Lesedauer: 4 Min.
Upcycling-Projekt: Der Vier-Jahreszeiten-Baum lässt sich einfach aus etwas Geäst und einem alten T-Shirt herstellen.Vergrößern des Bildes
Upcycling-Projekt: Der Vier-Jahreszeiten-Baum lässt sich einfach aus etwas Geäst und einem alten T-Shirt herstellen. (Quelle: Hersteller-bilder)
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Alte Stoffreste, abgeschnittene Zweige und etwas Zeit? Daraus lassen sich ganz einfach und schnell tolle Dekoartikel fürs Haus herstellen. Dieser Meinung ist zumindest Gabriele Chomrak. Wie sie dabei vorgeht, erzählt sie im Interview.

Basteln? Dafür braucht man Geduld und Fingerspitzengefühl – das ist zumindest die verbreitete Meinung. Doch die Designerin Gabriele Chomrak zeigt in ihren Büchern "CraftWerk" und "Heimwerk", dass man bereits mit ganz wenig Geschicklichkeit, Werkzeugen und Geld aus alten Stücken – oder auch sogenannten Abfällen aus der Gartenarbeit – wunderschöne und praktische Dekoartikel basteln kann. Ihr Credo: Hauptsache die Dinge sind schnell und unkompliziert herzustellen. Den Faible fürs Upcycling entdeckte Chomrak nach dem Bau ihres eigenen Hauses und der anschließenden Inneneinrichtung, für welche sie hauptsächlich Selbstgebasteltes verwendete. Ihre Ideen und Erfahrungen hat Chomrak bereits in mehreren Büchern festgehalten.

Wohnen Sie noch immer in Ihrem ersten selbstgebauten Haus? Haben Sie hier bereits Veränderungen vorgenommen? Ich kann mir vorstellen, dass Sie aufgrund Ihrer Kreativität und Ihres Tatendrangs immer ein paar Stellen finden, die Sie noch verändern könnten.

Gabriele Chomrak: Ich wohne tatsächlich immer noch in dem Haus und liebe es wie am ersten Tag. Inzwischen powere ich mich hauptsächlich bei der Dekoration aus. Dabei nehme ich gerne aktuelle Trends auf und setze sie in meinen Do-It-Yourselfs um. Bei notwendigen Renovierungen werden Elemente auch mal komplett neu überdacht. Häufig erhält dann nicht nur das Design und die Technik ein Update, wir achten auch auf Nachhaltigkeit und setzen gern neue Materialien ein.

Sie selbst bezeichnen sich eher als "ungeduldige Autodidaktikerin". Ist das nicht eher hinderlich bei Ihrer Leidenschaft fürs Basteln?

Und ob! Und gerade in der Trial-and-Error-Phase, die Phase in der ich neue Techniken ausprobiere oder mit neuen Materialien rumexperimentiere, komme ich ab und zu an meine Grenzen. Ansonsten habe ich meinen Geschmack und meine Basteleien meinen Schwächen angepasst. So liebe ich das Unperfekte und einen archaischen Look. Der verzeiht auch mal ein paar lässige Kanten oder Übergänge. Sehr hilfreich ist auch, ergebnisoffen zu basteln. Ich weiß zwar ungefähr, was ich will, lasse mich aber auch gerne überraschen.

Was raten Sie unseren Lesern, die sich vielleicht selbst als eher ungeduldig und daher unfähig für derart schöne Upcycling-Projekte, wie Sie sie in Ihren DYI-Büchern beschreiben, empfinden?

Ich bin überzeugt, dass jeder schöne Upcycling-Projekte herstellen kann. Ich selbst habe erst mit kleinen, einfachen DIYs angefangen. Die Erfolgserlebnisse und Erfahrungen, die ich damit gesammelt habe, haben mir dann den Schwung für größere Projekte gegeben.

An welchen DIY- oder Upcycling-Projekten arbeiten Sie aktuell?

