Im Zuge des Coronavirus Hausärzte kritisieren Aus für telefonische Krankschreibung
Bisher war es Patienten mit Atemwegsproblemen gestattet, sich telefonisch eine Krankmeldung für beispielsweise den Arbeitgeber ausstellen zu lassen. Das soll nun ein Ende haben – Hausärzte kritisieren diesen Beschluss.
Der Hausärzteverband Sachsen übt scharfe Kritik an der Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), die telefonische Krankschreibung bei Patienten mit leichten Atemwegsbeschwerden nicht zu verlängern. Damit werde der G-BA zur derzeit größten Gefahr in der Bekämpfung des Coronavirus und bekämpfe die derzeit erzielten Erfolge, teilte der Verband am Montag in Chemnitz mit.
Maßnahme gegen die Ausbreitung von Corona
Um die Verbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, galt seit dem 20. März eine Ausnahmeregelung, wonach die Arbeitsunfähigkeit bei Versicherten mit Erkrankungen der oberen Atemwege ohne schwere Symptome auch telefonisch festgestellt werden konnte. Am Freitag hatte der G-BA dann entschieden, dass ab 20. April keine Krankschreibung mehr telefonisch ausgestellt werden darf. Er hatte es unter anderem damit begründet, dass Abstands- und Hygieneregeln vor allem in den Arztpraxen strikt beachtet werden.
Der Sächsische Hausärzteverband fordert den G-BA dringend auf, diesen Beschluss zurückzunehmen. "Der Schutzwall, den wir im ambulanten Bereich gebildet haben, um die Kliniken für die Behandlung der lebensbedrohlich erkrankten Patienten zu entlasten, bekommt massive Risse", teilte der Vorsitzende des Verbandes, Steffen Heidenreich, mit.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur dpa