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Neue Corona-Studien: Diese Impfstoffe wirken gegen indische Mutation


Studien zeigen
Drei Impfstoffe schützen gut vor indischer Mutante

Von afp, dpa, t-online, sms

Aktualisiert am 23.05.2021Lesedauer: 3 Min.
Corona-Impfung in Indien: Studien zeigen, wie wirksam die Vakzine gegen die gefährliche indische Variante sind.Vergrößern des Bildes
Corona-Impfung in Indien: Studien zeigen, wie wirksam die Vakzine gegen die gefährliche indische Variante sind. (Quelle: ZUMA Wire/imago-images-bilder)

Gerade erst wurde Großbritannien wegen der indischen Mutante als Virusvariantengebiet eingestuft. Jetzt machen Studien Hoffnung, dass die Impfstoffe gegen die gefährliche Variante wirken könnten.

Die Corona-Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Astrazeneca bieten laut einer Studie aus Großbritannien einen recht hohen Schutz gegen eine Erkrankung mit der Virusvariante B.1.617.2, die zuerst in Indien aufgetreten ist. Die beiden Präparate schützen nach zweifacher Impfung beinahe so effektiv gegen eine durch diese Variante ausgelöste Corona-Erkrankung wie gegen eine, die durch die britische Variante B.1.1.7 hervorgerufen wird. Das geht nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA aus einer Studie der Regierungsbehörde Public Health England (PHE) hervor.

Bereits vor einigen Tagen hat zudem eine US-Studie nachgewiesen, dass sowohl das Vakzin von Biontech als auch das von Moderna gegen die indische Variante wirksam sein könnten. Zum Impfstoff von Johnson & Johnson liegen hingegen bisher noch keine ausreichenden Daten vor.

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Der Impfstoff von Pfizer/Biontech schützt der britischen Studie zufolge zwei Wochen nach der zweiten Dosis mit 88-prozentiger Effektivität gegen eine Erkrankung durch B.1.617.2., verglichen mit 93 Prozent bei der britischen Variante.

Studie über alle Altersgruppen hinweg

Bei Astrazeneca liegt der Effekt gegen eine Erkrankung durch B.1.617.2 bei 60 Prozent, verglichen mit 66 Prozent bei B.1.1.7. Beide Impfstoffe wiesen den Angaben zufolge drei Wochen nach der Erstimpfung eine 33-prozentige Effektivität bei B.1.617.2 auf, während sie bei der britischen Variante zu dem Zeitpunkt jeweils bei rund 50 Prozent lag.

Die Studie erfolgte zwischen dem 4. April und dem 16. Mai und deckte alle Altersgruppen ab. Für die Studie wurden 12.675 Virusproben verwendet, von denen 1.054 Fälle zur indische Variante gehörten. Nach Angaben von PHE wurden in England zwischen dem 1. Februar und dem 18. Mai mindestens 2.889 Fälle der indischen Variante verzeichnet. Davon wurden 104 Menschen im Krankenhaus behandelt, 6 Menschen starben.

US-Studie: Antikörper wirken nur leicht schwächer

Medienberichten zufolge zeigte die US-Studie, dass sowohl der Biontech- als auch der Moderna-Impfstoff gegen die neue Variante B.1.618 wirksam sind. "Wir haben festgestellt, dass die Antikörper des Impfstoffs zwar ein wenig schwächer gegen die Varianten wirken, aber nicht so sehr, dass es unserer Auffassung nach große Auswirkungen auf die Schutzfähigkeit der Impfstoffe hätte", sagte Nathaniel Landau, einer der Verfasser der Studie dem "Business Insider" zufolge.

Bei der Studie wurden Blutproben von Geimpften untersucht, die unter Laborbedingungen künstlich hergestellten Viruspartikeln ausgesetzt wurden. Demnach gab es zwar etwas weniger Antikörper, aber der Schutz sollte dennoch ausreichen. Auch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA ging bisher davon aus, dass die Impfstoffe von Moderna und Biontech in der Lage sind, die Corona-Mutanten aus Indien zu neutralisieren. Bisher seien die Ergebnisse der Studie noch als Preprint veröffentlicht worden und müssen noch von Fachexperten begutachtet werden.

Mehr als 3.400 Variantenfälle in Großbritannien

Die indische Variante gilt als besonders ansteckend und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die Infektionszahlen in Indien in den vergangenen Monaten explodiert sind. In Großbritannien sind (Stand 19. Mai) mehr als 3.400 Fälle der Variante bestätigt worden. Wegen der Ausbreitung der Variante wird Großbritannien von der deutschen Bundesregierung ab Sonntag als Virusvariantengebiet eingestuft.

Das britische wissenschaftliche Beratergremium Sage schrieb kürzlich, es sei "realistisch", dass die indische Variante bis zu 50 Prozent ansteckender sein könnte als die bereits als sehr ansteckend geltende Variante B.1.1.7.

Britischer Gesundheitsminister: "Bahnbrechende" Studienergebnisse

Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock begrüßte die Studienergebnisse, die er als "bahnbrechend" bezeichnete. Großbritanniens Regierung verlässt sich stark auf die gut voranschreitende Impfkampagne, musste zuletzt aber Kritik einstecken, da sich die gefährliche indische Variante in dem Land ausbreitet. Um deren Verbreitung zu stoppen, wurde der Abstand zwischen zwei Impfdosen für die über 50-Jährigen und besonders gefährdeten Menschen von maximal drei Monaten auf acht Wochen verkürzt.

Bislang erhielten mehr als sieben von zehn Erwachsenen in Großbritannien eine erste Dosis des Covid-19-Impfstoffs, mehr als vier von zehn haben bereits zwei Dosen erhalten. Großbritannien ist das am schwersten von der Pandemie getroffene Land Europas. Mehr als 127.000 Menschen starben seit Pandemiebeginn an den Folgen einer Coronainfektion.

Die zuerst in Indien entdeckte Coronavirus-Variante B.1.617.2 hat sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits in dutzende Länder und auf allen Kontinenten ausgebreitet. Die WHO hat B.1.617.2 als "besorgniserregend" eingestuft, da die Variante ansteckender und möglicherweise auch unempfindlicher gegen Impfstoffe sein könnte.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP
  • Business Insider: "Labordaten zeigen: Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna wirken wohl gegen indische Varianten", 23. Mai 2021.
  • NTV: "Biontech und Moderna wirken wohl gegen indische Varianten", 17. Mai 2021.
  • Eigene Recherche
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