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Coronavirus: Maskenpflicht – Diese Regeln gelten in Ihrem Bundesland


Diskussion um Aussetzen
Maskenpflicht: Diese Regelungen gelten nun

Von t-online, dpa, mra, lw, msc, agr, sms

Aktualisiert am 06.07.2020Lesedauer: 4 Min.
Mund-Nasen-Schutz: Das Robert Koch-Institut sagt, das Tragen einer Maske könnte das Risiko einer Übertragung von Viren auf andere mindern.Vergrößern des Bildes
Mund-Nasen-Schutz: Das Robert Koch-Institut sagt, das Tragen einer Maske könnte das Risiko einer Übertragung von Viren auf andere mindern. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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In ganz Deutschland gilt seit Ende April eine Maskenpflicht, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Jetzt planen erste Bundesländer Veränderungen bei der Maskenpflicht. Ein Überblick

Seit Ende April ist in Deutschland das Betreten von Supermärkten, Discountern und anderen Einzelhändlern nur noch möglich, wenn Sie Ihren Mund und Ihre Nase mit einer Maske, einem Schal oder einem Tuch bedecken. Auch im Öffentlichen Nahverkehr gilt die Maskenpflicht seitdem. Vielerorts gibt es zudem Bußgelder bei Verstößen. Jetzt planen erste Bundesländer die Abschaffung der Maskenpflicht.

Warum gibt es eine Maskenpflicht?

Durch das Tragen einer Gesichtsmaske soll eine Übertragung des Coronavirus durch Tröpfcheninfektion beim Sprechen, Husten oder Niesen eingedämmt werden. Dafür ist jedoch kein medizinischer Mundschutz notwendig, auch selbstgenähte Masken sowie Tücher oder Schals, die Mund und Nase bedecken, sind ausreichend.

Weshalb wird nun über die Abschaffung der Maskenpflicht diskutiert?

Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) hat die Diskussion entfacht. Er verweist auf die geringen Infektionszahlen in seinem Bundesland. Auch andere Länder wie Sachsen wollen ein Ende der Maskenpflicht in Geschäften prüfen. Tatsächlich ist der Einzelhandel nach dem Corona-Lockdown noch nicht wieder voll in Schwung gekommen. Vielen Menschen verdirbt die Maske das Einkaufsvergnügen. Zahlreiche Politiker wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) oder CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hielten ein Ende der Maskenpflicht für ein "falsches Signal", SPD-Chef Norbert Walter-Borjans spricht von einer "zumutbaren Zumutung".

Es sei zu beobachten, dass immer mehr Menschen ohne Maske unterwegs seien, so Kramp-Karrenbauer am Montag in der letzten Videoschalte der engsten CDU-Spitze vor der Sommerpause nach Angaben aus Teilnehmerkreisen. Da sei es das falsche Signal, die Maskenpflicht aufzuheben. Das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes sei weiterhin notwendig und wichtig, damit Deutschland gut durch die Pandemie komme.

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat einer Abschaffung der coronabedingten Maskenpflicht in Geschäften eine klare Absage erteilt. Sie hat dabei breite Unterstützung aus anderen Parteien und aus den Ländern. "Überall dort, wo im öffentlichen Leben der Mindestabstand nicht gewährleistet sein kann, sind Masken ein wichtiges und aus heutiger Sicht auch weiter unverzichtbares Mittel", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Dies sei nötig, um die Infektionszahlen niedrig zu halten und um die Mitmenschen und sich selbst zu schützen. "Also: Ob im Bus, in der U-Bahn oder im Einzelhandel soll es bei der Pflicht bleiben, Masken zu tragen."

Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) hatte zunächst eine Lockerung favorisiert, seine Forderung aber relativiert. Gegen ein zeitnahes Ende der Pflicht für den Mund-Nasen-Schutz in Geschäften sprachen sich am Sonntag indes Bayern, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Hamburg aus.

Mundschutz bei Aldi, Lidl & Co. Pflicht

Die Bundesregierung hatte zunächst eine flächendeckende Maskenpflicht abgelehnt und lediglich eine dringende Empfehlung ausgesprochen, diese beim Einkaufen sowie im öffentlichen Nahverkehr zu tragen. Dann beschlossen alle Bundesländer eine Maskenpflicht – mit unterschiedlichen Regelungen.

Coronavirus: Diese Regelungen gelten in Ihrem Bundesland

Baden-Württemberg

  • Maskenpflicht für Nahverkehr und Einzelhandel seit 27. April; in Sulz am Neckar seit 17. April.
  • Die Bestimmungen gelten für Kinder ab dem sechsten Geburtstag.
  • Baden-Württemberg sprach sich gegen ein baldiges Ende der Maskenpflicht aus.

