t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeHeim & GartenAktuelles

Blackout vermeiden: Stromnetz an Feiertagen entlasten


Blackouts vermeiden
Verbraucher sollen Solaranlage abschalten

Von t-online, jb

Aktualisiert am 10.02.2025 - 16:55 UhrLesedauer: 2 Min.
imago images 0755151066Vergrößern des Bildes
Balkonkraftwerk und Elektrostecker: Einige befürchten eine Überlastung des Stromnetzes. (Quelle: IMAGO/Sascha Steinach/imago)
News folgen

Die Einspeisung erneuerbarer Energien und der niedrige Stromverbrauch an Feiertagen erhöhen das Risiko von Blackouts. Experten empfehlen Maßnahmen zur Stabilisierung des Stromnetzes.

Viele Experten gehen davon aus, dass es in den Sommermonaten und insbesondere an den Feiertagen zu Blackouts kommen könnte. Gründe sind unter anderem die vermehrte Einspeisung von erneuerbaren Energien durch kleinere PV-Anlagen. Denn dadurch kann es an den Feiertagen, wenn die energiezehrenden Maschinen der Industrie stillstehen und somit nicht so viel Energie wie üblich verbraucht wird, zu netzkritischen Situationen (Blackouts/Brownouts) kommen. Denn die Privathaushalte und die Wirtschaftszweige, die an den Feiertagen tätig sind, benötigen nicht so viel Energie, wie im Netz vorhanden ist. Demzufolge hat der Bundesrat das "Solarspitzen-Gesetz" verabschiedet.

Inhalt des "Solarspitzen-Gesetzes" ist unter anderem, dass PV-Anlagen mit einer Steuerbox ausgestattet werden sollen. Auf diese Schnittstelle können die Netzbetreiber zugreifen. Bei netzkritischen Situationen könnten die Netzbetreiber dann damit die kleinen Stromerzeuger abschalten beziehungsweise deren Netzeinspeisung unterbinden.

Allerdings muss das "Solarspitzen-Gesetz" am 14. Februar noch vom Bundestag genehmigt werden. Dann kann es am 1. März 2025 in Kraft treten. Verbraucher hätten demnach knapp sieben Wochen Zeit, die Maßnahmen umzusetzen – also eine Steuerbox zu installieren. Problematisch könnte das jedoch wegen regulatorischer und technischer Hürden werden. Denn diese Faktoren sind Grund dafür, dass der Smart-Meter-Rollout nur schleppend vorangeht.

Wichtig

Neue PV-Anlagen, die nach Inkrafttreten des Gesetzes am 1. März 2025 ans Netz gehen, dürfen zunächst nur 60 Prozent ihrer Leistung einspeisen. Sie dürfen erst mehr einspeisen, wenn eine Steuerbox installiert ist.

Speicherausbau gegen Blackouts

Eine weitere Maßnahme, mit der das Risiko eines Blackouts reduziert werden kann, ist der Speicherausbau. Laut Fraunhofer-Institut ISE machte das Heimspeichersegment (bis 30 kWh Speicherkapazität) Ende des Jahres 2023 rund 83 Prozent der gesamten installierten Speicherkapazität in Deutschland aus. "Auf Großspeicher (größer 1 MWh Speicherkapazität) entfallen immerhin 13 Prozent." Da die Zahlen bereits ein Jahr alt sind, dürfte es inzwischen deutlich mehr sein. Allerdings reicht die Kapazität noch immer nicht aus, um netzkritische Situationen zu verhindern. Und Besitzer von PV-Anlagen bis Ostern dazu zu verpflichten, sich zusätzlich einen Stromspeicher anzuschaffen, ist nicht möglich. Demnach bleibt als mögliche, vorbeugende Maßnahme primär, dass PV-Anlagen-Besitzer ihren gewonnenen Solarstrom an den Feiertagen nicht ins öffentliche Stromnetz speisen, sondern ihn selbst verbrauchen. Oder?

Nicht ganz. Der Ingenieurwissenschaftler Andreas Schmitz schlägt auf seinem YouTube-Kanal noch eine weitere Möglichkeit vor, um eine Überlastung zu vermeiden: Man kann eine höhere Netzauslastung vermeiden, indem man beispielsweise Speicher nutzt, die im Verteilernetz (Niederspannungsnetz) vorhanden sind. Sie könnten beispielsweise zu Peak-Zeiten, also wenn (zu) viel Strom aus erneuerbaren Energien vorhanden ist, den überschüssigen Strom speichern. Er rät unter anderem dazu, hierfür E-Autos zu nutzen. Das Verfahren, das dahintersteckt, heißt bidirektionales Laden. Details dazu erfahren Sie hier.

Gut zu wissen

Der Begriff bidirektionales Laden bezieht sich auf die Möglichkeit, ein Elektroauto auch als Energiespeicher zu nutzen. Strom, der beispielsweise von einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach erzeugt wird, kann in der Autobatterie gespeichert werden. Andersherum kann die Energie auch wieder ins Stromnetz zurückfließen, um den Energiebedarf zu decken. So wird das Auto zum Ersatz für teure stationäre Speicherakkus und macht den Nutzer unabhängiger vom Stromnetz.

Schmitz berichtet: "Man geht davon aus, dass das 100 GWh an Kapazität sind." Er räumt allerdings auch ein, dass diese hohe Speicherkapazität durch die E-Autos nicht gleichzeitig nutzbar ist. Schließlich sind einige E-Auto-Besitzer auch unterwegs. Dadurch könne die Fahrzeug-Batterie nicht als zusätzlicher Speicher genutzt werden. "Oder wenn das E-Auto nicht eingestöpselt ist." Dennoch könnten die Fahrzeuge dabei helfen, den Netzausbau voranzubringen.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



Telekom