Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Impfungen der Kleinen "Man kann und sollte mit den Kindern reden"
Um eine Corona-Herdenimmunität zu erreichen, wird zunehmend auch auf Kinderimpfungen gesetzt. Unter Zwölfjährige können sich seit Kurzem eine Spritze geben lassen. Die Leserschaft von t-online reagiert gespalten.
Inhaltsverzeichnis
- "Jeder Geimpfte trägt zur Bewältigung dieser Pandemie aktiv bei"
- "Einen Sinn in den Kinderimpfungen sehe ich nicht"
- "Man kann und sollte mit den Kindern reden"
- "Schwere Verläufe bei Kindern sind mehr als selten"
- "Ich werde meinen elfjährigen Sohn so schnell wie möglich impfen lassen"
- "Wir werden unsere Kinder aktuell nicht impfen lassen"
Die ersten Impfungen gegen Covid-19 für Personen im Alter zwischen fünf und elf Jahren erfolgten bereits. In den kommenden Tagen und Wochen soll das Impfangebot für Kinder deutlich ausgeweitet werden. Doch es gibt viele Skeptiker, die ihre Kleinen vor der Nadel bewahren wollen. Andere Eltern vertrauen dem Vakzin. Viele Eltern folgten unserem Aufruf, ihre Meinung zum Thema zu äußern. Im Folgenden lesen Sie eine Stimmenauswahl.
"Jeder Geimpfte trägt zur Bewältigung dieser Pandemie aktiv bei"
t-online-Leser Fabian Filbert schreibt: "Selbstverständlich lasse ich meine Kinder gegen Covid-19 impfen. Jeder Geimpfte trägt zur Bewältigung dieser Pandemie aktiv bei. Wir alle wollen ja in ein paar Jahren wieder ohne Maske einkaufen und unsere Urlaubsziele frei wählen können. Ohne die Kinderimpfung werden wir nie die Herdenimmunität erreichen."
"Einen Sinn in den Kinderimpfungen sehe ich nicht"
"Ich werde meine Kinder – zwei, drei, fünf und sechs Jahre alt – definitiv nicht impfen lassen", sagt hingegen t-online-Leserin Annika Thiele klipp und klar. "Ich selbst bin dreifach geimpft, aber einen Sinn in den Kinderimpfungen sehe ich nicht. Es ist doch belegt, dass Kinder ohne Vorerkrankungen mit dem Virus zu einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit gut zurechtkommen. So sehe ich keine Notwendigkeit, sie vor einem schweren Verlauf zu schützen."
Außerdem meint Annika Thiele: "Das Argument, damit die Älteren zu schützen, halte ich nicht für sinnhaft. Die Kinder bleiben auch mit Impfung Überträger und es ist daher eher ratsam, dass sich die Erwachsenen mit der Impfung vor einem schweren Verlauf schützen. Das kindliche Immunsystem muss sich mit Erregern immer wieder auseinandersetzen und kann es, wie es aussieht, auch mit Covid-19 aufnehmen."
"Man kann und sollte mit den Kindern reden"
t-online-Leserin Jutta Luba hat, zusammen mit ihrer Familie, eine andere Entscheidung getroffen: "Wir und auch unsere achtjährige Tochter möchten, dass sie geimpft wird. Da man noch nicht weiß, wie es sich mit Long Covid bei Kindern dann im Erwachsenenalter verhält, ist unseres Erachtens eine Impfung sinnvoll."
Jutta Luba fügt hinzu: "In diesem Alter kann und sollte man mit den Kindern reden und ihre Entscheidung respektieren, auch wenn die Eltern die Entscheidungspflicht haben. Wir Eltern, die Geschwister und Großeltern sind alle geimpft."
"Schwere Verläufe bei Kindern sind mehr als selten"
"Warum sollte ich meine Kinder impfen lassen?", fragt sich t-online-Leser Michael Schuster und schiebt prompt eine Antwort hinterher: "Schwere Verläufe bei Kindern sind, wenn man den Berichten glauben darf, mehr als selten. Außerdem haben wir gelernt, dass selbst vollständig Geimpfte potenzielle Spreader sein können. Mir ist also nicht klar, worin der Nutzen einer Impfung für mein Kind oder die Gesellschaft liegen könnte."
"Ich werde meinen elfjährigen Sohn so schnell wie möglich impfen lassen"
t-online-Leserin Stephanie Beck sieht den Nutzen, den Michael Schuster nicht erkennen kann. "Ich denke, eine Impfung der unter Zwölfjährigen ist angezeigt. Ich werde meinen elfjährigen Sohn so schnell wie möglich impfen lassen. Zum einen um ältere und immungeschwächte Menschen zu schützen, zum anderen um auch in der Schulklasse einen Schutz aufzubauen und nicht durch dauernde Quarantänemaßnahmen das Lernen zu erschweren."
Stephanie Beck berichtet von ihren negativen Erfahrungen aus der Zeit des Lockdowns ohne Impfmöglichkeit: "Der vergangene Winter war aufgrund des Homeschooling extrem schwierig für mein Kind. Ich möchte nicht, dass diese Situation wieder auftritt. Ich vertraue auf erste Ergebnisse, zum Beispiel aus Israel."
"Wir werden unsere Kinder aktuell nicht impfen lassen"
Eine andere Entscheidung hat Familie Mihsler getroffen. Familienvater und t-online-Leser Tilman schreibt: "Wir werden unsere Kinder aktuell nicht impfen lassen. Wir, die Eltern, sind selbst geboostert und aktuell sind die coronabedingten Krankenverläufe bei Kindern nicht gefährlicher als ein grippaler Infekt."
Tilman Mihsler denkt: "Sollte sich dies mit den Erkenntnissen bezüglich der Variante Omikron nicht ändern, würde eine Impfung in erster Linie die erwachsenen Impfverweigerer schützen. Es ist nicht einzusehen, dass das Ziel der Herdenimmunität auf Grund der Impfverweigerer auf die Kleinsten abgewälzt wird."
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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