Trends der Kölner Möbelmesse IMM 2018 Wie wir in Zukunft wohnen werden
Wie wollen wir wohnen? Antworten darauf liefert die 69. Kölner Möbelmesse IMM Cologne, die vom 15. bis 21. Januar ihre Türen öffnet. Im Mittelpunkt stehen kleinteilige und flexible Möbel, die sich in unterschiedliche Umgebungen einfügen lassen. Und der zunehmenden Digitalisierung werden handwerkliche Prozesse entgegengestellt.
Es ist ein festes Ritual: Kurz nach den Feiertagen pilgert die Designszene an den Rhein, um sich dort die ersten Neuheiten des Jahres vorführen zu lassen. Auch diesmal ist die Kölner Möbelmesse IMM Cologne ausgebucht.
1.272 Unternehmen aus mehr als 50 Ländern präsentieren ihre Neuheiten auf dem 280.000 Quadratmeter großen Messegelände in Deutz, darunter Branchenschwergewichte wie Vitra, Walter Knoll, Ligne Roset, Cor, Cassina oder Cappellini. Doch wohin steuern sie das Wohnen?
Flexible Möbel fürs urbane Wohnen
"Das Entspannungsthema wird uns weiterhin stark beschäftigen. Neben Sitz- und Schlafmöbeln spielen ebenso Zwischenformen wie Chaiselongues, Daybeds oder Ohrensessel eine wichtige Rolle", sagt Dick Spierenburg, Architekt und Kreativdirektor der IMM Cologne. Auf dem Vormarsch sieht er ebenso kompakte und multifunktionelle Möbel. Schließlich verlagert sich das Wohnen mehr und mehr in urbane Ballungsräume, wo steigende Mieten zu kleineren Grundrissen führen. Platzsparende Möbel haben zudem den Vorteil, dass sie sich beim nächsten Umzug leichter mitnehmen und flexibel in die neue Wohnung einpassen lassen.
Ein weiteres Thema dieser Messe ist Universalität. Immer mehr Möbel sind keineswegs nur für den Wohnraum, sondern ebenso für den Einsatz in Hotels, Restaurants oder Büroeinrichtungen geeignet. Um ihre Entwürfe mit einer Vielzahl von Anwendungsgebieten kompatibel zu machen, setzen die Designer auf eine ruhigere und zurückhaltendere Formensprache. Die in den letzten Jahren dominierenden Fifties-Retroformen werden zwar noch nicht völlig ad acta gelegt. Doch sie befinden sich deutlich auf dem Rückmarsch.
Naturmaterialien auf dem Vormarsch
Während auf einer Sonderschau zum Thema Smart Home die technischen Spielereien der Stunde gezeigt werden, gehen viele Hersteller und Designer in die umgekehrte Richtung. "Wir sehen hier definitiv zwei Strömungen. Auf der einen Seite eine extreme Vernetzung. Auf der anderen Seite dominieren Umgebungen, die enddigitalisiert sind und die vernetzte Welt außen vorlassen", erklärt Dick Spierenburg. Naturmaterialien wie Massivholz und pflanzlich gegerbtes Leder sind daher ebenso gefragt wie handwerkliche Herstellungsprozesse, die Sinnlichkeit und Haptik einbringen – und dem Datenfluss wieder etwas Handfestes und Echtes gegenüberstellen.
Ein weiterer Höhepunkt ist die Installation "Das Haus". Nach Designern wie Sebastian Herkner, Neri&Hu und Todd Bracher ist in diesem Jahr Lucie Koldova eingeladen worden, ihre Vorstellung eines idealen Wohnhauses auf 180 Quadratmetern in Szene zu setzen. Die tschechische Gestalterin hat sich vor allem mit ihren innovativen Leuchtenentwürfen einen Namen gemacht, die Glas mit Holz, Messing, Kupfer und anderen Materialien in Kontrast setzen. "Ein idealer Wohnraum bietet unterschiedliche Stimmungsebenen, damit sich die Leute zu Hause ausgeglichen fühlen und ausruhen können", so Koldova. Ihr Haus soll keine direkte Vorlage zum Nachbau geben. Es soll vielmehr zeigen, wie Licht als kreatives Einrichtungselement das Wohnen neu beleben kann.
IMM Cologne
15. bis 21. Januar 2018
Publikumstage vom 19. bis 21. Januar 2018
www.imm-cologne.de
Quelle:
- eigene Recherche