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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Kampf gegen Omikron Mit diesen Impfstoffen sollen wir 2022 geschützt werden
Biontech, Moderna, Johnson & Johnson, Novavax: Mit diesen Vakzinen soll die deutsche Bevölkerung 2022 vor Corona geschützt werden. Hinzu kommen könnten außerdem vier neue Kandidaten.
Auch in diesem Jahr soll die Corona-Impfkampagne vorangetrieben werden. Erstens, um die Impflücke in Deutschland zu schließen und zweitens, um die Bevölkerung angesichts der drohenden Omikron-Gefahr zu boostern.
Derzeit bezieht Deutschland Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und Johnson & Johnson. Der Liefervertrag mit Astrazeneca ist ausgelaufen und wurde nicht erneuert. 2022 sollen weitere neue beziehungsweise veränderte Impfstoffe hinzukommen. Ein Überblick, wie weit die Kandidaten in der Entwicklung sind und wann sie zum Einsatz kommen könnten.
Diese Corona-Vakzine werden bereits verimpft
Die Europäische Arzneimittelagentur Ema hat bereits mehrere Impfstoffe zugelassen, darunter zwei mRNA-Impfstoffe, zwei Vektorimpfstoffe und einen Proteinimpfstoff. Sie alle können in Deutschland verimpft werden:
- mRNA-Impfstoff "Comirnaty" von Biontech/Pfizer
- mRNA-Impfstoff "Spikevax" von Moderna
- Vektorimpfstoff "Vaxzevria" von Astrazeneca
- Vektorimpfstoff "Covid-19 vaccine Janssen" von Johnson & Johnson
- Proteinimpfstoff "Nuvaxovid" von Novavax
Wegen Omikron: Zugelassene Impfstoffe werden angepasst
Alle Hersteller haben angekündigt, ihre Impfstoffe zu überprüfen und an die neue, sich rasant ausbreitende Omikron-Variante anzupassen. Biontech/Pfizer arbeiten seit Ende November 2021 an einem Omikron-Impfstoff, nachdem Laborexperimente und epidemiologische Daten auf eine wesentlich geringere Wirksamkeit ihres Vakzins gegen die neue Variante hingedeutet hatten.
Moderna arbeitet an mehreren Versionen seines mRNA-Impfstoffs, die alle eine bessere Wirksamkeit gegen Omikron zeigen könnten. Zwei davon sind schon in Erprobung mit Freiwilligen. Johnson & Johnson prüft ebenso, ob der eigene Impfstoff gegen Omikron schützt, und wird bei Bedarf ein angepasstes Vakzin entwickeln.
Auch Novavax hat mit der Entwicklung einer an Omikron angepassten Variante des eigenen Impfstoffs begonnen. Der erste und noch gegen die ursprüngliche Version des Virus entwickelte Impfstoff des Unternehmens wurde im Dezember 2021 in der EU zugelassen.
- Zuletzt zugelassen: Darum ist Novavax eigentlich gar kein Totimpfstoff
Diese Corona-Impfstoffe könnten 2022 verfügbar sein
In den kommenden Wochen und Monaten könnten allerdings noch weitere Impfstoffe zugelassen werden. Im sogenannten Rolling-Review-Verfahren der Ema, einem parallel zu den Studien laufenden Zulassungsverfahren, befinden sich aktuell vier Impfstoffkandidaten:
1. "Coronavac" von Sinovac
Seit Mai 2021 wird der chinesische Impfstoff "Coronavac" von der europäischen Arzneimittel Agentur im beschleunigten Verfahren geprüft. Das Präparat des Herstellers Sinovac nutzt inaktivierte Viren und zählt damit zu den sogenannten Totimpfstoffen.
In der Türkei, Chile, Brasilien und anderen Ländern ist "Coronavac" bereits im Einsatz. In Studien zeigte sich aber eine geringere Wirksamkeit als bei den bisher in der EU zugelassenen Covid-19-Impfstoffen.
2. "VLA2001" von Valneva
"VLA2001" des französisch-österreichischen Pharmakonzerns Valneva ist ein weiteres Vakzin, das in den kommenden Monaten in der EU zugelassen werden könnte. Dabei handelt es sich um einen Totimpfstoff. Berichten zufolge plant das Bundesgesundheitsministerium mit elf Millionen Impfstoffdosen. Von der Ema geprüft wird das Mittel seit Anfang Dezember 2021.
Wie funktioniert der Valneva-Totimpfstoff?
Der Impfstoff enthält für die Immunisierung abgetötete Bestandteile des Coronavirus, die nicht mehr in der Lage sind, sich zu vervielfältigen. Damit nutzt er eine ähnliche Technologie wie Grippeimpfstoffe und entspricht einem klassischen Totimpfstoff.
3. "Sputnik V" vom Gamaleya-Institut in Russland
Der russische Vektorimpfstoff "Sputnik V" war am 11. August 2020 als erstes Corona-Vakzin der Welt offiziell registriert worden. Seit März 2021 befindet es sich im Prüfverfahren der Ema – bislang ohne Genehmigung. Wie die Behörde erklärte, fehlten noch immer Daten über die Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffes aus Russland. Frühestens im Frühjahr 2022 könne eine Zulassung erteilt werden.
Im Moskauer Gamaleya-Institut, das die ursprüngliche Version von "Sputnik V" entwickelt hat, wird derweil auch an einer an Omikron adaptierten Variante für Booster-Impfungen gearbeitet.
4. "Vidprevtyn" von Sanofi
Im Juli 2021 wurde die Prüfung des "Vidprevtyn"-Impfstoffes begonnen. Das Vakzin wurde vom französischen Hersteller Sanofi Pasteur entwickelt.
Wie funktioniert der Sanofi-Totimpfstoff?
Bei "Vidprevtyn" handelt es sich um einen proteinbasierten Impfstoff, auch Totimpfstoff genannt. Anders als die bisher in Deutschland zugelassenen Corona-Impfstoffe enthält "Vidprevtyn" nicht die genetische Information des Spikeproteins des Coronavirus, sondern das Spikeprotein selbst. Dieses wird in Insektenzellen gezüchtet und ist im Körper der Geimpften nicht mehr vermehrungsfähig.
Sanofi hat mit seinem Impfstoff die Phase III erreicht, in der die Eignung sowohl für Erstimpfungen als auch für Booster-Impfungen erprobt wird. Das Unternehmen prüft zudem im Labor, wie gut der Impfstoff auch vor Omikron schützt. Eine zuverlässige Aussage darüber, wann der Impfstoff in Deutschland verfügbar sein wird, lässt sich jedoch im Moment nicht treffen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Eigene Recherche
- vfa – Die forschenden Pharmaunternehmen
- Ärztezeitung: "Impfstoffe – der Branchenbooster auch für 2022", 30.12.2021
- Focus: "Vier neue Covid-Medikamente könnten uns 2022 helfen, die Pandemie zu beenden", 31.12.2021