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Schwangerschaft: Ab wann dürfen Schwangere Himbeerblättertee trinken?


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Umstrittene Wirkung
Ab wann dürfen Schwangere Himbeerblättertee trinken?


Aktualisiert am 30.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Entspannung in der Schwangerschaft: Eine wohltuende Tasse Tee für werdende Mütter.Vergrößern des Bildes
Vorbereitung auf die Geburt: Nicht jeder Tee ist in der Schwangerschaft geeignet. (Quelle: dolgachov/getty-images-bilder)
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Tee aus Himbeerblättern soll die Muskulatur lockern und wird daher so mancher Frau in der Schwangerschaft empfohlen. Aber ist das ratsam?

Himbeerblätter werden traditionell als Heilmittel gegen verschiedene Beschwerden wie Magenkrämpfe und Entzündungen im Mund eingesetzt. Und auch bei Kinderwunsch und in der Schwangerschaft soll Himbeerblättertee unterstützend wirken.

Aufgrund der langen Tradition und des pflanzlichen Ursprungs empfehlen auch einige Ärzte und Hebammen Schwangeren die Einnahme von Himbeerblättertee. Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass Schwangere möglicherweise besser auf den Tee verzichten sollten.

So soll Himbeerblättertee in der Schwangerschaft wirken

Tee aus den Blättern der Himbeere wird traditionell mit verschiedenen gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung gebracht, insbesondere für Frauen während der Schwangerschaft. So soll der Tee zum Ende der Schwangerschaft

  • die Beckenbodenmuskulatur und den Muttermund lockern,
  • für eine kürzere und leichtere Geburt sorgen,
  • das Risiko eines Dammschnitts oder -risses minimieren und
  • entkrampfend wirken.

Wissenschaftlich erwiesen ist diese Wirkung von Himbeerblättertee bisher allerdings nicht.

Himbeerblättertee während der Schwangerschaft ungeeignet

Darüber hinaus rät die European Medicines Agency (EMA) sogar davon ab, den Tee während der Schwangerschaft zu trinken. Die Begründung: Negative Folgen für die Entwicklung des Fötus können nach derzeitigem Stand der Wissenschaft nicht ausgeschlossen werden.

Zwar haben vereinzelte klinische Studien nicht feststellen können, dass der Tee tatsächlich zu Komplikationen während der Schwangerschaft führt oder den Fötus schädigt. Allerdings haben an diesen Studien nur wenige Probandinnen teilgenommen, und die Behandlungsdauer mit dem Tee war im Allgemeinen sehr kurz.

Da der Tee gleichzeitig keine bewiesenen Vorteile bringt, raten die Experten werdenden Müttern von Himbeerblättertee ab.

Himbeerblättertee bei anderen Beschwerden

Himbeerblätter werden traditionell aber auch als Heilmittel gegen weitere Beschwerden angewendet, etwa bei Durchfall, Fieber, Erkältung, Magen-Darm-Beschwerden, Hautausschlag und Entzündungen des Mund- und Rachenraums.

Auch zu diesen Anwendungsgebieten hat die EMA die Wirksamkeit von Himbeerblättertee untersucht. Ihr Ergebnis: Himbeerblättertee zur Behandlung einiger Beschwerden gilt aufgrund seiner langen, traditionellen Verwendung als plausibel. Dazu gehören:

  • leichte Menstruationskrämpfe
  • leichte Entzündungen des Mund- und Rachenraums
  • leichter Durchfall

Die Inhaltsstoffe der Himbeerblätter unterstützen die traditionelle Anwendung. Denn die getrockneten Blätter enthalten unter anderem sekundäre Pflanzenstoffe wie Gerbstoffe, Flavonoide und Vitamin C. Sowohl Vitamin C als auch Flavonoide wirken antioxidativ. Gerbstoffe haben eine reizmildernde Wirkung.

Doch auch hier ist die Wirkung nicht eindeutig wissenschaftlich bewiesen. Allerdings gibt es zwei wesentliche Unterschiede zur Einnahme während der Schwangerschaft. Zum einen wurde Himbeerblättertee bei der Behandlung der obigen Beschwerden bereits über Jahrzehnte hinweg sicher angewendet. Zum anderen sind aus wissenschaftlicher Sicht keine schwerwiegenden Nebenwirkungen zu erwarten. Trotzdem empfiehlt die EMA den Tee auch bei diesen Beschwerden nur für Erwachsene.

Info

Natürliche Heilmittel sollten eine ärztliche Behandlung nicht ersetzen. Wenn der Durchfall länger als drei Tage oder die Krämpfe und Entzündung länger als eine Woche anhalten oder schlimmer werden, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Fazit

Himbeerblättertee soll Schwangeren bei der Vorbereitung auf die Geburt helfen, indem er die Beckenbodenmuskulatur und den Muttermund lockert und entkrampfend wirkt. Allerdings ist diese Wirkung wissenschaftlich nicht bewiesen. Darüber hinaus rät die European Medicines Agency (EMA) davon ab, den Tee während der Schwangerschaft zu trinken, da negative Folgen für das ungeborene Kind nicht ausgeschlossen werden können.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • pschyrembel.de: "Flavonoide" (Stand: Juni 2022)
  • pschyrembel.de: "Gerbstoffe" (Stand: April 2019)
  • pschyrembel.de: "Himbeerblätter" (Stand: April 2016)
  • ema.europa.eu: "Rubi idaei folium" (Stand: Juli 2017)
  • ema.europa.eu: "Assessment report on Rubus idaeus L., folium" (Stand: Januar 2014)
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