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PCOS und Kinderwunsch: So steigt die Chance auf eine Schwangerschaft


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Schwangerschaft trotz PCOS
PCOS und Kinderwunsch – so steigt die Chance, schwanger zu werden


Aktualisiert am 03.04.2023Lesedauer: 3 Min.
Eine Frau schaut auf ihren Schwangerschaftstest.Vergrößern des Bildes
Wenn eine Frau mit PCOS einen Kinderwunsch hat, ist oft eine ärztliche Behandlung nötig, um eine Schwangerschaft zu ermöglichen. (Quelle: gpointstudio/getty-images-bilder)

PCOS geht oftmals mit einem unerfüllten Kinderwunsch einher. Vielen Betroffenen gelingt es dennoch, schwanger zu werden – durch diese Maßnahmen.

Für einen unerfüllten Kinderwunsch kann es zahlreiche Ursachen geben. Eine recht häufige ist das polyzystische Ovarsyndrom, kurz PCOS: Etwa 15 von 100 Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter sind davon betroffen.

Bei ihnen führt ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt zu teils belastenden Symptomen wie Akne, vermehrter Körperbehaarung und/oder Haarausfall. Außerdem sind ihre Menstruationszyklen unregelmäßig oder bleiben ganz aus. Da die Eisprünge seltener oder gar nicht mehr stattfinden, können Frauen mit PCOS meist nicht ohne weiteres schwanger werden. Wenn sie sich wegen des Syndroms in Behandlung begeben, können sie ihre Chance auf eine Schwangerschaft aber steigern.

Schwanger werden trotz PCOS – das kann dabei helfen

Welche Behandlung für eine Frau mit PCOS und einem Kinderwunsch am besten geeignet ist, hängt unter anderem davon ab, wie es um ihre sonstige Gesundheit bestellt ist: Das Syndrom ist in vielen Fällen mit Übergewicht sowie einer Insulinresistenz verbunden. Dabei handelt es sich um eine Stoffwechselstörung, die auf Dauer in Diabetes Typ 2 münden kann und auch zur Entstehung des PCOS beiträgt.

Beide gesundheitlichen Probleme spielen für die Behandlung des PCOS eine wichtige Rolle: Bei Übergewicht kann Abnehmen die für PCOS typischen Beschwerden lindern und die Chance auf einen Eisprung – und somit auf eine Schwangerschaft – erhöhen. Dazu müssen die Betroffenen kein Idealgewicht erreichen: Bereits eine leichte Gewichtsabnahme von etwa fünf Prozent des Körpergewichts verbessern die Fruchtbarkeit. In vielen Fällen können sich übergewichtige Frauen die medikamentöse Kinderwunschbehandlung ersparen, indem sie abnehmen.

Auch regelmäßige Bewegung wirkt sich günstig auf den Stoffwechsel und den Hormonhaushalt aus, und zwar unabhängig davon, ob dadurch überschüssige Kilo verlorengehen oder nicht. Inwieweit welche Art von körperlicher Ertüchtigung der Fruchtbarkeit zugutekommt, ist allerdings noch nicht abschließend geklärt.

PCOS und Kinderwunsch – diese Medikamente kommen infrage

Verschiedene Medikamente können bei PCOS die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft erhöhen. Meist bekommen die Frauen entweder Letrozol oder Clomifencitrat verschrieben.

Letrozol wird in Form von Tabletten eingenommen, Clomifencitrat ebenfalls. Beide fördern – auf unterschiedlichen Wegen – die Reifung von befruchtungsfähigen Eizellen und können somit einen Eisprung herbeiführen. Auf diese Weise steigern sie die Chance, schwanger zu werden. Ob eines der Mittel dem anderen überlegen ist, lässt sich nicht mit Gewissheit sagen – bisherige Studien liefern hierzu keine klaren Ergebnisse. Die Erfolgsaussichten scheinen aber vergleichbar zu sein.

Klar ist auch, dass beide Medikamente unerwünschte Wirkungen hervorrufen können. Über diese sollte die Ärztin oder der Arzt vor der Behandlung aufklären. Ebenso ist von beiden Mitteln bekannt, dass sie die Wahrscheinlichkeit für Zwillings- und Mehrlingsschwangerschaften erhöhen. Clomifencitrat scheint diese aber etwas stärker zu begünstigen als Letrozol.

Wenn eine Frau trotz Clomifencitrat oder Letrozol nicht schwanger wird, kann die Ärztin oder der Arzt noch andere Therapiemöglichkeiten vorschlagen. Eine davon ist eine Behandlung mit Gonadotropinen. Diese können wie Clomifencitrat und Letrozol einen Eisprung auslösen, allerdings rufen sie häufiger unerwünschte Wirkungen hervor.

Metformin bei PCOS und Kinderwunsch

In manchen Fällen kommt für die Behandlung noch ein weiteres Medikament infrage: Metformin. Das ist ein Diabetesmedikament, welches sich jedoch auch in der Therapie des PCOS bewährt hat – zumindest, wenn zugleich eine Insulinresistenz besteht. Das ist eine Stoffwechselstörung, bei der die Zellen nicht mehr wie gewohnt auf den Botenstoff Insulin reagieren. Dieser ist dafür zuständig, ihnen bei der Aufnahme von Zucker zu helfen.

Wenn Insulin nicht richtig wirken kann, bleibt der Blutzuckerspiegel erhöht. Der Körper steuert dann zunächst gegen, indem er mehr Insulin produziert. Das wiederum fördert den Überschuss männlicher Hormone, der beim PCOS hinter den Beschwerden steckt. Metformin senkt den Blutzucker- und Insulinspiegel und wirkt den für PCOS typischen Symptomen somit entgegen. Zudem legen Studien nahe, dass Metformin die Fruchtbarkeit verbessert.

Dennoch steht es in der Kinderwunschbehandlung normalerweise nicht an erster Stelle, da sein diesbezüglicher Nutzen noch nicht so gut erforscht ist wie der von Clomifencitrat und Letrozol. Als alleinige Behandlung verordnet die Ärztin oder der Arzt Metformin meist nicht. Unter Umständen kommt es aber zusätzlich zu Clomifencitrat zum Einsatz.

Hinweis: Metformin ist aktuell für die Behandlung von Diabetes zugelassen, nicht für die des PCOS. Dennoch kann die Ärztin oder der Arzt das Mittel verordnen, da es für dessen Nutzen bei PCOS wissenschaftliche Belege gibt. Sie oder er muss die Patientin dann zunächst darüber informieren, dass es sich um einen "Off-Label-Use" handelt, das Mittel also außerhalb seines eigentlichen Anwendungsgebietes eingesetzt wird. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten in dem Fall für gewöhnlich nicht. Zudem muss die Patientin über die Risiken des Behandlungsversuchs aufgeklärt werden. Zu den häufigeren Nebenwirkungen von Metformin zählen Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall. Oft lassen diese im Verlauf der Behandlung nach.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 1.2.2023)
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