Katastrophenfall durch Omikron? Diese Lebensmittel sollten Sie vorrätig haben
Durch die Pandemie könnte in Deutschland der Katastrophenfall drohen. Die Bundesregierung rät unabhängig davon zu bestimmten Vorräten, die Sie immer im Haus haben sollten.
Leere Supermarktregale, keine Nudeln, kein Toilettenpapier, kein Desinfektionsmittel: Viele Menschen in Deutschland ließen sich zu Beginn der Corona-Pandemie zu Hamsterkäufen hinreißen. Diese Reaktionen sind jedoch in der Regel unnötig und nicht sinnvoll, da die Lebensmittel- und Produktvorräte der Supermärkte auch in Pandemiezeiten gut gefüllt sind. Erst durch derartige Panikkäufe wurden entsprechende Lieferengpässe verursacht.
Allerdings könnte die neue Omikron-Variante jetzt auch für eine neue Situation sorgen: Infizieren sich zu viele Menschen gleichzeitig und fallen wegen Krankheit aus, könnte es nicht nur zu Lieferengpässen kommen; auch in öffentlichen Behörden, in Krankenhäusern oder Arztpraxen oder ganz banal beim Auffüllen der Regale, beim Kassieren oder Beraten fehlt das Personal.
Für den Notfall – beispielsweise auch bei Orkanen, Wirbelstürmen, Fabrik- oder Waldbränden sowie Hochwasser – kann es daher sinnvoll sein, einige Vorräte im Haus zu haben. Dazu hat jetzt auch der NRW-Innenminister Herbert Reul geraten: "Eine Hausapotheke, Kerzen, eine Taschenlampe, ein batteriebetriebenes Radio, eine geladene Powerbank für das Handy, Mineralwasser und natürlich ein Lebensmittelvorrat für mehrere Tage sind sicher nicht verkehrt", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat für diese Situationen eine Checkliste herausgebracht. Darauf finden Sie alles, was Sie immer vorrätig haben sollten. Alles darüber hinaus ist nicht sinnvoll.
Bundesregierung entscheidet "lageabhängig"
"Alle Maßnahmen werden lageabhängig entschieden", erklärte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums auf Anfrage von t-online bereits im Frühjahr 2020. Ob ein Katastrophenfall ausgerufen wird oder wie sich die Lage entwickelt, werde auf Grundlage des Robert Koch-Instituts entschieden.
Der Vorsorge-Ratgeber hingegen enthalte Informationen, die auch unabhängig vom Coronavirus gültig seien. "Die Bundesregierung empfiehlt die Bevorratung gemäß den Vorgaben der Checkliste seit langem, unabhängig von einem spezifischen Ereignis, um für verschiedene Katastrophen und größere Schadensereignisse, die auftreten könnten, gut gerüstet zu sein", so der Sprecher. Eine Bevorratung, die über den Ratgeber hinaus gehe, werde aus fachlicher Sicht hingegen als nicht sinnvoll erachtet.
Diese Vorräte sollten Sie immer im Haus haben
Im Katastrophenfall könnte es beispielsweise bei einem Hochwasser dazu kommen, dass die Straßen unpassierbar werden. Oder dass Schnee ein Dorf von der Außenwelt abschneidet. Auch ein Stromausfall oder die Quarantäne durch ein Virus könnten dazu führen, dass Sie sich einige Zeit selbst versorgen müssen, ohne einen Supermarkt erreichen zu können. Im Falle der Omikron-Katastrophe könnte es hingegen sein, dass einige Lebensmittel eine Zeit lang nicht mehr verfügbar sind. Für diese Notfälle gibt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe einige Tipps:
Getränke:
- Halten Sie pro Person und Tag etwa zwei Liter Flüssigkeit vorrätig – geeignet sind Wasser, Fruchtsäfte und Getränke, die Sie lange lagern können.
Lebensmittelvorrat für zehn Tage/pro Person:
Alle Lebensmittel sollten im Falle eines Stromausfalls auch ohne Kühlung haltbar sein.
- 3,5 Kilogramm Getreideprodukte
- 4 Kilogramm Gemüse und Hülsenfrüchte
- 2,5 Kilogramm Obst und Nüsse
- 2,6 Kilogramm Milch und Milchprodukte
- 1,5 Kilogramm Fisch, Fleisch, Eier, Volleipulver
- 0,357 Kilogramm Fette und Öle
- Zucker, Honig, Marmelade, Schokolade und Fertiggerichte nach Belieben
Hausapotheke:
- DIN-Verbandskasten
- eigene Medikamente
- Schmerzmittel
- Hautdesinfektionsmittel
- Mittel gegen Erkältungskrankheiten
- Fieberthermometer
- Mittel gegen Durchfall
- Insektenstich- und Sonnenbrandsalbe
- Splitterpinzette
Hygieneartikel:
- Seife, Waschmittel
- Zahnbürste, Zahnpasta
- Einweggeschirr und Besteck
- Haushaltspapier
- Toilettenpapier
- Müllbeutel
- Campingtoilette
- Haushaltshandschuhe
- Desinfektionsmittel
Wie wahrscheinlich ist der Katastrophenfall durch Omikron?
Während sich Deutschland noch auf die Verbreitung der neuen Omikron-Variante vorbereitet, ist sie in anderen Ländern bereits dramatisch verbreitet. London hat vor wenigen Tagen bereits den Katastrophenfall ausgerufen.
Dort gab es bereits Hunderte Krankmeldungen, bis Weihnachten könnten es rund 130.000 sein, allein im britischen Gesundheitsdienst, wie die "Tagesschau" berichtet. Die Behörden befürchten einen Personalmangel, nicht nur in den Krankenhäusern. "So geht es los", kommentierte dazu auch der Virologe Christian Drosten auf Twitter. "Omikron wird zu massiven krankheitsbedingten Arbeitsausfällen führen. Auch in essentiellen Berufsgruppen."
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Eigene Recherchen
- Nachrichtenagentur dpa
- tagesschau.de: "London ruft Katastrophenfall aus", 18. Dezember 2021.
- Twitter-Profil Christian Drosten
- Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe: "