Heuschrecken, Grillen, Grashüpfer Warum es im Garten zirpt
Ihr Gezirpe gehört zum Sommer wie Hitze und Eiscreme: Viele Heuschreckenarten stimmen vor allem zum Abend ihr Konzert in den Gärten an.
Ihr Instrument haben Heuschrecken als eine Art eingebautes Waschbrett immer parat. Rund 80 Heuschreckenarten gibt es in Deutschland, jede hat ihr eigenes Zirpen, Sägen und Knarren, erklären die Experten vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu).
Krachmacher sind allerdings nur die Männchen. Ihr Getöse dient dem Zweck, Weibchen anzulocken und ihr Revier zu verteidigen. Die Feldgrille hat sogar verschiedene Melodien für Werbegesänge, Revierabgrenzungsgesänge und Kampfgesänge zwischen den Männchen.
Schrammeln mit den Flügeln
Und so funktioniert es: Eine Grille hebt die beiden Vorderflügel und reibt sie aneinander. An der Unterseite des oben liegenden Flügels befindet sich eine sogenannte Schrill-Leiste, das sind Querrippen, die am unteren Flügel auf eine Schrill-Kante treffen. Schrill klingt oft auch das Ergebnis, das für viele Menschen aber zum Sommer-Feeling dazugehört.
Kaum zu überhören ist auch das Grüne Heupferd, die größte heimische Heuschrecke, die ebenfalls die Vorderflügel aneinanderreibt, und zwar vom Nachmittag bis in die Nacht. Sinkt die Umgebungstemperatur, wird der Ton langsamer.
Zirp-Pause bei Gefahr
Grashüpfer wiederum streichen mit einem oder beiden Hinterbeinen über die Flügel. Die Sumpfschrecke schleudert ihre Hinterbeine nach hinten und erzeugt ein Klickgeräusch. Und Knarrschrecken reiben ihre Oberkiefer aneinander.
Wenn manchmal alle Heuschrecken wie auf ein Kommando ihr Zirpen einstellen, kann es laut Nabu sein, dass sie zum Beispiel keine Fressfeinde auf sich aufmerksam machen wollen. Auch ein Mensch, der vorbeiläuft, könnte so eine Pause auslösen. Andersherum steckt das Zirpen an: Wenn einige Tiere beginnen, steigen weitere ein, immerhin ist es ein Wettbewerb um Weibchen.
- Nachrichtenagentur dpa