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Pneumokokken-Impfung: Besser geschützt vor Covid-19?


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Impfstoff für Risikogruppen
Pneumokokken-Impfung: Besser geschützt vor Corona?


Aktualisiert am 23.03.2020Lesedauer: 2 Min.
Röntgenbild eines Patienten mit Lungenentzündung: Wer an Pneumonie leidet, dem droht ein schwererer Verlauf von Covid-19.Vergrößern des Bildes
Röntgenbild eines Patienten mit Lungenentzündung: Wer an Pneumonie leidet, dem droht ein schwererer Verlauf von Covid-19. (Quelle: Sopone Nawoot/getty-images-bilder)
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Eine Pneumokokken-Impfung verhindert keine COVID-19-Erkrankung – kann aber vor zusätzlichen Komplikationen bei einer Infektion mit dem Coronavirus schützen. Doch die Impfstoffe sind derzeit knapp. Wer sich jetzt gegen Pneumokokken impfen lassen sollte.

Noch fehlen Medikamente oder gar ein Impfstoff gegen das neue Coronavirus. Experten raten aber vor allem älteren und chronisch kranken Menschen, sich trotzdem impfen zu lassen: neben Grippe und Keuchhusten auch gegen Pneumokokken, die zu einer Lungenentzündung führen können.

Der Grund: Für Patienten, die bereits an der Lunge erkrankt sind, wäre eine Infektion mit SARS-CoV-2 besonders gefährlich. Die Behandlung der Krankheit Covid-19 wäre dann nur schwer möglich. "Impfungen, die vor Lungeninfektionen schützen, sind in dieser Zeit von besonderer Bedeutung", sagte Prof. Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) Ende Februar. Dieser Empfehlung folgte kürzlich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und ließ sich gegen Pneumokokken impfen.

Vor allem für Kleinkinder und ältere Menschen wichtig

Auch diese Impfung schützt zwar nicht vor Covid-19. Sie verhindert aber, dass Pneumokokken-Bakterien eine Lungenentzündung (Pneumonie) auslösen und damit den Körper stark schwächen.

Empfohlen wird die Immunisierung bei allen Kindern in den ersten beiden Lebensjahren und allen Menschen ab 60 Jahren – und damit auch jenen, die für einen schweren Verlauf von Covid-19 besonders anfällig sind. Entsprechend heftig schnellte in den vergangenen Wochen die Nachfrage nach Pneumokokken-Vakzinen in die Höhe – mit spürbaren Folgen.

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Lieferengpässe auch wegen des Coronavirus

Wie das Bundesgesundheitsministerium (BMG) am 17. März bekannt gab, sind die in Deutschland zugelassenen Pneumokokken-Impfstoffe wegen der Corona-Pandemie zurzeit nicht ausreichend verfügbar.

Es gebe einen Versorgungsmangel, da "eine Infektion mit Pneumokokken für besondere Personengruppen, insbesondere in Verbindung mit einer Erkrankung an COVID-19, eine lebensbedrohliche Erkrankung darstellen" kann, so das BMG. Die Impfung der von der Ständigen Impfkommission (Stiko) empfohlenen Personengruppen sei darum derzeit nicht flächendeckend sichergestellt.

Der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Friedemann Schmidt, sagte dazu am 20. März: Es müsse jetzt mit den Ärzten "priorisiert" werden, damit die Patienten, die wirklich ein Risikofall seien, geimpft werden könnten.

In Deutschland sterben laut Schätzungen des Robert Koch-Instituts jährlich 5.000 Menschen an einer Pneumokokken-Infektion. Besonders häufig sind Erkrankungen durch das Bakterium Streptococcus pneumoniae im Herbst und im Winter. Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfchen, besonders beim Husten, Niesen oder Sprechen. Typische Symptome einer Lungenentzündung (Pneumonie) sind hohes Fieber und Schüttelfrost sowie Kopf- und Gliederschmerzen. In der Regel wird eine Pneumonie mit Antibiotika behandelt. Wird sie nicht rechtzeitig behandelt, drohen schwerwiegende gesundheitliche Folgen bis hin zu einem Organversagen.

Pneumokokken-Impfung derzeit nur noch für Risikogruppen

Die Ständige Impfkommission (Stiko) und das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) reagierten entsprechend auf den Engpass: Die wenigen noch verfügbaren Dosen Pneumokokken-Impfstoff sollen jetzt nur noch an besonders empfindliche Personengruppen ausgegeben werden. Dazu gehören: Babys und Kleinkinder bis zum Alter von zwei Jahren, Patienten mit einem geschwächten Immunsystem oder chronischen Atemwegserkrankungen sowie Menschen ab 70 Jahren.

Um die Impfstoff-Versorgung der besonders schützenswerten Gruppen zu gewährleisten, soll zudem bei der Auswahl der entsprechenden Pneumokokken-Vakzine teilweise vom üblichen Vorgehen abgewichen werden. Konkret bedeutet das:

  • Säuglinge und Kleinkinder bis zum Alter von zwei Jahren erhalten den Impfstoff Prevenar 13. Ist Prevenar 13 nicht verfügbar, ist alternativ die Immunisierung mit Synflorix (10-valenter Pneumokokken-Konjugatimpfstoff) möglich.
  • Personen mit Immundefizienz, Senioren ab 70 Jahren, Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen wie COPD oder Asthma erhalten den Pneumokokken-Polysaccharidimpfstoff Pneumovax 23.

Rufen Sie zuerst bei Ihrem Hausarzt an

Beachten Sie außerdem: Wenn Sie zu diesen Risikogruppen gehören und sich impfen lassen möchten, sollten Sie zuerst bei Ihrem Hausarzt anrufen, statt die Praxis direkt aufzusuchen. So verringern Sie das Risiko, sich selbst oder andere in der Praxis mit SARS-CoV-2 anzustecken.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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