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Corona-Impfstoff: Biontech will Zulassung für Kinder bald beantragen


Corona-Impfstoff
Biontech will Zulassung für Kinder bald beantragen

Von dpa
10.09.2021Lesedauer: 2 Min.
Corona-Impfung: Biontech plant, die Freigabe seines Impfstoffs für Kinder zu beantragen.Vergrößern des Bildes
Corona-Impfung: Biontech plant, die Freigabe seines Impfstoffs für Kinder zu beantragen. (Quelle: Fabian Sommer/dpa-bilder)
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Gibt es bald die Corona-Impfung für Unter-12-Jährige? Zumindest möchte Biontech bald eine Zulassung beantragen. Profitieren könnte aber zunächst möglicherweise nur eine bestimmte Gruppe von Kindern.

Biontech will in den kommenden Wochen die Zulassung seines Corona-Impfstoffs auch für Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren beantragen. Dazu würden die Ergebnisse einer Studie den Behörden weltweit, "auch hier in Europa", vorgelegt, sagte die medizinische Geschäftsführerin und Biontech-Mitgründerin Özlem Türeci dem "Spiegel".

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: "Das ist eine gute Nachricht." Die Zulassung würde es ermöglichen, auch jüngere Kinder besser zu schützen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur Ema teilte auf Anfrage mit, sie könne noch keinen Zeitrahmen für eine mögliche Zulassung nennen, da ja noch gar kein Antrag gestellt sei.

Auch unter Kindern gibt es Risikogruppen

Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin betont, dass von einer Corona-Impfung für Jungen und Mädchen unter zwölf Jahren vor allem besonders gefährdete Patienten profitieren. "Auch in der Altersgruppe der Fünf- bis Elfjährigen gibt es natürlich Risikogruppen, deren Gesundheit und Teilhabe am sozialen Leben deutlich verbessert wird, wenn es ein Impfangebot gibt", sagt Jörg Dötsch. Als Beispiele nannte er Kinder mit einer schweren chronischen Erkrankung oder einem geschwächten Immunsystem.

Er könne sich vorstellen, dass sich die Ständige Impfkommission (Stiko) nach einer Zulassung des Impfstoffs – wenn die Abläufe ähnlich sind wie bei den 12- bis 17-Jährigen – erst einmal um die Risikopatienten kümmern werde, sagt Dötsch. Die Stiko werde das Risiko, dass der Impfstoff eventuell noch unerwartete Nebenwirkungen hätte, gegen den Nutzen des Impfschutzes abwägen müssen. Für alle anderen Kinder werde die Kommission vermutlich noch weitere Daten abwarten, bis sie den Impfstoff empfehle. Ein Stiko-Experte für Kinderimpfungen wollte sich vorerst auf Anfrage nicht zu den Biontech-Plänen äußern.

Dosierung bei kleineren Kindern sehr wichtig

Nach Ansicht von Dötsch spielt die Dosierung anders als bei der Altersgruppe von 12 bis 17 Jahren bei den Fünf- bis Elfjährigen eine ganz wichtige Rolle. "Das liegt zum einen daran, dass sich das Körpergewicht bei diesen Kindern doch sehr stark von dem eines Erwachsenen unterscheidet", erklärte Dötsch. Zum anderen gehe es um das Immunsystem. "Die Medizin geht davon aus, dass das ab einem Alter von etwa zwölf Jahren vollständig ausgebildet ist." Bei Jüngeren entwickele es sich noch. "Das sind zwei Besonderheiten, die berücksichtigt werden müssen und weshalb man sehr sorgfältig vorgehen muss", sagte Dötsch weiter.

Bei Biontech wird bereits die Produktion vorbereitet. "Der Impfstoff ist derselbe, aber weniger hoch dosiert, und es muss weniger abgefüllt werden", sagte Türeci.

Die Studienergebnisse liegen laut Biontech vor und müssten nur noch für die Zulassungsbehörden aufbereitet werden. "Es sieht gut aus, alles läuft nach Plan", sagte Biontech-Chef Ugur Sahin dem "Spiegel". Bis Ende des Jahres würden auch die Studiendaten zu den jüngeren Kindern ab sechs Monaten erwartet.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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