Bayern

  • Maskenpflicht für Nahverkehr und Einzelhandel seit 27. April.
  • Die Bestimmungen gelten für Kinder ab dem sechsten Geburtstag.
  • Bayern sprach sich gegen ein baldiges Ende der Maskenpflicht aus.

Berlin

  • Maskenpflicht für den Nahverkehr seit 27. April, im Einzelhandel seit 29. April.
  • Es gibt kein Mindestalter für die Maskenpflicht. Laut Bürgermeister Michael Müller seien Kleinstkinder von der Regelung ausgenommen.

Brandenburg

  • Maskenpflicht für Nahverkehr und Einzelhandel im gesamten Bundesland seit 27. April; in Potsdam Maskenpflicht für Nahverkehr und Einzelhandel seit 20. April.
  • Die Bestimmungen gelten für Kinder ab dem sechsten Geburtstag.
  • Brandenburg sprach sich gegen ein baldiges Ende der Maskenpflicht aus.

Bremen

  • Maskenpflicht für Nahverkehr und Einzelhandel seit 27. April.
  • Die Bestimmungen gelten für Kinder ab dem sechsten Geburtstag.

Hamburg

  • Maskenpflicht für Nahverkehr und Einzelhandel seit 27. April.
  • Die Bestimmungen gelten für Kinder ab dem dritten Geburtstag.
  • Hamburg sprach sich gegen ein baldiges Ende der Maskenpflicht aus.

Hessen

  • Maskenpflicht für Nahverkehr und Einzelhandel im gesamten Bundesland seit 27. April; in Hanau seit 20. April.
  • Die Bestimmungen gelten für Kinder ab dem sechsten Geburtstag.
  • Hessen sprach sich gegen ein baldiges Ende der Maskenpflicht aus.

Mecklenburg-Vorpommern

  • Maskenpflicht für Nahverkehr und Einzelhandel seit 27. April.
  • Die Bestimmungen gelten für Kinder ab dem Schuleintritt.
  • Ein Ende der Maskenpflicht wird geprüft.

Niedersachsen

  • Maskenpflicht für Nahverkehr und Einzelhandel im gesamten Bundesland seit 27. April; in Wolfsburg Maskenpflicht für Nahverkehr und Einzelhandel seit 20. April.
  • Die Bestimmungen gelten für Kinder ab dem sechsten Geburtstag.
  • Nach der Sommerpause soll erneut über die Maskenpflicht beraten werden.

Nordrhein-Westfalen

  • Maskenpflicht für Nahverkehr und Einzelhandel seit 27. April.
  • Die Bestimmungen gelten für Kinder ab dem Schuleintritt.
  • Die Maskenpflicht in NRW soll beibehalten werden.

Rheinland-Pfalz

  • Maskenpflicht für Nahverkehr und Einzelhandel seit 27. April.
  • Die Bestimmungen gelten für Kinder ab dem sechsten Geburtstag.
  • Rheinland-Pfalz hält an der Maskenpflicht fest.

Saarland

  • Maskenpflicht für Nahverkehr und Einzelhandel seit 27. April.
  • Die Bestimmungen gelten für Kinder ab dem sechsten Geburtstag.
  • Das Saarland hält an der Maskenpflicht fest.

Sachsen

  • Maskenpflicht für Nahverkehr und Einzelhandel seit 23. April.
  • In einem Informationsschreiben teilt das Staatsministerium für Soziales und gesellschaftlichen Zusammenhalt mit: "Kinder müssen nur dann eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen, wenn sie dazu in der Lage sind". Die Einschätzung, wann ein Kind dazu in der Lage ist, liegt bei den Eltern. Eine Altersgrenze besteht nicht.
  • Ein Ende der Maskenpflicht wird geprüft.

Sachsen-Anhalt

  • Maskenpflicht für Nahverkehr und Einzelhandel seit 23. April.
  • Kinder unter zwei Jahren sind von der Maskenpflicht ausgenommen.

Schleswig-Holstein

  • Maskenpflicht für Nahverkehr und Einzelhandel seit 29. April.
  • Die Bestimmungen gelten für Kinder ab dem sechsten Geburtstag.
  • Schleswig-Holstein sprach sich gegen ein baldiges Ende der Maskenpflicht aus.

Thüringen

  • Maskenpflicht im gesamten Bundesland seit 24. April; in Jena Maskenpflicht für Nahverkehr und Einzelhandel seit 6. April, an allen Arbeitsplätzen seit 13. April.
  • Die Bestimmungen gelten für Kinder ab dem sechsten Geburtstag.

Wer entscheidet über eine Maskenpflicht?

Die Länder können im Rahmen des Infektionsschutzgesetzes Verschärfungen beschließen. Die Kommunen vor Ort entscheiden aber mit ihren Gesundheitsämtern, was die dafür richtigen Maßnahmen zur Umsetzung sind.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP
  • Eigene Recherche
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