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"Man könnte Durchseuchung auch Russisch Roulette nennen"


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Masseninfektion
"Man könnte Durchseuchung auch Russisch Roulette nennen"

MeinungVon Mario Thieme

28.01.2022Lesedauer: 2 Min.
Viele finden, die Corona-Maßnahmen sollten abgeschafft und es sollte auf eine Durchseuchung gesetzt werden.Vergrößern des Bildes
Viele finden, die Corona-Maßnahmen sollten abgeschafft und es sollte auf eine Durchseuchung gesetzt werden. (Quelle: Getty Images / aquaArts studio/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Bei immer mehr Menschen kommt die Überlegung auf, Omikron einfach laufen zu lassen und auf schützende Maßnahmen zu verzichten. t-online-Leser diskutieren die Durchseuchung als mögliche Lösung für das Ende der Pandemie.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach und RKI-Chef Lothar Wieler äußerten sich bei einer Pressekonferenz am Freitag zum Pandemiegeschehen vorsichtig zuversichtlich. Dennoch unterstrichen sie die Notwendigkeit der geltenden Maßnahmen. Trotz eines oftmals milderen Krankheitsverlaufs bei Ansteckung mit der Omikron-Variante seien besonders ältere Menschen zu schützen.

Es werden immer mehr – auch wissenschaftliche – Stimmen laut, die eine Durchseuchung der Bevölkerung nicht mehr als Option ausschließen, um eine Herdenimmunität und damit das Ende der pandemischen Lage einzuläuten. t-online-Leser verraten, wie sie dazu stehen.

"Mit einer höheren Impfquote wäre schon längst mehr möglich"

t-online-Leser Andreas Kirsch ist von einer Durchseuchung nicht überzeugt: "Es sind dafür noch viel zu viele ungeimpft. Mit einer höheren Quote, wie zum Beispiel in Spanien, Portugal oder Großbritannien wäre hier schon längst mehr möglich. Aber manche Leute hier in Deutschland gehen ja lieber 'spazieren' anstatt sich impfen zulassen."

"Omikron läuft so oder so"

t-online-Leser Jürgen Junker hingegen findet die Idee der Durchseuchung nicht verkehrt, denn: "Omikron läuft so oder so und das Virus wird erst 'zufrieden' sein, wenn es so viele Wirte wie möglich befallen hat. Ein Unterschied wird nur zwischen Geimpften und Ungeimpften im Krankheitsverlauf zu erkennen sein."

"Wäre die Impflücke nicht so groß, könnte man durchseuchen"

"Dass wir keine Durchseuchung machen können, liegt daran, dass circa ein Viertel der Menschen in Deutschland ungeimpft sind", beklagt t-online-Leserin Leonie Ladanji. "Wäre die Impflücke nicht so groß, müsste man sich aufgrund des Schutzes durch die Impfung keine Sorgen machen über zu viele Leben, die eine Durchseuchung kosten würde. Impfgegner sind der Grund, weshalb die Pandemie in die Länge gezogen wird."

"Dann lasst die Ungeimpften sich eben anstecken"

Die Geduld von t-online-Leserin Elisabeth Lang ist erschöpft. "Wenn sicher ist, dass die Kliniken nicht überfüllt sind, dann sollte man meinetwegen alle, die sich nicht impfen lassen wollten, das Risiko eingehen lassen, sich schwer zu infizieren", meint sie.

"Ich bin es langsam leid, meinen hochbetagten Schwiegereltern zu erklären, dass eine Impfung für sie sehr sinnvoll wäre. Wer nicht will, der will eben nicht. Dann lasst sie sich eben anstecken, manche müssen es auf die harte Tour lernen. Vielleicht geht's ja gut, aber bei 80-jährigen Vorerkrankten bin ich mir da nicht sicher."

"Man könnte Durchseuchung auch Russisch Roulette nennen"

t-online-Leser Gerald Eichstädt kritisiert: "Man könnte den Vorschlag der Durchseuchung auch 'Augen zu und durch' oder Russisch Roulette nennen." Dass der bekannte Virologe Klaus Stöhr Maßnahmen der Pandemiebekämpfung an der Hospitalisierungsrate und der Belegung der Intensivstationen ausrichten würde und die Neuinfektionsraten aus seiner Sicht praktisch keine Rolle mehr spielen, ist für Gerald Eichstädt unverständlich.

Denn er interpretiert das als eine Inkaufnahme der Durchseuchung. "Ich halte den Vorschlag für nutzlosen Unfug", mailt der Leser überzeugt.

"Man sollte jetzt ausnutzen, dass Omikron leichter verläuft"

t-online-Leserin Cymoril sieht in der Durchseuchung mit der aktuellen Virusmutante eine Chance: "Man sollte jetzt ausnutzen, dass Omikron leichter verläuft. Wer weiß welche Variante als nächste kommt. Keiner weiß, ob die nicht wieder schlimmere Folgen hat und noch ansteckender ist. Dann wäre eine Grundimmunität in der Bevölkerung doch besser als keine."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Einsendungen von t-online-Lesern
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