Auswertung von Sterbedaten So viele Menschenleben haben die AHA-Regeln gerettet
Seit Beginn der Pandemie sind weltweit bereits mehr als vier Millionen Menschen nach einer Covid-19-Infektion gestorben. Doch wie hat sich die Sterblichkeit in den einzelnen Länden entwickelt?
Ein deutsch-israelisches Forscherteam hat die Sterbedaten während der Corona-Pandemie von rund 100 Ländern in vergleichbarer Form aufbereitet. Ein Ergebnis: Die Übersterblichkeit – die Zahl der Toten über die gewöhnlich zu erwartende Sterblichkeit hinaus – lag in Deutschland unter der europäischer Nachbarländer.
Deutschland: Viel geringere Übersterblichkeit
Mit rund 50 zusätzlichen Toten pro 100.000 Einwohner habe Deutschland in der Pandemie eine viel geringere Übersterblichkeit erfahren als umliegende europäische Länder, wie zum Beispiel:
- Niederlande: 110
- Belgien: 140
- Frankreich: 110
- Schweiz: 100
- Österreich: 110
- Tschechien: 320
- Polen: 310
Ausgenommen Dänemark, das keine Übersterblichkeit verzeichnet habe. Die Ergebnisse des Forscherteams von der Universität Tübingen und der Hebräischen Universität Jerusalem wurden online im Fachjournal "eLife" veröffentlicht.
Todeszahlen in Lateinamerika stiegen
Während die Todeszahlen in einigen lateinamerikanischen Ländern in der Pandemie um mehr als die Hälfte stiegen, starben der Studie zufolge in Australien und Neuseeland sogar weniger Menschen als in vergleichbaren Zeiträumen vor der Pandemie.
Die Forscher gehen davon aus, dass dies durch die Abstands- und Hygieneregeln zustande kam, was die Todesfälle durch andere Infektionskrankheiten wie etwa die Grippe reduzierte. Auch für Deutschland nehmen sie an, dass in den Wintermonaten vergleichsweise wenig Menschen an herkömmlichen Atemwegserkrankungen gestorben sind.
Die Sterblichkeit kann von vielen Faktoren beeinflusst werden wie großen Hitzewellen aber eben auch Vorsichtsmaßnahmen während einer Pandemie.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur dpa