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Rote Flecken an den Beinen durch Hitze: Was steckt dahinter?


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Bei Hitze
Rote Flecken an den Beinen – was dahintersteckt


Aktualisiert am 09.08.2024Lesedauer: 4 Min.
Wanderer auf Waldweg: Rote Flecken an den Beinen können auch mit Hitze zusammenhängen.Vergrößern des Bildes
Rote Flecken an den Beinen können auch mit Hitze zusammenhängen. (Quelle: anyaberkut/getty-images-bilder)

Bilden sich bei Hitze rote Flecken an den Beinen, kann das unterschiedliche Gründe haben. Wie sich die Hautausschläge dann äußern und was hilft.

Kommt es im Sommer zu hohen Temperaturen, kann sich der Körper bis zu einem gewissen Maß daran anpassen. Länger anhaltende Hitzephasen überlasten den Organismus jedoch mitunter. Das kann sich durch unterschiedliche Reaktionen bemerkbar machen – bei manchen Menschen auch durch Hautveränderungen.

Bilden sich im Sommer rote Flecken an den Beinen, kann das diverse Gründe haben. Hier stellen wir Ihnen zwei mögliche Ursachen vor, die mit Hitze in Zusammenhang stehen.

Rote Flecken an den Beinen durch Wanderkrätze

Bei der sogenannten Wanderkrätze bildet sich vor allem an den Unterschenkeln bis hin zu den Knöcheln ein Ausschlag aus roten, punktähnlichen Hautverfärbungen, die teils flächig ineinander übergehen können. Der Bereich des Sockenbündchens bleibt dabei meist ausgespart. Symptome wie Schmerzen, Brennen oder Juckreiz gehen eher selten damit einher. Nur in seltenen Fällen tauchen die roten Flecken auch an den Oberschenkeln auf.

Diese Art von roten Flecken entwickelt sich typischerweise bei körperlicher Anstrengung in Kombination mit Hitze an den Beinen, etwa nach einer ausgedehnten Wanderung oder einem langen Lauftraining an einem heißen Sommertag.

Rote Flecken als Folge von Hauteinblutungen

Eine feingewebliche Untersuchung einer Gewebeprobe zeigt bei Menschen mit Wanderkrätze dann eine spezielle Form der Blutgefäßentzündung: eine leukozytoklastische Vaskulitis. Diese führt dazu, dass es an heißen Tagen bei körperlicher Anstrengung in den Beinen zu Hauteinblutungen aus feinsten Blutgefäßen (den Kapillaren) kommt.

Was genau diese Art der roten Flecken an den Beinen letztlich verursacht, ist bislang noch nicht abschließend geklärt. Fachleute vermuten, dass es zu den Hauteinblutungen kommt, wenn etwas mit der Temperaturregulation der feinen Venen (Venolen) in der Haut nicht stimmt und gleichzeitig die Muskelpumpe in den Waden nicht richtig funktioniert. Eine chronische Venenschwäche oder Gerinnungsstörung hat mit dieser Art des Hautausschlags für gewöhnlich nichts zu tun.

Was bei Wanderkrätze hilft

Die Wanderkrätze ist in der Regel harmlos und verschwindet meist nach zwei bis drei Tagen von selbst, in manchen Fällen dauert es auch bis zu zehn Tage. Eine Behandlung ist meist nicht nötig. Treten die roten Flecken an den Beinen akut auf, kann es jedoch helfen, die Beine hochzulegen. Auch die Beine kühl abzuduschen kann sich positiv auswirken.

Kommt es immer wieder zu einer Wanderkrätze, hilft es unter Umständen, bei warmem Wetter und bevorstehender Anstrengung Kompressionsstrümpfe (Klasse 1) zu tragen.

Gut zu wissen

Die sogenannte Wanderkrätze ist unter vielen Namen bekannt. Andere Bezeichnungen sind beispielsweise Purpura d'effort, belastungsinduzierte Purpura, Pilgerkrätze sowie Sport-, Bergsteiger- oder Golfer-Purpura. Im englischsprachigen Raum ist die Erkrankung als Runner's purpura oder Exercise-induced vasculitis bekannt.

Rote Flecken an den Beinen durch Hitzeausschlag

Ein Hitzeausschlag (auch Hitzepickel, Miliaria oder Dermatitis hidrotica genannt) kann ebenfalls zu roten Flecken an den Beinen führen. Häufig handelt es sich dabei um kleine, etwas erhabene rötliche Flecken, die mit Juckreiz und leichter Schwellung einhergehen können.

Meist bildet sich solch ein Hitzeausschlag dort, wo Haut auf Haut trifft, wie beispielsweise in Hautfalten. Oft bilden sich die roten Flecken darum an den Beinen, etwa an der Innenseite der Oberschenkel. Hitzepickel können aber ebenso an den Armen, am Rücken, in den Achselhöhlen, der Leistengegend oder unter den Brüsten auftreten. Stellen, an denen Kleidung länger eng anliegt (wie am Hosenbund), können ebenfalls von Hitzeausschlag betroffen sein.

