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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Sexualität Lieber schlafen nach dem Sex
Sex und Schnarch: Meistens sind es die Männer, die nach dem Geschlechtsverkehr schnell einschlafen. Das war zumindest bisher das verbreitete Klischee. US-Forscher von der Universität Michigan fanden nun allerdings heraus, dass Frauen nach dem Akt mindestens genauso schnell in den Schlaf fallen wie ihr Sexpartner. Die Gründe, warum welcher Partner zuerst einschläft, sind überraschend.
Auch Frauen werden schläfrig
Für die Studie befragte das Team um Leiter Daniel Kruger 465 Teilnehmer, darunter 295 weibliche und 161 männliche Personen. Die Probanden erhielten einen Online-Fragebogen, in dem sie in einer Skala von eins bis fünf bewerten sollten, ob sie selbst oder der Partner nach dem Sex schneller einschlafen. Das Ergebnis: Es konnte kein geschlechterspezifischer Unterschied festgestellt werden. „Wir fanden keinerlei Bestätigung, dass es vor allem Männer sind, die nach dem Sex einschlafen“, erklärten die Forscher.
Orgasmus ist nicht ausschlaggebend
Die Gründe, warum manche Menschen nach dem Sex nicht direkt einschlafen können, sehen die Forscher in der Evolution begründet. „Bei Männern ist es denkbar, dass sie sicher gehen wollen, dass die Frau sich keinen neuen Sexpartner sucht“, sagt Susan Hughes, Psychologin und Co-Autorin der Studie. Der Orgasmus hingegen sei kein ausschlaggebendes Kriterium. Laut den Wissenschaftler gibt es keinen Zusammenhang zwischen einem Orgasmus und der nach dem Sex auftretenden Müdigkeit. Außerdem vermuten Kugler und Hughes, dass der wache Partner eine stärkere Verbindung zu dem Schlafenden spürt. „Der Wunsch nach Zuneigung und Bindung wächst, je öfter sich der Gegenüber nach dem Liebesspiel wegdreht und einschlummert“, sagten die Evolutionspsychologen.
Kein Sex macht schneller müde
Einen Geschlechterunterschied lieferte die Studie dennoch: „Wir konnten feststellen, dass Frauen nur dann schneller als Männer einschlafen, wenn es vorher nicht zum Sex gekommen ist", erklärte Hughes. Warum der Mann hier länger wach bleibt, erklären sich die Forscher so: „Vermutlich hofft er darauf, das es doch noch zum Sex kommt." Die Studie wurde in der Fachzeitschrift "Journal of Social, Evolutionary and Cultural Psychology" veröffentlicht.
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