Neue Vergütungssätze Welcher Photovoltaik-Tarif lohnt sich mehr?
Der Strom vom eigenen Dach ist bei vielen Deutschen beliebt, die Wartezeit auf eine Photovoltaikanlage allerdings lange. Ab 2023 wird die Technik noch attraktiver.
Haben Sie in der Vergangenheit darüber nachgedacht, eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) auf Ihrem Hausdach zu installieren? Dann dürften die Gesetzesänderungen zum 1. Januar 2023 Ihr Vorhaben beflügeln.
Denn für alle Anlagen, die vom 30. Juli 2022 bis zum 31. Januar 2024 in Betrieb genommen werden oder bereits in Betrieb genommen worden sind, gelten neue, höhere Vergütungssätze für den eingespeisten Solarstrom. Diese beziehen sich auf das Jahr der Inbetriebnahme sowie 20 Folgejahre. Ebenfalls neu: Ab jetzt gibt es zwei unterschiedliche Tarife.
Zwei Tarife mit unterschiedlicher Vergütung
Modell Eigenverbrauch: Wer sich dafür entscheidet, den erzeugten Solarstrom vorzugsweise selbst zu verbrauchen, und nur den Überschuss ins öffentliche Netz einzuspeisen, bekommt laut "Finanztest" (Ausgabe 11/2022) bis zu 8,2 Cent je Kilowattstunde (kWh) – 25 Prozent mehr als zuvor.
Modell Volleinspeisung: Wer seinen erzeugten Strom komplett ins öffentliche Netz einspeist, bekommt sogar bis zu 13 Cent je kWh. Wer von der höheren Einspeisevergütung profitieren möchte, muss seinem Netzbetreiber im Startjahr vor Inbetriebnahme mitteilen, dass der Strom vollständig eingespeist werden soll. In den darauffolgenden Jahren muss die Mitteilung laut "Finanztest" bis zum 1. Dezember vorliegen.
PV-Anlagenbetreiber können Jahr für Jahr neu entscheiden
Grundsätzlich lohnt sich die Volleinspeisung laut "Finanztest" dann, wenn man nur einen geringen Teil des erzeugten Stroms selbst verbrauchen kann – etwa bei großen PV-Anlagen oder geringem Strombedarf. Wer genauer berechnen möchte, welches Modell sich für den eigenen Haushalt empfiehlt, kann den Photovoltaikanlagen-Rechner der Stiftung Warentest nutzen.
Das Schöne: Betreiber von PV-Anlagen müssen sich nicht für alle Zeiten auf ein Modell festlegen, sondern können Jahr für Jahr neu bewerten, mit welchem Tarif sie besser fahren.
- Nachrichtenagentur dpa