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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wohnen Glühbirnen-Verbot 2012 - Aus für gemütliches Licht?
"Mehr Licht" – das sollen Goethes letzte Worte gewesen sein. Wegen des Glühbirnen-Verbots fürchten sich auch heute viele vor zu wenig oder vor ungemütlichem Licht. Denn im Laufe des Jahres 2012 steht die gute alte Glühlampe endgültig vor dem Aus. So will es die EU. Ob die Angst berechtigt ist, und wie Sie auch in Zukunft für gemütliches Licht in den eigenen vier Wänden sorgen, klären wir hier.
2012: Die letzten Glühbirnen verschwinden aus den Regalen
Schon 2009 hat eine EU-Verordnung die 100-Watt-Birnen aus den Regalen verbannt. Es folgten im Jahresabstand die Versionen mit 75 Watt und zuletzt im September 2011 auch die 60-Watt-Glühbirnen. Ab September 2012 ereilt das Verbot auch die restlichen konventionellen Leuchtkörper mit Wolframdraht, die wegen ihrer geringen Lichtausbeute zu den Klimakillern gerechnet werden.
Bläuliches Licht schadet dem Schlafrhythmus
Spätestens dann müssen Sie auf sparsamere Lampen zurückgreifen. Energiesparlampen erfreuen sich jedoch keiner großen Beliebtheit. Tatsächlich geben diese ein kälteres Licht ab als Glühbirnen. Die gesundheitlichen Folgen des kalten Lichts sind umstritten. Der "Welt" erklärte beispielsweise Thomas Worm, Autor des Buches „Lügendes Licht“, dass unser Hormonsystem durch kaltweiße Energiesparlampen mit ihrem hohen Blauanteil abends und nachts falsche Signale bekommt.
Dem Körper werde vorgegaukelt, es sei Tag. Dieser Umstand bringt die "innere Uhr" durcheinander und führt dazu, dass das für die Erholung erforderliche Hormon Melatonin nicht ausgeschüttet werden kann. Der Körper erfährt Stress und wird anfälliger für Krankheiten. Immerhin: Die technische Entwicklung der Lampen ist noch längst nicht abgeschlossen, so dass in Zukunft bessere Energiesparlampen auf den Markt kommen dürften.
Glühbirnen horten: Sinnvoll oder verboten?
Ob Sie Ihre Vorratskammer wirklich mit Glühbirnen füllen wollen, müssen Sie selbst entscheiden – verboten ist es jedenfalls nicht. Sie können Ihre Restbestände nach Inkrafttreten des Verbots noch aufbrauchen und der Handel darf Restbestände noch verkaufen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit erhalten Sie daher auch einige Zeit nach dem 1. September 2012 noch Glühbirnen in den Geschäften.
Unter dem Aspekt der Umweltverträglichkeit sollten Sie jedoch schon jetzt zur Energiesparlampe greifen. Energiesparlampen verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Strom als gewöhnliche Glühbirnen und senken auf diese Weise erheblich die anfallenden Stromkosten. Trotz des verarbeiteten Quecksilbers ist sie auch für den "Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland" (BUND) die bessere Alternative. Vorausgesetzt, Sie entsorgen die Lampen richtig und geben Sie nicht in den Hausmüll.
Tipp: Finden Sie die richtige Energiesparlampe
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Und noch ein Tipp für die Energiesparlampen: Damit Sie nicht im wahren Wortsinn im Dunkeln tappen, sollte die neue Lampe die gleiche Lichtstärke haben wie die Glühbirne, die Sie ersetzen wollen. Der "Focus" gibt als groben Richtwert vor, eine 100-Watt-Birne durch eine energiesparende Version mit 20 Watt zu ersetzen. Für 60 Watt reichen nun 12 Watt, und statt 40 Watt wählen Sie 8 Watt.
Bis voraussichtlich 2016 können Sie zudem mit Halogenlampen Ihre Wohnung erleuchten. Dann werden auch sie wegen zu geringer Energieeffizienz verboten. Halogenlampen verbrauchen aber immerhin 30 Prozent weniger Energie als herkömmliche Glühbirnen.