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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Neue Studie belegt Deswegen ist Übelkeit in der Schwangerschaft ein positives Signal
Schwangere Frauen werden in den ersten Wochen oftmals von Übelkeit und Erbrechen geplagt. Das belastet die werdenden Mütter im Alltag. Warum die Übelkeit aber ein durchaus positives Zeichen für den weiteren Schwangerschaftsverlauf ist, hat nun eine neue Studie herausgefunden.
Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft
Statistisch leiden circa vier von fünf Frauen von der 5. bis zur 14. Schwangerschaftswoche an Übelkeit und Erbrechen.
Eine neue Studie des Epidemiologen Enrique Schisterman und amerikanischen Forschern hat sich mit dem Zusammenhang von Schwangerschaftsübelkeit und dem Risiko des ungewollten Schwangerschaftsabbruchs beschäftigt.
Neue Studie ergibt: Geringeres Risiko des ungewollten Schwangerschaftsabbruchs
Durch die Begleitung von rund 800 Teilnehmerinnen in der frühen Schwangerschaftphase bekamen die Forscher unmittelbar Auskunft darüber wie sich die werdenden Mamas fühlen. Bei einer Befragung nach der Schwangerschaft können die Befragten nur aus der Erinnerung heraus antworten. Das hatte in früheren Studien unpräzise Angaben und somit ungenauere Ergebnisse zur Folge.
Die Erkenntnis der neuen Studie ist nun auch ein Trost für die Frauen, die unter Schwangerschaftsübelkeit leiden: Werdende Mütter, die sich in den ersten Wochen mit Erbrechen herumplagen, haben eher weniger Komplikationen in den Folgemonaten zu befürchten.
Das Risiko eines ungewollten Schwangerschaftsabbruchs wird den Ergebnissen zur Folge sogar um 50 bis 75 Prozent im Vergleich zu Schwangeren, die nicht unter Übelkeit leiden, verringert. Das heißt im Umkehrschluss aber nicht, dass Frauen ohne Übelkeitssymptome nicht auch gesunde Babies zur Welt bringen.
Schadet Erbrechen dem Embryo?
Nein. Das Ungeborene ist im Fruchtwasser gut geschützt. Erbrechen oder Bauchkrämpfe schaden dem Embryo nicht. Zumal es durch die Körperreserven der Mutter ausreichend ernährt wird.
Warum kommt es zur Schwangerschaftsübelkeit?
Übelkeit und Erbrechen bewirken in der Regel, dass für den Körper schädliche Stoffe ausgeschieden werden. Als Schwangere sollte man bei Lebensmitteln wie Fleisch oder Eiern vorsichtig sein, da diese häufig von Erregern befallen sein können.
Mögliche Ursachen für Schwangerschaftsübelkeit:
- Hohe Hormonwerte (beispielsweise Östrogen)
- Die Reizschwelle des Brechzentrums ist als Vorsichtsmaßnahme des Körpers zum Schutz des Embryos herabgesetzt
- Vitamin B-Mangel
- Niedriger Blutzuckerspiegel
- Funktionsstörungen der Schilddrüse
- Infektion mit Magenkeimen (beispielsweise Helicopter pylori)
- Stress
- Angst
- Müdigkeit
- Unangenehme und starke Gerüche
Wann sollten werdende Mütter einen Arzt aufsuchen?
Sind Frauen in den ersten Schwangerschaftswochen nicht in der Lage Essen und Trinken im Körper zu behalten und müssen sie sich mehr als fünfmal am Tag übergeben, dann sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Es kann durchaus sein, dass dann ein Krankenhausbesuch unausweichlich ist, damit es der werdenden Mutter und ihrem Baby besser geht. Denn dort wird der Elektrolytehaushalt, beispielsweise durch eine Infusion oder mithilfe von Medikamenten, wieder ausgeglichen. Das betrifft aber nur maximal drei Prozent der werdenden Mütter.
Was hilft gegen Übelkeit und Erbrechen in den ersten Schwangerschaftswochen?
Es gibt einige Lebensmittel, die die Übelkeit von innen heraus lindern können. Dazu gehören:
- Lauwarmes Wasser
- Lebensmittel mit Vitamin B (beispielsweise Nüsse, Fisch, Weizenprodukte, Kartoffeln oder Bananen)
- Tee (Ingwer oder Kräuter)
Schwangere, die unter Übelkeit und Erbrechen leiden, sollten fünf bis sechs kleine, leichte und fettarme Mahlzeiten am Tag essen und darauf achten genügend Flüssigkeit zu sich zunehmen. Größere Gerichte lösen eher den Brechreiz aus.
Darüber hinaus kann auch Akkupunktur dabei helfen, die Übelkeit in den Griff zu bekommen. Mentale Anspannungen und körperliche Verkrampfungen können auf diesem Wege gelöst werden. Auch Aromatherapien mit ätherischen Ölen können dazu beitragen sich zu entspannen und das Unwohlsein zu mindern.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.