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Long Covid: Vorerkrankungen entscheidend – Studie


Neue Studie
Für viele Menschen ist das Long-Covid-Risiko wohl gering

Von reuters, t-online, mk

Aktualisiert am 13.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Long Covid-Patientin in Behandlung: "Den Fall gibt es – aber eben nur sehr, sehr selten". (Symbolfoto)Vergrößern des BildesLong Covid-Patientin in Behandlung: "Den Fall gibt es – aber eben nur sehr, sehr selten". (Symbolfoto) (Quelle: Westend61/imago-images-bilder)

Menschen mit Long Covid leiden oft noch Monate nach ihrer Infektion. Vorerkrankungen spielen dabei offenbar eine zentrale Rolle.

Wer von Corona genesen ist, ist dennoch nicht immer gesund. Ein Teil der Betroffenen leidet nach der Infektion unter Langzeitfolgen, auch "Long Covid" genannt. Wie häufig ehemals Infizierte unter Langzeitkomplikationen leiden und wer besonders gefährdet ist, dazu gibt es noch immer viele Fragen.

Neue Hinweise liefert nun eine Studie des Zentralinstituts der Kassenärztlichen Versorgung (ZI), die die Daten von rund 880.000 registrierten Long-Covid-Patienten analysiert hat. Die Auswertung zeigt: Long Covid tritt so gut wie nie bei gesunden Personen auf. In 24 von 25 Fällen hatten Long-Covid-Patienten bereits mindestens eine Vorerkrankung.

Ein Großteil aller Patienten mit Long-Covid-Symptomen befand sich vor der Corona-Infektion bereits wegen Vorerkrankungen in ärztlicher Behandlung. Laut des Zentralinstituts der Kassenärztlichen Versorgung (ZI) litten 96 Prozent der Patienten mit Long Covid zuvor beispielsweise an Atemwegserkrankungen oder Übergewicht, berichtet "Bild" aus der Studie.

"Long-Covid-Patienten weisen häufiger als die Allgemeinbevölkerung Vorerkrankungen wie Atemwegserkrankungen, Bluthochdruck, Übergewicht und psychische Erkrankungen auf", zitiert das Blatt Dominik von Stillfried, den Vorstandsvorsitzenden des Instituts.

"Psychiatrische Vorerkrankungen der größte Risiko-Faktor"

"Den Fall der jungen Frau, die noch nie etwas hatte und dann nach Infektion unter massiven Long-Covid-Komplikationen leidet, gibt es – aber eben nur sehr, sehr selten", so von Stillfried. "Man muss dem Eindruck entgegentreten, dass jeder nach Covid mit Post-Covid und schweren Auswirkungen rechnen muss – das zeigen die Daten nicht."

Der Essener Neurologie-Professor Christoph Kleinschnitz bestätigte die Ergebnisse: "Psychiatrische Vorerkrankungen sind der größte Risiko-Faktor bei Long Covid. Wir haben keinen Anhalt dafür, dass das Coronavirus das Nervensystem stark oder häufig schädigt."

Dabei sind Menschen mit Long Covid im Schnitt mehr als 100 Tage lang krank geschrieben, wie eine Auswertung der Techniker Krankenkasse kürzlich ergab. Betroffene, die wegen ihrer Coronainfektion mehr als sieben Tage im Krankenhaus lagen, waren im darauffolgenden Jahr im Schnitt 168 Tage krank geschrieben. Bei Menschen, die im Krankenhaus beatmet werden mussten, waren es sogar durchschnittlich 190 Tage.

Häufige Beschwerden von Long Covid sind starke Erschöpfung, Konzentrationsprobleme, extreme Müdigkeit, Kurzatmigkeit bis hin zu Muskel- und Gliederschmerzen. Auch Menschen mit einem ursprünglich leichten Verlauf einer Coronainfektion können davon betroffen sein.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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