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Coronavirus: Hepatitis-C-Medikamente könnten gegen Covid-19 helfen


Computer-Simulation
Hepatitis-C-Medikamente könnten gegen Covid-19 helfen

Von t-online, sms

Aktualisiert am 15.05.2020Lesedauer: 2 Min.
Forschung zum Coronavirus: Möglicherweise könnten Medikamente gegen Hepatitis C auch gegen Covid-19 helfen.Vergrößern des Bildes
Forschung zum Coronavirus: Möglicherweise könnten Medikamente gegen Hepatitis C auch gegen Covid-19 helfen. (Quelle: ZUMA Wire/imago-images-bilder)
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Bereits seit Monaten sind Wissenschaftler weltweit auf der Suche nach Medikamenten gegen das Coronavirus. Eine Studie aus Mainz lässt jetzt auf Mittel hoffen, die eigentlich gegen Hepatitis C eingesetzt werden.

Mehrere Medikamente, die bisher gegen die Viruserkrankung Hepatitis C verwendet wurden, könnten möglicherweise auch gegen SARS-CoV-2 helfen. Das haben Wissenschaftler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mithilfe eines Supercomputers herausgefunden.

Was ist Hepatitis C?

Hepatitis C ist eine durch das Hepatitis-C-Virus verursachte Infektionskrankheit beim Menschen. Sie führt zu schweren Leberschädigungen wie Leberzirrhose und Leberkrebs. Eine Impfung gibt es bisher nicht, allerdings kann die akute Hepatitis C behandelt werden, bevor sie einen chronischen Verlauf nimmt.

Hepatitis-C-Medikamente gegen Coronavirus: Aufwendige Berechnungen

Die Wissenschaftler aus Mainz haben aufwendige Berechnungen mit dem sogenannten Supercomputer MOGON II durchgeführt, um die Wirksamkeit der Medikamente zu erforschen. Der Computer wird von der JGU und dem Helmholtz-Institut Mainz (HIM) betrieben und zählt zu den leistungsfähigsten Computern weltweit.

Die Forscher haben mit dem Computer simuliert, wie rund 42.000 in öffentlichen Datenbanken aufgeführte Substanzen an bestimmte Proteine von SARS-CoV-2 binden und dadurch das Eindringen des Virus in den menschlichen Körper oder dessen Vermehrung hemmen. "Dieses als molekulares Docking bezeichnete und seit Jahren anerkannte Verfahren von Computersimulationen ist wesentlich schneller und kostengünstiger als Laborexperimente", erklärt Prof. Dr. Thomas Efferth vom Institut für Pharmazeutische und Biomedizinische Wissenschaften der JGU, der die Studie geleitet hat.

"Unseres Wissens sind wir die Ersten, die molekulares Docking im Zusammenhang mit SARS-CoV-2 angewendet haben. Und dass wir dadurch auf mehrere zugelassene Hepatitis-C-Medikamente als besonders erfolgversprechende Kandidaten gestoßen sind, ist sensationell."

Vier Hepatitis-C-Medikamente könnten Ansteckungen mit Coronavirus verhindern

Innerhalb von zwei Monaten haben die Wissenschaftler insgesamt rund 30 Milliarden einzelner Berechnungen mit dem Supercomputer durchgeführt. So haben sie festgestellt, dass Substanzen aus den vier Hepatitis-C-Medikamenten Simeprevir, Paritaprevir, Grazoprevir und Velpatasvir mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr stark an SARS-CoV-2 binden. Dadurch könnten die Medikamente möglicherweise Ansteckungen mit dem Coronavirus verhindern. "Dafür spricht auch, dass es sich bei SARS-CoV-2 genau wie beim Hepatitis-C-Virus um ein sogenanntes einzelsträngiges RNA-Virus handelt, also um ein Virus desselben Typs", so Efferth.

Auch ein Naturstoff aus dem Japanischen Geißblatt (Lonicera japonica) kann den Ergebnissen zufolge gegen SARS-CoV-2 wirken. "Unsere Ergebnisse müssen nun durch Laborexperimente und klinische Studien überprüft werden", betont Efferth. Schon bei der Suche nach Wirkstoffen gegen die Coronaviren MERS-CoV und SARS-CoV sei molekulares Docking erfolgreich eingesetzt worden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung Uni Mainz
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