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Corona-Infektionen: Stagnieren die Fallzahlen in Deutschland?


Eine Woche im Lockdown
Stagnieren die Corona-Zahlen in Deutschland?

Von dpa
Aktualisiert am 10.11.2020Lesedauer: 2 Min.
Corona-Zahlen in Deutschland: Bis sich die Wirkung des Teil-Lockdowns bei den Infektionszahlen zeigt, dauert es nach RKI-Angaben zwei bis drei Wochen.Vergrößern des Bildes
Corona-Zahlen in Deutschland: Bis sich die Wirkung des Teil-Lockdowns bei den Infektionszahlen zeigt, dauert es nach RKI-Angaben zwei bis drei Wochen. (Quelle: Sebastian Gollnow/dpa-bilder)
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Vor einer Woche ging Deutschland in einen Teil-Lockdown mit Schließungen etlicher Einrichtungen. Bis sich dieser merklich in den Fallzahlen niederschlägt, dauert es noch. Was sagen die Kennwerte derzeit?

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 15.332 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Im Vergleich zum Dienstag vergangener Woche ist der Wert damit leicht gesunken: Am 3. November wurden 15.352 Neuinfektionen gemeldet. Der bisherige Höchststand war am Samstag mit 23.399 verzeichneten Fällen erreicht worden.

Mit dem leichten Minus von 20 Fällen lag ein Dienstagswert erstmals seit September wieder unter dem der Vorwoche (8. September: 1.499, 15. September: 1.407). In den vergangenen Wochen hatten die Werte jeweils deutlich über denen der Vorwoche gelegen: Am 3. November um 3.943 höher als in der Woche zuvor, am 27. Oktober sogar um 4.541 höher als am Dienstag der Vorwoche.

Animation zum Trend in Deutschland: Wie erfolgreich neue Corona-Fälle schon jetzt verhindert werden

Zwei Werte lassen auf Stagnation hoffen

Hoffnung darauf, dass die Zahl der Neuinfektionen demnächst zumindest stagnieren könnte, machen auch zwei weitere Werte: die Reproduktionszahl – kurz R-Wert – und die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz. Die Zahl erfasster Neuinfektionen je 100.000 Einwohner über sieben Tage lag nach RKI-Daten am Dienstag (Stand 0 Uhr) bei 139,1 – und damit nur wenig über dem Vortagswert von 139. Eine hohe Sieben-Tage-Inzidenz zeigt an, dass sich viele Menschen mit dem Virus infiziert haben.

Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Montagabend bei 0,98 (Vortag: 1,01). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch etwa 98 weitere Menschen ansteckten. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor acht bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter eins, flaut das Infektionsgeschehen ab. "Die berichteten R-Werte lagen seit Anfang Oktober stabil deutlich über eins. In den letzten Tagen unterlag der R-Wert leichten Schwankungen", heißt es vom RKI.

Bis sich die Wirkung des seit vergangenem Montag (2.11.) greifenden Teil-Lockdowns mit Schließungen etlicher Einrichtungen bei den Infektionszahlen zeigt, dauert es wegen der Spannen von der Ansteckung zu Symptomen, Test und Erfassung nach RKI-Angaben zwei bis drei Wochen. Allerdings hatten Daten des Corona-Monitors des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) gezeigt, dass sich die dafür Befragten schon zuvor wieder vorsichtiger verhielten. Dieser Effekt könnte sich ebenso wie bestimmte Maßnahmen – etwa die regional eingeführten Sperrstunden – schon jetzt bemerkbar machen.

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Neue Bewertung nach 14 Tagen Teil-Lockdown

Die Infektionszahlen sind auch mit Blick auf die Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder am kommenden Montag von Bedeutung. Die Runde hatte am 28. Oktober einen Teil-Lockdown beschlossen, der seit dem 2. November zunächst bis Monatsende gilt. Unter anderem müssen viele Freizeiteinrichtungen und Restaurants geschlossen bleiben. Nach 14 Tagen – also am kommenden Montag – sollen eine Zwischenbilanz gezogen und Maßnahmen möglicherweise verändert werden.

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 687.200 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland (Stand: 10. November, 0 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Dienstag um 154 auf insgesamt 11.506. Das RKI schätzt, dass rund 441.200 Menschen inzwischen genesen sind.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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