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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Von Aloe vera bis Teebaumöl Röschenflechte behandeln – was Hausmittel bringen
Eine Röschenflechte kann lange anhalten. Manche versuchen, den Ausschlag mit Hausmitteln zu behandeln. Aber was hilft wirklich?
Typisch für eine Röschenflechte (Pityriasis rosea) ist ein Hautausschlag, der vor allem am Rumpf, den Oberarmen und den Oberschenkeln zu sehen ist. Normalerweise heilt er ohne Behandlung ab. Bis er jedoch vollständig abgeklungen sind, können mehrere Wochen bis Monate vergehen. Da liegt der Gedanke nahe, die Heilung der Röschenflechte mit Hausmitteln beschleunigen zu wollen.
Wichtiger Hinweis
Eine Röschenflechte kann von Laien leicht mit anderen Hauterkrankungen verwechselt werden, etwa mit einer Ringelflechte. Bevor Hausmittel zum Einsatz kommen, sollten sich erkrankte Personen daher ärztlich untersuchen lassen und die Anwendung alternativmedizinischer Methoden mit der Ärztin oder dem Arzt besprechen.
Mögliche Hausmittel
Im Internet finden sich zahlreiche Tipps, wie eine Röschenflechte mit Hausmitteln behandelt werden könnte, etwa mit
- Aloe vera,
- Lavendelöl,
- Kokosöl oder
- Teebaumöl.
Empfohlen wird zum Beispiel, das Gel eines frisch aufgeschnittenen Aloe-vera-Blatts direkt auf den Ausschlag aufzutragen oder alternativ ein Aloe-vera-Gel zu verwenden. Diese Behandlung soll die Haut beruhigen und auch bei Juckreiz (den einige Betroffene verspüren) Abhilfe schaffen.
Möglicherweise kann Aloe vera durch seinen kühlenden Effekt Juckreiz und Hautirritationen ein bisschen lindern. Ob dieses Hausmittel bei einer Röschenflechte oder anderen Hauterkrankungen jedoch tatsächlich hilft, ist allerdings fraglich – denn es gibt keine wissenschaftlich fundierten Belege dazu. Wie sich Aloe vera auf eine Röschenflechte auswirkt, ist bislang nicht in Studien untersucht.
Äußerlich aufgetragenes Lavendelöl oder Umschläge mit Lavendelöl sollen einen beruhigenden und pflegenden Effekt auf die Haut haben. Inwiefern diese Hausmittel bei einer Röschenflechte jedoch die Heilung beschleunigen, ist nicht bekannt: Hierzu gibt es ebenfalls keine wissenschaftlichen Untersuchungen.
Das gilt auch für Kokos- oder Teebaumöl. Teebaumöl kommt häufiger zur Behandlung von Pickeln und Akne zum Einsatz, wobei die Wirksamkeit bislang nicht ausreichend belegt ist. Dass es bei Röschenflechte hilft, ist nicht untersucht – und auch für Kokosöl fehlen Studien zur Wirksamkeit bei Pityriasis rosea.
Derzeit gibt es kein Hausmittel, das erwiesenermaßen gegen Röschenflechte hilft.
Vorsicht vor Nebenwirkungen
Wer ein Hausmittel gegen Röschenflechte ausprobieren möchte, sollte sich vorher lieber beraten lassen, etwa in der Apotheke oder in der hausärztlichen Praxis. Denn auch wenn viele Hausmittel als "sanfte Hilfe aus der Natur" angepriesen werden, können sie mit Nebenwirkungen verbunden sein.
Ein Beispiel ist Teebaumöl. Vor allem in konzentrierter Form kann es zu Hautreizungen und allergischen Ausschlägen führen. Und auch Alter und Lagerung des Produkts können zum Problem werden: Bei älteren oder nicht lichtgeschützten Teebaumöle können sich die Inhaltsstoffe durch Lichteinfluss und Sauerstoff mit der Zeit verändern, was das Risiko für Nebenwirkungen erhöht. Darauf weist das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hin.
Röschenflechte selbst behandeln
Ein Wundermittel gegen Röschenflechte gibt es nicht. Vielmehr dauert die Heilung ihre Zeit – daher ist Geduld gefragt. Wichtig ist, die Haut gut mit Feuchtigkeit zu versorgen und Irritationen möglichst zu vermeiden, um den Ausschlag nicht zu verschlimmern. Mit diesen Maßnahmen lässt sich die Heilung eventuell unterstützen:
- Duschen oder baden Sie nicht zu heiß.
- Verzichten Sie vorübergehend auf eng anliegende Kleidung oder Kleidung aus Wolle.
- Bevorzugen Sie seifenfreie Waschlotionen.
- Verwenden Sie eine Feuchtigkeitscreme; stark fettende Salben sind hingegen nicht geeignet.
Wichtig: Schwangere mit Röschenflechte sollten sich zur Sicherheit ärztlichen Rat einholen, da die Erkrankung in der Frühschwangerschaft möglicherweise zu Komplikationen führen kann.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- "Pityriasis rosea". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 18.5.2022)
- "Pityriasis rosea". Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 12.8.2021)
- Jones, V.: "Complementary and alternative medicine treatments for common skin diseases: A systematic review and meta-analysis". Journal of the American Academy of Dermatology, Vol. 2, pp. 76-93 (Dezember 2020)
- "Interventions for Pityriasis rosea". Cochrane Database of Systematic Reviews, Iss. 10, No. CD005068 (30.10.2019)
- Sterry, W.: "Kurzlehrbuch Dermatologie". Thieme, Stuttgart 2018
- "Teebaumöl gegen Pickel?" Online- Informationen von Cochrane Österreich: medizin-transparent.at (Stand: 29.6.2017)
- Moll, I.: "Duale Reihe Dermatologie". Thieme, Stuttgart 2016
- "Wie gut ist Aloe vera für die Haut?" Online-Informationen von Cochrane Österreich: medizin-transparent.at (Stand: 3.3.2015)
- "Protokoll der 7. Sitzung der BfR-Kommission für kosmetische Mittel" (PDF). Online-Informationen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR): www.bfr.bunde.de (19. Mai 2011)
- "Verwendung von unverdünntem Teebaumöl als kosmetisches Mittel" (PDF). Stellungnahme des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR): www.bfr.bund.de (1. September 2003)