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Corona-Krise: Das ist der wichtigste Grund für eine Corona-Impfung


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Forscher untersuchen Beweggründe
Das ist der wichtigste Grund für eine Corona-Impfung


Aktualisiert am 19.07.2020Lesedauer: 3 Min.
Videografik zeigt: So funktionieren und wirken die gegen Corona entwickelten mRNA-Impfstoffe im menschlichen Körper. (Quelle: Glomex)
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Weltweit warten Menschen auf einen Impfstoff gegen das Coronavirus. Deutsche Forscher haben sich bereits jetzt die Frage gestellt, wie möglichst viele dazu motiviert werden könnten, sich impfen zu lassen.

Seit Anfang des Jahres forschen Pharmaunternehmen und Institute an einem Impfstoff gegen das Coronavirus SARS-CoV-2. Die Weltgesundheitsorganisation WHO zählt bis jetzt 163 verschiedene Impfstoffprojekte (Stand 17. Juli 2020).

Doch wie viele Deutsche wären überhaupt bereit, sich einer Impfung zu unterziehen? Und wie könnten Menschen von einer Impfung gegen Covid-19 überzeugt werden?

Beim Thema Corona-Impfung sind die Deutschen gespalten

Vier von zehn Deutschen wollen sich nach einer Umfrage gegen das Coronavirus impfen lassen, sobald es einen Impfstoff gibt. Das geht aus einer repräsentativen Untersuchung des Gesundheitsmagazins "Apotheken Umschau" hervor, die Anfang Juli 2020 stattfand. Für die Untersuchung wurden 1.083 Personen im Alter zwischen 16 und 75 Jahren befragt.

Dieses Geschlecht ist eher zu einer Impfung gegen Corona bereit

Unter Männern ist die Bereitschaft besonders hoch: 46 Prozent gaben an, sich impfen lassen zu wollen. Unter Frauen waren es lediglich 35 Prozent.

Noch unsicher war sich knapp die Hälfte der Befragten (46 Prozent): Sie wissen noch nicht, ob sie sich impfen lassen werden, oder wollen erstmal abwarten, wie sich die Corona-Pandemie weiter entwickelt. Keinesfalls gegen Corona impfen lassen wollen sich dagegen 14 Prozent der Befragten.

Was könnte Menschen zu einer Corona-Impfung bewegen?

Wissenschaftler der Universität Trier haben untersucht, was Menschen zu der Entscheidung, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, bewegt. Das überraschende Ergebnis: Der stärkste Motivationsfaktor ist laut den Studienautoren nicht etwa die eigene Gesundheit, sondern der Schutz gefährdeter Menschen.

Das haben Professor Dr. Marc Oliver Rieger und sein Team in einem Online-Experiment mit 303 Teilnehmern herausgefunden. Mit der Teststudie wollen sie frühzeitig umfangreichere wissenschaftliche Untersuchungen zu dieser Problematik anstoßen.

In der Studie wurden den Probanden drei Motivationsstränge angeboten, die für eine Impfung sprechen:

  1. Eine Impfung gegen das Coronavirus senkt das eigene Sterberisiko.
  2. Sie verhindert Einschränkungen durch einen Ausbruch der Krankheit.
  3. Geimpfte stellen eine geringere Ansteckungsgefahr für Risikogruppen dar und für Menschen, die nicht geimpft werden können.

Aspekt Menschen zu schützen am wirksamsten

Festzustellen war den Forschern zufolge, dass alle drei Motivationsstränge die Impfbereitschaft fördern. Bei weitem am wirksamsten sei jedoch der Aspekt, hierdurch Menschen schützen zu können.

Bei mehr als 40 Prozent der Teilnehmer, die zuvor noch nicht sicher waren, ob sie sich impfen lassen würden, steigerte diese Motivation die Bereitschaft zu einer Impfung. Der Hinweis auf die eigene Gesundheitsgefährdung und dass auch weniger anfällige Personen durch Corona gesundheitliche Komplikationen erleben können, steigerte die Bereitschaft zu einer Impfung lediglich bei 15 bis 19 Prozent.

"Der beste Ansatz für eine höhere Impfbereitschaft scheint zu sein, die Risiken zu erklären, die nicht geimpfte Personen für andere darstellen können. Dieses Ergebnis impliziert, dass diesem Aspekt mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte", heißt es in der Pressemitteilung der Universität Trier. Die Studie sei aber nur ein erster empirischer Test. Weitere repräsentative Untersuchungen zu den Motivationswegen seien sinnvoll.

Warum wollen sich manche nicht impfen lassen?

Laut einer ebenfalls neuen Studie unter Leitung des Hamburg Center for Health Economics (HCHE) der Universität Hamburg nimmt die Impfbereitschaft nicht nur in Deutschland ab – auch in europäischen Ländern wie Dänemark, Frankreich, Italien sinkt sie.

Ein Forscherteam des HCHE hat in diesem Zusammenhang untersucht, warum Menschen einen Impfstoff gegen das Coronavirus ablehnen. Mehr als 7.000 Europäer wurden für die Analyse befragt. Das Ergebnis: Ein großer Anteil derjenigen, die sich derzeit nicht impfen lassen wollen oder unsicher sind, begründeten dies mit der Angst vor Nebenwirkungen. Andere nannten die möglicherweise nicht ausreichende Wirksamkeit des künftigen Impfstoffes als Beweggrund. Jeder Siebte, der gegen eine Impfung ist, glaubte nicht, dass das Virus gefährlich für die eigene Gesundheit ist.

Wann kommt ein Impfstoff gegen SARS-CoV-2?

Derzeit ist noch kein Impfstoff gegen das Coronavirus verfügbar. Erste zugelassene Impfstoffe dürften nach Einschätzung der meisten Experten frühestens 2021 für den Masseneinsatz bereitstehen. Im Rahmen großer klinischer Studien könnten schon zuvor Impfungen bestimmter Bevölkerungsgruppen erfolgen. Möglich ist allerdings auch, dass noch Jahre vergehen, bis ein Impfstoff zur Verfügung steht, der guten Schutz bietet.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Presseportal: "Umfrage: Vier von Zehn wollen sich gegen Corona impfen lassen"
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