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Strom wird 2019 deutlich teurer: Preiserhöhung um vier bis fünf Prozent


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Strom wird 2019 deutlich teurer

Claus Haffert

Aktualisiert am 18.11.2018Lesedauer: 3 Min.
Strom wird teurer: Verbraucherschützer kritisieren die Begründung der Anbieter.Vergrößern des Bildes
Strom wird teurer: Verbraucherschützer kritisieren die Begründung der Anbieter. (Quelle: Rainer Unkel/imago-images-bilder)
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Zum Jahreswechsel erhöhen viele Stromanbieter ihre Preise – und zwar deutlich. Verbraucherschützer kritisieren die Begründung. t-online.de zeigt, wie die Kosten eines Haushaltes steigen werden.

Für viele Haushalte in Deutschland wird der Strom im neuen Jahr deutlich teurer. Um durchschnittlich 4 bis 5 Prozent steigen die Preise zahlreicher Anbieter in der Grundversorgung. Ein Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden zahlt dann nach Berechnungen des Vergleichsportals Verivox rund 55 Euro mehr im Jahr. Die Versorger begründen die Preiserhöhungen mit ihren gestiegenen Einkaufspreisen für den Strom. In diesem Jahr war der durchschnittliche Strompreis nach Zahlen der Bundesnetzagentur weitgehend stabil.

Höhere Preise bei hunderten Versorgern

Kurz vor Ende der Ankündigungsfrist für mögliche Preiserhöhungen an diesem Dienstag – sechs Wochen vor dem Jahreswechsel – verzeichnete Verivox 218 Versorger mit Preiserhöhungen im Dezember und zum 1. Januar. Ähnlich sieht das Portal Check24 die Situation: 160 regionale Stromversorger hätten ihre Preise bereits erhöht oder Erhöhungen angekündigt. "Erfahrungsgemäß kommen in den nächsten Wochen noch weitere Versorger dazu", sagt der für Energie zuständige Check24-Geschäftsführer Oliver Bohr. Besonders viele Preiserhöhungen sind laut Verivox bisher in Baden-Württemberg und Hessen angekündigt worden.

Bei den beiden größten deutschen Stromversorgern Eon und der RWE-Tochter Innogy bleibt der Strompreis zum Jahreswechsel stabil. Wie lange dies gilt, ist noch nicht entschieden. "Wir beobachten die Entwicklung", sagt ein Sprecher von Eon. Zusammen haben die Essener Konzerne rund zehn Millionen Strom- und Gaskunden in Deutschland. Eon plant im Zuge eines großangelegten Tauschs mit RWE, die Innogy-Kunden zu übernehmen.

So erklären Versorger die Verteuerung

Die Versorger rechtfertigen die Preissteigerungen: Die Beschaffungskosten seien in den vergangenen zwei Jahren um mehr als die Hälfte gestiegen, teilt der Branchenverband BdEW mit. Auch der Anstieg der Preise für CO2-Emissionszertifikate wirke kostentreibend. Kleinere Entlastungen bei anderen Bestandteilen des Strompreises könnten den Anstieg nicht ausgleichen.

Verbraucherschützer kritisieren diese Argumentation. "Als vor einigen Jahren die Börsenpreise gesunken sind, haben die Versorger auf ihre langfristigen Verträge verwiesen und die Einsparungen nicht an ihre Kunden weitergegeben", sagt der Energieexperte der Verbraucherzentrale NRW, Udo Sieverding. "Jetzt sind sie bei steigenden Börsenpreisen schnell mit Preiserhöhungen dabei."

Die Bundesnetzagentur beziffert den Anteil der Beschaffungskosten am Strompreis auf etwa 22 Prozent. Mehr als die Hälfte entfallen auf Umlagen, Steuern und Abgaben, ein knappes Viertel auf die Netzentgelte. Für den Stichtag 1. April 2018 hat die Behörde einen durchschnittlichen Strompreis über alle Vertragsarten von 29,88 Cent je Kilowattstunde ermittelt. Auf diesem Niveau bewegt sich der Preis seit 2016.

Tipps zum Anbieterwechsel

Einen Vertrag in der klassischen Grundversorgung mit vergleichsweise hohen Preisen haben nach neuen Zahlen der Bundesnetzagentur noch knapp 28 Prozent der Haushalte. Eine Umstellung des Vertrages lohne sich für viele, betonen die Wettbewerbshüter. Ein durchschnittlicher Haushaltskunde habe zuletzt durch einen Lieferantenwechsel 68 Euro im Jahr sparen können.


Für den Anbieterwechsel gibt der gemeinsame Monitoringbericht von Netzagentur und Kartellamt einige Tipps: Tarife mit Vorkasse oder Kaution sollten gemieden und die Vertragslaufzeit ein Jahr nicht überschreiten. Außerdem müssten die Verbraucher darauf achten, dass nach Ablauf der Preisbindung eine erhebliche Preissteigerung möglich sei.

Verwendete Quellen
  • dpa
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