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Inneneinrichtung individuell gestalten: Farben und Muster richtig mixen


Inneneinrichtung
Die Mischung macht's - Formen und Muster richtig mixen

Von dpa-tmn
Aktualisiert am 16.04.2015Lesedauer: 3 Min.
Muster darf man nicht beliebig mixen.Vergrößern des Bildes
Muster darf man nicht beliebig mixen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Die Einrichtung der Wohnung hat viel mit Selbstbewusstsein zu tun. Denn wilde Mustertapeten und Farbkombinationen sind immer noch eher etwas für Mutige. Deren Mut wird aber belohnt, denn beim richtigen Mix wirken verschiedene Muster und Farbkombinationen anregend und inspirierend. Mit ein paar Tricks harmonieren sie auch mit den vorhandenen Möbeln. Sehen Sie die schönsten Farb-Mixe in unserer Foto-Show.

Ob Grafik-Design, Neo-Barock oder nostalgische Stickmotive: Selten war die Wohnungsdekoration, was Muster, Farben und Stile angeht, so freizügig wie heute. Beim munteren Kombinieren von Stilen, Farben, Formen und Mustern scheinen fast alle Grenzen inzwischen aufgehoben. Da steht das dreifarbige Sofa mit Grafikmuster vor einem Holz-Paravent im Pixel-Design, daneben tummeln sich Beistelltische aus Metall und Holz, und über dem Ensemble thront ein alter chinesischer Wandteppich.

Individualität als einziger echter Trend bei der Inneneinrichtung

Muster halten den Blick fest und inspirieren, so der Trendforscher Professor Axel Venn aus Berlin. "Ich habe noch nie in einem weißen Raum ein interessantes Gespräch geführt." Außerdem zeugen Muster und Farben in der Wohnung vom Selbstbewusstsein ihres Bewohners - und drücken dessen bewusst gelebte Individualität aus. Dies ist zugleich der einzige echte Trend, der sich wirklich allgemeingültig festhalten lässt. "Ich gestalte heute meine Wohnung nicht wie es einem Trend entspricht - sondern wie es mir entspricht", erklärt Architektin und Buchautorin Annette Galinski die anhaltende Tendenz. Wie in der Fashion-Mode derzeit alles drunter- und drüber getragen wird, so wird jetzt auch in der Wohnung alles miteinander kombiniert. "Nur der eigene Geschmack setzt die Grenzen", fügt Wohnexpertin Katharina Semling aus Oldenburg hinzu.

Der richtige Mix für jeden Raum

Dennoch gibt es einige Tricks, wie man es schafft, dass der wilde Mustermix im Ergebnis auch harmonisch rüberkommt und nicht wirkt, als hätte jemand in der Wohnung mit Farbeimern um sich geschmissen. Zunächst sollte man sich fragen, wie der Raum genutzt werden soll: als Rückzugsort der Ruhe und Entspannung oder als Kommunikationszentrum? Danach richtet sich, ob die Farben und Muster anregend oder beruhigend wirken sollen. "Wichtig ist auch, ob mit der Umgestaltung die Proportionen des Raumes verändert werden sollen", sagt Galinski. Horizontale Muster beispielsweise gaukeln dem Auge optische Weite vor.

Wenn alles möglich ist, fällt die Auswahl umso schwerer

Mehr Individualität und weniger Standard-Interieur nach "Schema F" bedeuten auch, dass sich die Suche nach den richtigen Farben, Mustern und Formen ein wenig aufwändiger gestaltet. Dabei helfen Farbtafeln, Stoffmuster und einzelne Tapetenstücke, die die meisten Baumärkte und Fachhändler anbieten. "Und dann lassen Sie sich Zeit", rät Galinski. Am besten wird das Tapetenstück an die Wand geklebt oder das Stoffmuster auf das Sofa gelegt. So lässt sich dann die Wirkung mehrere Tage bei verschiedenen Lichtverhältnissen testen. Meist spürt man dabei schon, was zusammen passt, ob das Muster nervös macht oder die Farbe nach einer Weile nerven kann. Wer danach immer noch unsicher ist, probiert es erst einmal mit gemusterten Sofakissen, Decken oder Vorhängen.

Einen harmonischen Farb- und Mustermix finden

Ist das Muster ausgesucht, bekommt aber nicht gleich das gesamte Zimmer eine neue Tapete. "Entweder man kombiniert verschiedene Tapeten, zum Beispiel Blumenmuster mit Streifen", empfiehlt Trendforscher Venn. Oder eine Wand wird tapeziert und alle weiteren in einer ähnlichen Farbe gestrichen. "Dafür wird ein Farbton aus der gemusterten Tapete ausgewählt - meist der sanftere Ton", rät Venn. Wichtig sei bei der Kombination von Mustern und Farben das "Wiederaufnehmen vorhandener Formen und Farben". So sollte sich zum Beispiel die dominante Farbe aus dem Patchwork-Vorhang im Teppich wiederfinden oder das Teppichmuster im Sofabezug.

Auch wenn es keine eindeutigen Trendfarben gibt, eignen sich knallige Töne beim Farb- und Mustermix nur bedingt. Weil auch Holz in der Wohnung weiterhin schwer angesagt ist, passen sanfte Farben am besten. "Die angesagten Holztöne Eiche und Nussbaum harmonieren mit einem getrübten Zitronengelb, Efeu-Grün mit Patina sowie sanften Grau- und Blautönen", verrät Venn. Das Holz sollte so unbehandelt wie möglich aussehen. "Starke Maserungen sind gefragt", bekräftigt der Trendforscher. Die Sägespuren blieben stehen, Astlöcher würden gezielt herausgearbeitet - und so das natürliche Muster vom Holz betont.

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