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Schnelltest, Selbsttest und PCR-Test im Überblick: Das sind die Unterschiede


Kurzer Überblick
Schnelltest, Selbsttest und PCR-Test: Das sind die Unterschiede

Von dpa, t-online, jb

Aktualisiert am 07.04.2021Lesedauer: 4 Min.
Corona-Test: Derzeit gibt es drei verschiedene Testverfahren in Deutschland.Vergrößern des Bildes
Corona-Test: Derzeit gibt es drei verschiedene Testverfahren in Deutschland. (Quelle: Circle Creative Studio/getty-images-bilder)
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Schnelltest, Selbsttest oder PCR-Test: Derzeit gibt es viele Verfahren, um sich auf das Coronavirus testen zu lassen. Aber worin unterscheiden sie sich?

Zur Lockerung von Corona-Beschränkungen setzt die Bundesregierung auf Tests, die nicht extra im Labor ausgewertet werden müssen. Welche Tests leisten was? Und wie teuer sind sie?

Schnelltest

Angeboten wird seit dem 8. März 2021 mindestens ein kostenloser Corona-Schnelltest pro Woche für alle Bürger, so die Testverordnung des Bundes. In einigen Bundesländern wie beispielsweise Berlin, ist aber auch täglich ein kostenloser Antigen-Schnelltest möglich.

Dazu wird durch geschultes Personal etwa in Apotheken, Testzentren oder Praxen ein Nasen- oder Rachenabstrich genommen. Die Probe kommt direkt vor Ort auf einen Streifen, der nach 15 bis 20 Minuten mit einer Verfärbung reagiert.

Nach dem Schnelltest erhalten Getestete ein Zertifikat, auf dem das entsprechende Testergebnis abgedruckt ist. Dieses Dokument muss dann vor einem Besuch beim Friseur oder dem Eintreten in ein Geschäft vorgelegt werden.

Ist das Ergebnis allerdings positiv, liegt also eine Corona-Infektion vor, muss der Getestete umgehend einen PCR-Test durchführen lassen, um die Aussage des Antigen-Schnelltests verifizieren zu lassen.

Selbsttest

Selbsttests für zu Hause können in konkreten Alltagssituationen helfen, etwa bei Privatbesuchen. Sie müssen in Apotheken, Geschäften oder im Internet gekauft werden. Corona-Selbsttests funktionieren ganz ähnlich wie die Schnelltests. Auch hier liegt das Ergebnis nach rund 20 Minuten vor. Die Kosten für den Selbsttest muss der Verbraucher derzeit noch selbst tragen. Sie liegen bei zwei bis zehn Euro pro Stück.

Bei den Selbsttests ist zu unterscheiden, um welche Art der Probeentnahme es sich handelt. So können für einige Tests Speichelproben als auch Abstriche aus dem Rachen- oder Nasenraum verwendet werden. Entsprechende Angaben, von wo die Entnahme erfolgt, sind auf der Verpackung vermerkt. Wichtig bei allen Tests ist, dass die Probe groß genug ist, da das Ergebnis andernfalls falsch negativ sein könnte. Eine Infektion wäre dann also dennoch möglich. Somit bietet der Selbsttest für zu Hause keine hundertprozentige Sicherheit.

Es wird empfohlen, den Test morgens nach dem Aufstehen durchzuführen, da dann die Viruslast am höchsten ist. Vor der Probenentnahme sollte weder die Nase noch der Mund gesäubert beziehungsweise ausgespült werden. Wichtig ist auch, dass die Hände sauber sind.

Rachen-Abstrich

Die Probenentnahme für den Selbsttest erfolgt über einen Abstrich im Rachenraum. Anschießend wird der Tupfer in eine Lösung gegeben (Extraktionspuffer). Damit genug Virus in die Flüssigkeit gelangt, sollte das Teststäbchen ausreichend lange in der Lösung stehen und bewegt werden. Achten Sie auf die Herstellerangaben. Nun wird die Flüssigkeit mitsamt der Probe auf den Teststreifen geben. Nach mehreren Minuten sollte dieser das entsprechende Ergebnis anzeigen.