Rote Flecken als Folge verstopfter Schweißdrüsen

Ein Hitzeausschlag entwickelt sich bei Erwachsenen vor allem bei feuchtwarmer, tropischer Hitze, wenn man stark schwitzt. Denn dabei kann die Hornschicht der Haut aufquellen und die Ausführungsgänge der Schweißdrüsen verstopfen.

In der Folge können sich Hitzepickel unterschiedlichen Ausmaßes bilden – angefangen von kleinen Hautbläschen bis hin zu roten Flecken oder tiefergehenden Knötchen oder Pusteln. Prinzipiell können jedoch auch körperlich belastende Aktivitäten (wie Sport oder körperliche Arbeit) zu rotfleckigen Hitzepickeln an den Beinen oder anderen Körperstellen führen, wenn dabei viel geschwitzt wird.

Hitzepickel bei Neugeborenen

Bei Neugeborenen kann es rasch zu Hitzepickeln kommen, da bei ihnen die Ausführungsgänge der Schweißdrüsen noch nicht voll entwickelt sind. Diese können beim Schwitzen so leichter verstopfen. Daher können Hitzepickel bei Neugeborenen ein Hinweis darauf sein, dass sie zu warm gekleidet sind, es in ihrer Umgebung zu warm oder die Körpertemperatur durch Fieber erhöht ist.

Was bei Hitzeausschlag hilft

Bei einem Hitzeausschlag bessern sich die roten Flecken an den Beinen häufig von allein, sobald es kühler wird. Darum kann prinzipiell alles hilfreich sein, was für Kühlung sorgt, wie etwa

  • Schatten aufsuchen,
  • leichte, lockere Kleidung bevorzugen beziehungsweise zu warme Kleidung loswerden,
  • sich kühl abduschen,
  • kühlfeuchten Waschlappen oder kühle Kompresse auflegen sowie
  • ausreichend trinken.

Falls die roten Flecken an den Beinen mit starkem Juckreiz einhergehen, können Mittel aus der Apotheke helfen, wie zum Beispiel Tabletten oder Gels mit Antihistaminika oder Salben mit Hydrokortison.

Klopfen statt kratzen

Besser als dem Juckreiz nachzugeben und zu kratzen ist es, stattdessen nur leicht auf die roten Flecken an den Beinen zu klopfen. So sinkt das Risiko, dass sich die Stellen beim Kratzen infizieren und entzünden.

Wann zum Arzt?

Hitzepickel oder eine Wanderkrätze sind in der Regel harmlos. Dennoch gilt: Zeigen sich bei Hitze plötzlich rote Flecken an den Beinen, deren Ursache unklar ist, sollten Betroffene diese zur Sicherheit ärztlich abklären lassen. Das gilt insbesondere, wenn sich die Flecken nicht nach wenigen Tagen bessern oder weitere Beschwerden wie Juckreiz, Schmerzen, Schwellungen, Fieber oder Atemnot hinzukommen.

Nur ein Arzt oder eine Ärztin kann die Ursache der roten Flecken an den Beinen fachgerecht untersuchen und feststellen, ob diese mit Hitze zusammenhängen oder eine andere Ursache haben. Betrifft der Ausschlag ein Kind, sollte in jedem Fall eine Arztpraxis aufgesucht werden.

Fazit: Das Wichtigste in Kürze

Rote Flecken an den Beinen können sich durch Hitze entwickeln, wie beispielsweise bei einem Hitzeausschlag oder einer Wanderkrätze. Allerdings kann es für rote Flecken an den Beinen auch viele andere Gründe geben. Da sich nicht immer sicher sagen lässt, ob diese tatsächlich in Zusammenhang mit Hitze stehen, sollte Betroffene die Hautveränderung im Zweifel besser einem Arzt oder einer Ärztin zeigen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 28.6.2023)
  • Online-Informationen der MSD Manuals: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 28.6.2023)
  • Raschka, C.: "Erst Wanderlust, dann Wanderfrust". MMW – Fortschritte der Medizin 164 (Suppl 1), 9 (2022)
  • "Heat Rash/Prickly Heat". Online-Informationen der Cleveland Clinic: my.clevelandclinic.org (Stand: 2.3.2022)
  • "Heat rash (prickly heat)". Online-Informationen der National Health Services: www.nhs.uk (Stand: 15.2.2021)
  • Holzgreve, H.: "Sport ist gesund, irritiert aber manchmal die Gefäße". MMW – Fortschritte der Medizin 160, 32 (2018)
  • Jud, P., Hafner, F.: "Exercise-induced vasculitis". Canadian Medical Association Journal, Vol. 190, Iss. 7, Art. E195 (2018)
  • Kowalzick, L., et al.: "Anstrengungs-induzierte Urtikariavaskulitis (Wanderer-/Golfer-Vaskulitis)". Aktuelle Dermatologie, Nr. 32, S. 484-486 (2006)
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