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Fliegen in der Schwangerschaft nur bis zur 36. Woche


Fliegen in der Schwangerschaft
Nach der 36. Woche lieber am Boden bleiben

dpa-tmn, Verena Wolff

12.02.2016Lesedauer: 2 Min.
Fliegen in der Schwangerschaft ist möglich - allerdings bis maximal vier Wochen vor dem errechneten Geburtstermin.Vergrößern des Bildes
Fliegen in der Schwangerschaft ist möglich - allerdings bis maximal vier Wochen vor dem errechneten Geburtstermin. (Quelle: dpa-tmn-bilder)

Babybauch an Bord? Eine Flugreise in der Schwangerschaft ist maximal bis vier Wochen vor dem errechneten Geburtstermin möglich. Viele Airlines lassen Schwangere nur mit Attest an Bord. Worauf werdende Mütter achten müssen.

Die Fluggesellschaften haben unterschiedliche Regelungen für schwangere Passagiere. "Manche nehmen Schwangere bis zur 30. Woche mit, andere bis zur 36. Woche", sagt Doris Scharrel vom Berufsverband der Frauenärzte. Sie rät, sich rechtzeitig bei der jeweiligen Airline zu erkundigen.

Die Lufthansa befördert Frauen bis zum Ende der 36. Schwangerschaftswoche oder vier Wochen vor dem voraussichtlichen Geburtstermin. Einschränkungen gibt es bei Mehrlingsschwangerschaften: Hier erlaubt etwa die Lufthansa Schwangeren das Fliegen grundsätzlich nur bis zum Ende der 28. Schwangerschaftswoche.

Das muss ein Attest für die Flugreise enthalten

Manche Airlines erbitten außerdem eine Bescheinigung, dass aus ärztlicher Sicht keine Bedenken gegen eine Flugreise bestehen. Lufthansa etwa empfiehlt Schwangeren, ab der 28. Woche so ein Attest mitzunehmen, sagt Sprecher Michael Lamberty.

Das Attest muss neben dem erwarteten Geburtstermin die Bestätigung enthalten, dass die Schwangerschaft unkompliziert verläuft und die Patientin nicht an Flugreisen hindert.

Das müssen Schwangere bei Einreise in die USA beachten

Grundsätzlich gilt: Nur weil die Airline das Okay gibt, heißt das nicht, dass man ins Urlaubsland einreisen darf. Die einzelnen Staaten können abweichende Bestimmungen haben. Die Grenzbehörde der USA etwa gibt an, dass Schwangere nachweisen müssen, dass sie während ihrer Reise ausreichend krankenversichert sind und vorhaben, in ihr Heimatland zurückzukehren.

Thromboserisiko, Übelkeit und Strahlung

Bei langen Flügen ist die Gefahr für Thrombosen erhöht. "Deshalb sollte die Schwangere unbedingt Kompressionsstrümpfe und leichte, nicht einengende Kleidung tragen", rät Scharrel. Wichtig außerdem: viel trinken und Anti-Thrombose-Übungen machen. Werdende Mütter sollten immer wieder aufstehen und den Gang auf und ab laufen, rät Hebamme Ursula Jahn-Zöhrens. Am besten besprechen Schwangere die Thrombose-Prophylaxe vorab mit dem Arzt.

"Wenn eine Frau unter Schwangerschaftsübelkeit und -erbrechen leidet, kann das Fliegen sehr unangenehm werden", sagt Scharrel. Sie rät in diesen Fällen zu Akupressurbändern. Im Ausnahmefall können ärztlich empfohlene Medikamente sinnvoll sein.

Die mit Fruchtwasser gefüllte Gebärmutter bekommt beim Starten und Landen eine Eigendynamik, ähnlich wie der gefüllte Magen im Fahrstuhl, erklärt Scharrel. "Das ist manchmal unangenehm, aber harmlos." Der Druck in einer Flugkabine entspreche einer Höhe von etwa 2000 bis 2500 Metern. "Dabei kommt es nicht zu dem häufig befürchteten Sauerstoffmangel für Mutter und Kind und damit auch nicht zu kritischen Druckveränderungen in der Fruchthöhle."

Zwar ist die Strahlung in der Luft höher als am Boden. Scharrel beruhigt aber: Die Gefahr durch Strahlung sei bei gelegentlichen Langestreckenflügen nicht von Bedeutung.

Gründe gegen eine Flugreise in der Schwangerschaft

Im diesen Fällen sollten Frauen in der Schwangerschaft nicht fliegen:

  • Wehentätigkeit während der Schwangerschaft
  • Thrombose
  • starke Übelkeit
  • Kreislaufprobleme
  • Risikoschwangerschaften mit erhöhtem Blutdruck
  • Öffnung des Muttermundes

Bei Mehrlingsschwangerschaften, einer Vorgeschichte mit Früh- und Fehlgeburten, Blutungen oder einer Fehllage der Plazenta ist es ebenfalls ratsam, am Boden zu bleiben. Im Zweifel gilt: Immer mit dem Arzt sprechen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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