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Corona-Impftermin: So könnten Sie schon früher geimpft werden


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Auch jung und gesund
So könnten Sie schon früher gegen Corona geimpft werden


Aktualisiert am 29.04.2021Lesedauer: 4 Min.
Junger Mann erhält eine Corona-Schutzimpfung: Auch, wenn Sie jung und gesund sind, haben Sie jetzt schon Chancen auf eine Corona-Impfung.Vergrößern des Bildes
Junger Mann erhält eine Corona-Schutzimpfung: Auch, wenn Sie jung und gesund sind, haben Sie jetzt schon Chancen auf eine Corona-Impfung. (Quelle: Frank Sorge/imago-images-bilder)
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Schon im Juni könnte die Impfpriorisierung aufgehoben werden. Wer ungeduldig ist und jetzt schon außer der Reihe eine Corona-Impfung möchte, dem könnten diese Tipps helfen.

Seit Ende Dezember 2020 werden die Menschen in Deutschland gegen das Coronavirus geimpft. Weil es nicht genug Impfdosen gibt, gilt zunächst eine bestimmte Reihenfolge: Alte Menschen, Menschen mit Vorerkrankungen oder solche, die durch ihren Beruf besonders gefährdet sind, sich mit SARS-CoV-2 zu infizieren, sollen zuerst geimpft werden.

Doch es gibt auch Wege, in der Priorisierung nach oben zu kommen oder sie ganz zu umgehen. Um keinen Impfstoff wegwerfen zu müssen, impfen vielerorts Hausärzte oder auch Impfzentren oft auch Menschen, die eigentlich noch gar nicht an der Reihe wären. Was ein wenig wie "vordrängeln" wirkt, ist unter bestimmten Voraussetzungen jedoch völlig legal – und jeder Geimpfte ist einer weniger, der potenziell auf einer Intensivstation landet. Welche Wege führen am schnellsten zur Impfung?

Wer gesund und jung ist und nicht in einem der entsprechenden Berufe arbeitet, landet schnell ganz hinten auf der Priorisierungsliste für eine Corona-Impfung. Aber mit ein paar Tipps können Sie sich zumindest in die zweite oder dritte Gruppe befördern und so schon jetzt eine Impfung erhalten.

Impfung als Kontaktperson

In der Gruppe mit "hoher Priorität", in der Menschen über 70 Jahre sowie jene mit diversen Vorerkrankungen sind, gibt es auch Kontaktpersonen, die unabhängig von ihrem eigenen Alter oder ihres gesundheitlichen Zustandes schon jetzt geimpft werden. Beispielsweise darf eine pflegebedürftige Person über 70 Jahre, die nicht in einer Einrichtung lebt, bis zu zwei enge Kontaktpersonen nennen. Gleiches gilt für Schwangere.

Wenn Sie also in engem Kontakt zu jemandem stehen, der beispielsweise aus Altersgründen, Krankheit oder Behinderung pflegebedürftig ist oder einer der Hauptkontakte einer Schwangeren sind, können Sie schon jetzt ganz legal und schnell einen Impftermin erhalten. Bei einer pflegebedürftigen Kontaktperson über 60 Jahre landen Sie immerhin in der dritten Gruppe der Priorisierung, auch diese Gruppe wird vielerorts bereits geimpft.

Impfung als Wahlhelfer

Wer sich als Wahlhelfer meldet oder ohnehin als Wahlhelfer gemeldet ist, ist ebenfalls automatisch in der dritten Priorisierungsgruppe für die Corona-Impfungen. Wahlhelfer werden vor jeder Wahl von den jeweiligen Behörden berufen und sollten möglichst zu den Wahlberechtigten der Gemeinde oder des Wahlbezirks gehören. Bei der nächsten Wahl sind Sie dann für die korrekte Durchführung sowie die Zählung der Wähler und Stimmen zuständig.

Nach Restdosen in den Arztpraxen fragen

In der Impfverordnung ist ausdrücklich geregelt, dass von der Reihenfolge "in Einzelfällen" abgewichen werden kann, "wenn dies für eine effiziente Organisation der Schutzimpfungen und zur kurzfristigen Vermeidung des Verwurfs von Impfstoffen notwendig ist". In Hotspots an der Grenze kann zudem die gesamte Bevölkerung geimpft werden, um zu verhindern, dass das Virus ins Landesinnere getragen wird.

