Mit Corona-Infizierten unter einem Dach Wie Sie eine Ansteckung innerhalb der Familie vermeiden
Das Coronavirus und mehrere wohl ansteckendere Mutationen breiten sich noch immer in Deutschland aus. Was bedeutet es zum Beispiel, wenn ein Familienangehöriger erkrankt? Wird dann automatisch die ganze Familie angesteckt?
Das Coronavirus ist hochansteckend. Es wird über die Atemluft und über Tröpfchen- und Schmierinfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Da liegt der Gedanke nahe: Sobald ein Familienmitglied infiziert ist, werden auch alle anderen im Haushalt lebenden Menschen über kurz oder lang angesteckt. Die Wahrscheinlichkeit, dass es so abläuft ist zwar hoch, dennoch gibt es einige Maßnahmen, die getroffen werden können, um eine Ansteckung zu vermeiden.
Die Professoren Joseph Allen und Marc Lipsitch von der Harvard School of Public Health geben sechs Tipps, wie das Infektionsrisiko zu Hause verringert werden kann.
1. Isolieren Sie den Erkrankten
Sobald ein Familienmitglied Symptome wie Fieber, Husten, Abgeschlagenheit zeigt, sollten Sie die Person nach Möglichkeit in einem Raum isolieren. Die Tür zu diesem Zimmer sollte geschlossen bleiben. Zudem empfehlen die Professoren im Zimmer des Erkrankten andere Schuhe und Kleidung als im Rest der Wohnung zu tragen. Dazu können extra Kleidung und Schuhe im Zimmer des Erkrankten deponiert werden, die man nach Verlassen des Raums wieder auszieht. Das soll die Verbreitung der Viren über die Kleidung reduzieren.
2. Lüften Sie gut durch
Wenn Erkrankte husten, niesen oder einfach atmen, bleiben Partikel, die das Virus erhalten, einige Zeit in der Luft. Laut den Forschern kann eine erhöhte Luftzirkulation das Risiko einer Ansteckung über die Luft reduzieren.
3. Nutzen Sie Luftfilter
Wenn Sie Luftfilter besitzen, sollten Sie diese unbedingt nutzen. Gute Luftfilter sind in der Lage, Viruspartikel aufzufangen. Somit können Sie die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung des Virus über die Luft verkleinern. Lipsitch und Allen empfehlen den Luftfilter in dem Raum zu platzieren, wo sich die erkrankte Person aufhält. Haben Sie mehr als einen Luftfilter, sollte zudem auch die Luft in dem Raum gefiltert werden, in dem sich die übrigen Familienmitglieder aufhalten.
4. Sorgen Sie für hohe Luftfeuchtigkeit
Viren bevorzugen trockene Luft, sie überleben bei trockener Luft länger als bei hoher Luftfeuchtigkeit. Gleichzeit ist eine etwas erhöhte Luftfeuchtigkeit für den menschlichen Körper von Vorteil. Nutzen Sie daher einen Luftbefeuchter sofern Sie einen besitzen. Platzieren Sie den Luftbefeuchter im Raum der infizierten Person. Die optimale Luftfeuchtigkeit beträgt zwischen 40 und 60 Prozent.
5. Reinigen Sie alle Oberflächen gründlich
Coronaviren können eine Zeit lang auf Oberflächen überleben und über diese weitergegeben werden. Daher sollten Sie alle häufig berührten Oberflächen regelmäßig reinigen. Dazu gehören: Türklinken, Lichtschalter, Tastaturen, Handläufe, Fernbedienungen, Handydisplays etc.
Wie Sie die Oberflächen optimal reinigen erfahren Sie hier.
6. Passen Sie Ihre Toilettenhygiene an
Gründliches Händewaschen nach jeden Toilettengang ist absolut erforderlich. Jedoch können Sie laut den Professoren noch mehr tun, um eine Ansteckung in der Familie zu vermeiden.
Coronaviren konnten bis zu sechs Wochen lang im Stuhl von Kindern nachgewiesen werden, die nur milde Symptome zeigten. Aus anderen Studien weiß man, dass nach dem Spülvorgang Partikel der Fäkalien bis zu 30 Minuten in der Luft nachweisbar sind.
Daher sollten Sie folgende Maßnahmen ergreifen: Schließen Sie den Toilettendeckel, bevor Sie die Spülung betätigen. Außerdem sollten Sie das Badezimmer anschließend gut lüften. Öffnen Sie nach Möglichkeit das Fenster oder schalten Sie die Lüftungsanlage ein.
Aber am wichtigsten: Vergessen Sie das gründliche Händewaschen nicht.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.