Derzeit sind gleich mehrere Projekte in der Pipeline. Einige haben mit dem Upcycling von Garten- und Pflanzabfällen zu tun. Zum Beispiel möchte ich gerne aus dem Rückschnitt von Ziergräsern Dekoration herstellen. Außerdem habe ich jüngst zwei riesige gedrechselte Couchtischbeine vom Sperrmüll gerettet – diese warten auch noch auf ihre Transformation.

Apropos Rückschnitt: Jetzt werden wieder zahlreiche Hecken, Sträucher und Bäume gestutzt. Kann man hieraus auch Dekoartikel erstellen?

Im Herbst mache ich aus dem Pflanzenschnitt gerne Feuer-Dufttüten. Perfekt dafür geeignet sind Reste von Pflanzen, die ätherische Öle enthalten, wie Rosmarin, Thymian, Wacholder und Lavendel. Aber auch Tannengrün, Äste von der Olive oder Eicheln und Nussschalen passen dazu. Diese trockne ich und fülle anschließend eine Mischung davon in eine schön beschriftete Tüte aus Kraftpapier. Wenn man die Tüten mit einer Nadel perforiert, verbreiten sie nicht nur in einem Garten- oder Kaminfeuer sondern auch in der Wohnung einen wunderbaren Duft. Die Tüten sind darüber hinaus auch tolle Gastgeschenke.
Aus Baumstämmen kann man beispielsweise eine Garderobe herstellen. Aus Geäst und alten T-Shirts habe ich bereits einen Deko-Baum gezaubert, der sowohl pur als auch geschmückt toll aussieht.

Haben Sie ein Lieblings-Upcycling-Stück?

In der Regel bin ich immer besonders Feuer und Flamme für mein jüngstes Upcycling-Stück, doch das große Welcome-Bild aus alten Fensterrollos aus meinem ersten Buch 'Heimwerk' oder der Weinkühler und das Sitzkissen aus kaputten Gartenschläuchen haben einen besonderen Platz in meinem Herzen. Oder vielleicht das Kettendisplay …oder der Sonnenspiegel aus Umreifungsband?! ... Im Ernst, mein Herz hängt an all meinen Stücken. Wenn man etwas selbst designt und mit seinen Händen erschaffen hat, baut man einfach eine besondere Bindung dazu auf.

Was ist Ihnen bei Ihren Upcycling-Projekten besonders wichtig?

Neben Funktionalität und Nachhaltigkeit ist es mir wichtig, dass das Endergebnis meinen Geschmack widerspiegelt und das gewisse Etwas hat. Idealerweise sollte man erst auf den zweiten oder dritten Blick erkennen, aus welchem Ausgangsmaterial es hergestellt wurde. Wenn mein fertiges Werk mir so gut gefällt, dass ich in einem Laden auch Geld dafür ausgegeben hätte, bin ich glücklich.

Für viele Ihrer Upcycling-Ideen ist eine gewisse Grundausstattung nötig. Doch nicht jeder hat einen so großen und umfangreichen Fundus an Werkzeugen und Materialien zu Hause. Was raten Sie denjenigen, die erst einmal in das DIY- und Upcycling-Universum reinschnuppern und sich daher nicht gleich eine Komplettausstattung leisten möchten oder können?

Für die ersten Basteleien genügen in der Regel wenige Standardwerkzeuge. Meine persönlichen Must-haves sind eine handelsübliche Heißklebepistole, ein ordentlicher Cutter, eine Schneideunterlage sowie ein Dose Acryllack in der Lieblingsfarbe. Ein Metermaß, Bleistift, Universalschere und Zeitungspapier findet man eigentlich in jedem Haushalt. Damit kann man schon sehr viele Projekte umsetzen. Wenn man dann feststellt, dass einem das Basteln Spaß macht, wird man automatisch seinen Bestand an Werkzeug von Projekt zu Projekt aufstocken. So ist auch mein Werkzeugbestand mit den Herausforderungen gewachsen.

Vielen Dank, Frau Chomrak!

Verwendete Quellen
  • Gabriele Chomrak: "CraftWerk - kreative Bastelideen für DIY und Upcycling: Schöner wohnen mit stilvollen Deko-Accessoires", ISBN 978-3954532063
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