Auch bei der Impfung beim Hausarzt gilt grundsätzlich die Priorisierung. Die Ärzte sollen selbst abwägen, welche ihrer Patienten wann eine Impfung erhalten und welche sie am dringendsten benötigen. Doch nicht alle Risikopatienten nehmen ihre Impftermine wahr, nicht alle wollen überhaupt geimpft werden. So bleiben häufig am Ende eines Tages Impfdosen übrig. Damit diese nicht entsorgt werden müssen, impfen mittlerweile auch Hausärzte außerhalb der Priorisierung und erfüllen damit die "kurzfristige Vermeidung des Verwurfs von Impfstoffen", von der in der Impfverordnung die Rede ist.

Ein Journalist von "vice.com" hat den Selbsttest gemacht, auch der "Tagesspiegel" hat mehrere Menschen gefunden, bei denen es geklappt hat: Sie haben Arztpraxen kontaktiert, sich angeboten, übriggebliebene Impfdosen zu nehmen, betont, dass sie innerhalb kürzester Zeit spontan vor Ort sein könnten und dass sie jeden der bisher zugelassenen Impfstoffe nehmen würden.

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In allen Fällen hat es nur einige E-Mails oder Kontaktversuche gebraucht, bis sie geimpft wurden – unabhängig von Alter oder Vorerkrankungen. Viele Ärzte haben für diesen Fall Wartelisten, doch nicht überall bleiben auch wirklich Impfdosen liegen, es kann also durchaus sein, dass Sie länger warten müssen.

Impfung im Ausland

Mittlerweile entscheiden sich immer mehr Deutsche auch dafür, sich im Ausland gegen SARS-CoV-2 impfen zu lassen, weil es ihnen in Deutschland zu langsam vorangeht. So ist beispielsweise der Berliner Enno Lenze nach Russland gereist, um sich dort mit Sputnik V impfen zu lassen. Mit dabei waren 50 andere Deutsche.

Der Flug wurde vom norwegischen Reiseveranstalter "World Visitor" angeboten. Bis September sollen demnach wöchentlich 50 Menschen zur Impfung nach Moskau gebracht werden.

Doch die Reise und die Impfung sind nicht gerade günstig. 150 Euro für die Impfung und 1.000 Euro für die Reise samt Flug habe es laut Lenze gekostet. Und: Einige Impfvorteile wie beispielsweise die Einreise in einige Staaten, ohne eine Quarantänepflicht erfüllen zu müssen, gilt nur bei den in der EU zugelassenen Impfstoffen. Dazu zählt Sputnik V bisher nicht.

Aber auch in anderen Ländern sind solche "Impfreisen" theoretisch möglich, beispielsweise nach Serbien oder in die USA nach Florida, aber auch Dubai und Israel sind bei Reiseanbietern im Gespräch.

Astrazeneca nehmen, statt auf Biontech zu warten

In den ersten Bundesländern gibt es jetzt auch die Möglichkeit, sich unabhängig von der Priorisierung mit Astrazeneca impfen zu lassen, weil die Impfdosen wegen der Unsicherheiten um Nebenwirkungen immer häufiger liegen bleiben.

So können sich Menschen ab 18 Jahren jetzt in den Landkreisen Vorpommern-Greifswald und Mecklenburgische Seenplatte ohne Termin gegen das Coronavirus impfen lassen. Der Astrazeneca-Impfstoff war am 21. April vom Gesundheitsministerium Mecklenburg-Vorpommerns für alle Altersgruppen freigegeben worden. Auch in Berliner Arztpraxen soll das Vakzin ab sofort grundsätzlich für alle Altersgruppen zur Verfügung stehen.

Die Praxen müssen sich dabei nicht mehr an die Priorisierung nach der Impfverordnung des Bundes halten. Gleiches gilt auch für Bayern, Hessen und Sachsen. Wenn Sie in einem dieser Bundesländer leben, können Sie wahrscheinlich je nach Kapazität einfach einen Termin bei Ihrem Hausarzt machen, um sich mit Astrazeneca impfen zu lassen. Wenn Sie noch jünger sind und Sorge vor Thrombosen haben, werden Sie zusätzlich eingehend über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • zusammengegencorona.de: "Impfreihenfolge"
  • Bundeswahlleiter: "Informationen für Wahlhelferinnen und Wahlhelfer"
  • Vice: "Wie ich innerhalb von zwei Stunden eine Corona-Impfung bekam", 20. April 2021.
  • Tagesspiegel: "Jung, gesund – trotzdem geimpft: Die 3 legalen Tricks der Ungeduldigen", 13. April 2021.
  • Nachrichtenagentur dpa
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