Geburt im Flugzeug Junge Ärztin meistert ihre Entbindung über den Wolken
Die Geschichte dieser Geburt im Flugzeug klingt wie das Drehbuch zu einem Hollywood-Film: Eine Assistenzärztin hat mit ihrem Mann die Flitterwochen in Bali verbracht. Auf dem Rückflug nach Los Angeles ertönt eine dramatische Durchsage. Dann muss die junge Ärztin sich als Geburtshelferin bewähren.
Hoch über dem Pazifik setzten bei einer Passagierin plötzlich die Wehen ein. Angelica Zen, die im vierten Jahr ihrer Ausbildung an der Klinik der Universität von Kalifornien ist, meldete sich und entband zum ersten Mal ohne Hilfe ein Kind.
Der von Taiwan gestartete Flug der China Air wurde nach Alaska umgeleitet, wo Mutter und Kind in ein Krankenhaus gebracht wurden.
"Danach war ich einfach nur erleichtert"
"Als das Baby gesund herauskam, war ich einfach nur erleichtert", sagte sie an ihrem ersten Arbeitstag nach der aufregenden Rückreise.
"Normalerweise untersuche ich Erwachsene, ältere Patienten oder Kinder in der Pädiatrie", sagte Zen und ergänzte: "Das stand nicht in meiner Arbeitsplatzbeschreibung." Babys habe sie erst zwei Mal entbunden, jeweils unter Anleitung und Aufsicht erfahrener Ärzte.
"Bauchschmerzen" waren Wehen
Zen war am Einschlafen als sie die Durchsage hörte, ob ein Arzt oder eine Krankenschwester an Bord sei. "Am Anfang sagten sie mir, es sei eine Frau mit Bauchschmerzen, deshalb dachte ich, das wäre was ganz Einfaches. Als ich sie aber dann sah, war sie, na ja, sehr schwanger", erzählte sie der Nachrichtenagentur AP.
Dann habe sie nur noch im Krisenmodus agiert. Weil am Sitz der Frau in der ersten Klasse nicht genug Platz war, ließ sie die Schwangere auf den Boden legen. Die Flugbegleiterinnen eilten mit Handtüchern und Decken herbei.
Auch der Ehemann der jungen Ärztin, ein Ingenieur, stand bereit, um zu helfen, musste aber letztlich nichts tun. "Ich glaube, er war nervöser als ich", sagte sie.
Passagier filmt die seltene Geburt im Flieger
"Das Baby wurde entbunden und alle klatschen", schilderte der Passagier Edmund Chen die dramatischen Minuten. Von seinem Platz aus der Nähe filmte er das Geschehen. In dem Video sind Flugbegleiterinnen mit Mundschutz zu sehen, die Zen bei der Entbindung helfen. Als die Ärztin einer von ihnen das schreiende Baby reicht, bricht das gesamte Flugzeug in Jubel und Applaus aus.
"Ich filme andere Leute normalerweise nicht gern, aber das war einfach etwas, was nur einmal im Leben passiert", sagte Chen.
Geburtsort des Flugzeug-Babys noch unklar
Unklar war zunächst, ob das Kind innerhalb eines Zwölf-Seemeilen-Radius (22,22 Kilometer) von der Grenze Alaskas geboren wurde, wodurch es ein US-Bürger wäre. Zen meint, dass die Maschine schon im Landeanflug gewesen sei, als das Kind zur Welt kam.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.