Nasen-Abstrich

Die Probenentnahme erfolgt vom Naseninnenraum. Das Teststäbchen wird dazu mehrere Male an der Naseninnenwand gerieben. Im Gegensatz zum Antigen-Schnelltest wird bei dieser Methode das Teststäbchen nicht so weit in den Naseninnenraum eingeführt. Meist reichen 2 bis 2,5 Zentimeter aus. Die Hersteller machen hierzu entsprechende Angaben auf den Bedienhinweisen.

Achtung
Der HNO-Arzt Dr. Bernhard Junge-Hülsing warnt vor einer falschen Probenentnahme: "Keinesfalls den Tupfer am Nasenrücken in Richtung Stirn schieben." Ist ein Widerstand oder ein starker Schmerz zu spüren, sollte das Stäbchen nicht tiefer in den Nasenraum geschoben werden. Besser sei es, das Stäbchen "flach in Richtung des Gehörgangbodens" zu schieben.

Anschließend wird die Probe in eine Lösung (Extraktionspuffer) gegeben. Nach einigen Minuten wird die Flüssigkeit, die die Probe enthält, auf einen Teststreifen aufgetragen.

Speichel-Test

Der Speichel-Test wird häufig auch Spuck-Test genannt. Vor dem Test sollte mehrmals kräftig gehustet werden, damit sich Sekret aus dem Rachenraum löst. Für die Probe wird dann der Speichel in einem mitgelieferten Gefäß gesammelt und anschließend in eine Flüssigkeit (Extraktionspuffer) gegeben. Die Pufferlösung wird mit dem Speichel vermischt und auf den Teststreifen gegeben.

Gurgel-Test

Für den Gurgel-Test wird eine bestimmte Menge an Kochsalzlösung gegurgelt. Auch bei diesem Test kann es sinnvoll sein, vor der Probeentnahme beziehungsweise dem Gurgeln mehrmals kräftig zu husten. Nachdem etwa eine Minute lang mit der Flüssigkeit gegurgelt wurde, wird diese in ein Gefäß gespuckt und anschießend mit einer Flüssigkeit (Extraktionspuffer) vermengt und auf den Teststreifen gegeben.

Welche Selbsttests sind derzeit zugelassen?
Alle Antigen-Tests auf SARS-CoV-2, die zur Eigenanwendung durch Laien zugelassen sind, werden auf der Internetseite des Bundesministeriums für Arzneimittel und Medizinprodukte aufgelistet. Es sollten nur Selbsttests gekauft und verwendet werden, die hier aufgelistet sind, da diese das entsprechende Prüfverfahren bestanden haben.

Unterschiede

Selbsttests können ohne Vorkenntnisse durchgeführt werden. Zudem erfolgt die Probeentnahme im Gegensatz zu Schnelltests nur aus dem vorderen Bereich der Naseninnenwand. Die Gebrauchshinweise sind zu beachten. In absehbarer Zeit könnten auch noch Gurgel- und Spucktests hinzukommen.

Sind die Ergebnisse sicher?

Sowohl beim Schnell- als auch beim Selbsttest gilt: Ein positives Ergebnis muss unbedingt durch einen PCR-Test überprüft werden. Und auch bei einem negativen Ergebnis sind die Corona-Regeln weiterhin einzuhalten.

PCR-Test

Der klassische PCR-Labortest wird von Fachpersonal in den errichteten Testzentren durchgeführt. Die Probenentnahme erfolgt dabei in der Regel nur mit Terminvereinbarung und entsprechender telefonischer Rücksprache mit dem Patienten oder der Praxis, die den Patienten überwiesen hat. In diesem Fall handelt es sich auch um eine Kassenleistung. Der Patient trägt die Kosten für den PCR-Test nicht. Erfolgt eine Testung ohne Überweisung – beispielsweise aufgrund von Einreisevorschriften an Flughäfen – müssen mit Kosten von etwa 60 Euro gerechnet werden. In einigen Bundesländern liegen die Preise allerdings bei bis zu 190 Euro.

Bei einem PCR-Test dauert es zwischen 24 und 72 Stunden, ehe ein Ergebnis vorliegt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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